Er naht…
Vom Morgentau noch feuchtes Gras
umschmeichelt meine Beine,
wie die Katze wenn sie gestreichelt
werden will, Pusteblumen schauen keck
aus der noch grünen Wiese,
als wollten sie sagen, schau her zu uns
wir sind immer noch da und du sagst,
der Winter wäre nah.
Flüstern lasse ich sie, und atme tief
die kühle Luft in meine Lungen,
träge fliegt ein Schmetterling an mir vorbei,
eine farbenprächtige Libelle setzt sich
auf den fast entlaubten Busch, und
putzt
sich die Flügel.
Noch stehen die Bäume im herrlich- bunten
Blätterkleid vom frühen Nebel umgarnt,
noch ist der Himmel seiner Farbe treu
noch ist er blau- doch dahinter lauert
schon das erste Grau mit Regen auf
den Schultern.
Mit leiser Wehmut in Herz, und Blick
schau‘ ich auf den Sommer zurück,
welcher längst im Schlafe liegt
während der Herbst das Zepter schwingt,
macht der Winter sich auf den Weg
um uns frieren zu
lassen,
doch auch um uns zu erfreuen.
Er naht- und ich wünschte mir
wirbelnd weiße Flocken auf
meinem Haar, lang‘ wird es nicht
mehr dauern- er naht.