Der kleine Schmetterling
Teil I
Zwischen den Welten
Es war ein schöner Sommertag im Süden
von Louisiana.
Don und Jenna hatten sich hier ein kleines,bescheidenes Leben
aufgebaut,abseits von dem Trubel einer Stadt und sich gemeinsam ein Häuschen hier im grünen gebaut.
Grüne Wiesen,gewellte Täler und vor
dem Haus ein dichter Wald.
Einfach die Idylle,die sich die beiden
schon immer erträumt hatten.
Sie hatten sich während ihres Studiums
an der Universität kennengelernt und es war Liebe auf den ersten Blick.
Sie beide waren damals im selben
Studiengang und studierten
Forstwirtschaft.
Don war mehr für die nachhaltige
Ökologie,er war ein Träumer für eine
schöne,saubere Umwelt.
Jenna war eine schlanke zierliche und
sehr hübsche Frau mit schwarzen Haaren
und einem Engelsgleichen ebenen Gesicht,
in dem sich ihre Lebensfreude spiegelte.
Aus ihren dunklen Augen strahlte die Neugier auf das Leben.Sie war eher pragmatisch veranlagt und plädierte für eine sinnvolle Benutzung der Wälder,in der auch die Ökonomie eine Rolle spielen sollte.
Die beiden stritten oft über diese Themen,aber ihre Liebe zueinander lies sie immer wieder auf einen gemeinsamen Nenner kommen.Zumindest war Jenna in den meisten Diskussionen die Gewinnerin,und Don gab sich aus Liebe zu ihr öfter mal geschlagen,weil er wusste,dass er ihrem aufreizenden Charme nicht widerstehen konnte.
In diesen Momenten schmiegte sie sich
mit ihrem warmen Körper,den vollen
Brüsten und ihren sanften Händen an
ihn und überzeugte Don auf ihre Weise.
Daraus wurden dann heiße,lange
Liebesnächte,bei denen er sowieso nicht
gewinnen konnte.
Don war eher der robustere,sensible Typ
mit braunen Vollbart,einem
ausgeprägten Kinn,stahlblauen Augen
und einer kleinen Narbe am Kinn,die er sich beim Baseball zugetragen hatte und in die sich Jenna sofort verliebt hatte,
weil sie so sexy und wild aussah.
Er war für das Urwüchsige und meinte,
man solle der Natur und den Wäldern
freie Entfaltung lassen.
Ihr Geld verdiente beide mit
Beraterdiensten für Land,-und Forstwirtschaftsbetriebe,was ihnen mit ihren Ideen und Vorschlägen ein gutes Einkommen einbrachte.
Eine tiefe Liebe verband die beiden.
Sie tollten herum wie die Kinder,saßen
am Abend auf der Veranda und schauten
dem Sonnenuntergang zu,träumten
von spielenden Kinder und waren glücklich.
Ihr Glück zu zweit!
*
Eines Tages wurde ihr Glück
noch gesteigert.
"Don",sagte sie voller Freude.
"Ich bekomme ein Kind von dir".
In seinen Augen sammelten sich die
Tränen.
"Jenna,mein Schatz,ist das wahr?"
"Ja Schatz,wir bekommen ein Baby".
Er nahm sie in seine Arme und küsste
ihre Stirn und den Mund.
"Ich bin so glücklich,Jenna" und vergrub
seinen Kopf in ihre Halsbeuge.
Zusammen klammerten sie sich ineinander und weinten leise.
So lange hatten sie auf das Baby gewartet,hatten es immer wieder versucht und die Hoffnung schon aufgegeben.
*
Die Tage und Wochen vergingen und die
Geburt rückte immer näher.
Nervös und voller Vorfreude warteten
beide darauf,wann es soweit wäre.
Don und Jenna fuhren zwischendurch
immer mal wieder zum Doktor in die
Stadt,um auch sicher zu sein,das mit
dem Baby und der Mutter alles in
Ordnung ist.
"Ich schätze,dass das Kind in ca.3 Wochen kommen müsste",sagte Dr.Howling.
Dr.Howling war ein alteingesessener,
älterer Mann in den besten Jahren,
verheiratet mit einer Giftnudel und er sagte immer:
"Man muss das Schicksal so nehmen,
wie es kommt und das Schicksal hat mir
eben diese Frau gegeben,aber manchmal
ist sie schon erträglich.
Sie kann gut kochen und das ist ja auch
etwas".
So kam es auch deswegen zur
Freundschaft der drei,was bei der Frau allzu verständlich war.
Schon als Don und Jenna hier ankamen,
nahmen sie ihn als Hausarzt,denn sie
faßten gleich Vertrauen zu ihm,besonders Don,weil er mit ihm zusammen am Wochenende fischen ging und sie in einem kleinen Wettstreit lagen,wer denn den größten Fisch fangen würde.
Der wurde dann am Abend über dem Feuer gegart und es waren immer schöne
Abende voller Lachen und Wiskey,Spass und Musik.
Auch Jenna machte da mit.
Seit sie von der Uni weg war,hatte sie
kaum noch die Muse gefunden,ihre
Gitarrenkenntnisse auszuprobieren
und an solchen Abenden konnte sie
es mit Freude machen.
Und Don und Dr.Howling sangen dazu;
nicht schön,aber laut,denn der Wiskey zeigte seine Wirkung...
So saßen sie alle um das Feuer und
waren zufrieden und glücklich.
Jetzt ging es natürlich nicht mehr,denn mit dem Feiern und dem Alkohol war es für Jenna vorbei.
Das Kleine wartete darauf,geboren zu
werden.
Jennas Bauch wölbte sich schon sehr
und es wurde immer schwerer,aufzustehen und sich zu bewegen.
Don half ihr,so gut er konnte,nahm ihr
die schweren Arbeiten ab und unterstützte sie überall.
Es würde nicht mehr lange dauern,bis es soweit war.
Mitten in der Nacht,Don und Jenna lagen
fest aneinander geschmiegt im Bett.
Don hatte zärtlich seine Hand schützend auf ihren Bauch gelegt und Jenna schlief glücklich und zufrieden.
Sie hatte sich fest an ihn gekuschelt,ein
glückliches Lächeln um ihre Mundwinkel,weil sie wie immer ihre Hand schützend auf sein Geschlecht legte in der Angst,es könnte ihm was passieren.
In dieser zärtlichen Lage zuckte sie
plötzlich zusammen.
Mit einem Aufschrei wachte sie auf und
hatte ein schmerzverzerrtes Gesicht,als
Don verschlafen zu ihr hinsah.
Stöhnend stieß sie ihn an.
"Schatz,steh auf...ich glaube,es ist soweit!
Es will kommen."
Don setzte sich auf die Bettkante und
legte seine Hand auf Jennas Bauch.
"Bleib ganz ruhig,mein kleiner Kolibri.
Ich werde dir helfen und dafür sorgen,
dass euch nichts passiert."
In diesem Moment durchzog sie ein
tiefes Gefühl der Sicherheit und Ruhe,
denn sie wusste,das ihr und dem Baby nichts geschehen würde.
Solange Don an ihrer Seite war,
würde alles gutgehen!
Don stand auf und handelte.
Und so verging die Zeit....
*
Die kleine Tammy spielte vergnügt in
der Mittagssonne mit einem kleinen
Waschbär,der seine Mutter verloren
hatte und von der kleinen Tammy
verlassen und halb verhungert gefunden
wurde.
Sie hatte ihn liebevoll aufgepeppelt,ihn
Tag und Nacht Milch gegeben.
Und so wurden die beiden enge Freunde,
die sich voll Vertrauten.
Tammy nannte den Kleinen Stinky und sie waren unzertrennlich.
Er gehörte schon von Anfang an zur Familie,tapste morgens auf dem Frühstückstisch und wie es sich für einen Waschbär gehörte,aß er alles,was schmeckte,dass aber Don nicht so gefiel,denn er war der Meinung,Tiere gehörten in die Natur,...ließ es aber geschehen,als er den Blick von Jenna und Tammy sah.
Seine beiden Frauen hatten sich gegen ihn verbündet und dagegen konnte er schlecht gewinnen.Also blieb alles so,wie es war!
Stinky durfte weiter auf dem Tisch
rumwuseln und Tammy war glücklich!
Thema beendet!
Tammy hatte sich mittlerweile gut entwickelt,war 5 Jahre alt geworden und ihr 6.Geburtstag stand bevor.
Sie hatte,wie ihre Mutter,diese wunderschönen schwarzen Haare,die in der Sonne glänzten wie schwarzes Gold und auch den zierlichen Körper der Mutter,den sie aber immer wieder mit ihrer Energie und Neugier malträtierte,
indem sie ihn,wenn sie auf Erkundungstour durchs Gestüpp oder Dornenbüsche war,mit Dellen und Schrammen bepflasterte.
Dann kam sie Abends nach Hause,sah aus
wie eine Dschungelkönigin,die ein
Moorbad genommen hatte,das mit Nägeln
durchsetzt war und jedesmal schlug Jenna die Hände über den Kopf zusammen und fing an,an Tammy
rumzudocktern,indem sie mit allerlei Salben und Pflastern den Urzustand von
Tammys Körper wiederherzustellen versuchte.
In diesen 5 Jahren hatte Dr Howling immer mal wieder nach ihr geschaut.
Er hatte sie geimpft und den Mumps behandelt,ihr Pülverchen und Tabletten gegeben.
Kurzum,er sorgte sich um die kleine Tammy.
Dabei achtete er darauf,das sie soviel wie möglich ein Naturkind blieb,das sich am besten selber heilen konnte.
Da er zur Familie gehörte,nannte ihn Tammy Onkel Piekser,weil sie ihm nie die ersten nötigen Spritzen,die nun mal jedes Kind bekommen muss,verzeihen konnte.
Trotz allem Bemühens seitens
Dr.Howling,der kleinen Tammy nicht weh zu tun,blieb es nicht aus,das sie jeden kleinen Piekser als einen Angriff
auf ihren Körper betrachtete.
Aber sie vergass schnell,denn Howlings hatte eine Strategie entwickelt,indem er immer,wenn er kam,ihr eine Überraschung in Form von Süssigkeiten oder kleinen Tierbabys zum aufpeppeln mitbrachte.Meist waren es kleine Vögel,die aus irgendeinem Nest gefallen waren.
Das nahm Tammy als eine Huldigung an und es überwog die Freude und ließ den kurzen Pieks vergessen.
Tammy verdrängte dann auch den Sinn hinter dieser Bestechung.
So wurden sie Freunde!
Don und Jenna ließen der Kleinen soviel Freiheiten wie möglich,aber auch soviel Liebe wie nötig zukommen.
Am Abend,wenn sie alle drei nach dem Essen auf der Veranda saßen,frug Tammy ihrem Vater Löcher in den Bauch,nicht ohne ein Schmunzeln von Jenna,da auch er manchmal hilfesuchend sie
anschaute mit der Bitte im Blick,sie
möge ihm doch bei manchen Fragen helfen
Vor allem die kniffligen Fragen,die ein Vater so scheut,und die dann nur eine Mutter beantworten kann.
Da war Tammy genauso wie ihre Mutter und sie verband die selbe Eigenschaft....
neugierig und alles wissen wollend.
Eines Tages,es waren die Tage der Vorbereitung zu Tammys Geburtstag.
Tammy spielte wie immer irgendwo in der "Wildnis".
Jenna war im Haus und verpackte die
Geschenke liebevoll.
Das Auto von Dr.Howling fuhr vor.....
Fortsetzung folgt............