Biografien & Erinnerungen
So doch nicht

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"So doch nicht"
Veröffentlicht am 05. Oktober 2017, 8 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
© Umschlag Bildmaterial: Gunnar Assmy - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich genieße das Leben im Allgemeinen und meines im Besonderen. Man darf sich selbst nicht so ernst nehmen und schon ist alles leicht. Glücklich sein ist für mich eine Emotion, die zu meinem Leben gehört.
So doch nicht

So doch nicht

Verwandschaft kann anstrengen

Cousinen können unterschiedlicher nicht sein, wie es Carla und ihre Cousine Beate sind, Für Carla ist ein Glas immer halbleer, während Beate sich über ein halbvolles Glas freut. "Na, liebste Cousine, wie geht es dir?" Erwartungsvoll warf Beate einen Blick zu Carla, ahnend, wie die Antwort sein würde.

"Ich lass mir die Lippen tätowieren."

"Wie, was machst du?""Ja, soll weh tun, teuer ist es auch, aber ich werde es wohl machen."


Beate betrachtete Carlas Mund, blickte

auf schmale zusammengekniffene Lippen und musste sich mit aller Macht zusammenreißen, um ihr nicht zu sagen, dass neue Lippen auch gleich wieder in ihrer Bitterkeit verschwunden wären. Stattdessen lächelte sie ihre Cousine an, wohl wissend, dass das auch nicht so ganz richtig ist.


"Spar das Geld und mach mal Urlaub. Amüsiere dich, gehe ins Kino, in den Tierpark, ins Theater. Unternimm etwas."


"Du weißt ganz genau", herrschte Carla Beate an, "das Herbert nirgends mit mir hingeht. Dieser Geizhals."


"Ich rede von dir". Beate blickte in Carlas Augen. "Du sollst etwas unternehmen."


"Jetzt komm mir nicht wieder mit deinem positiven Sprüchekram. Das ist nicht mein Ding. Außerdem bin ich zu bequem irgendwo allein hinzugehen oder kommst du mit?"


Erschrocken sah Beate ihre Cousine an. "Unser Geschmack ist zu unterschiedlich. Ich sehe mir gerne Filme an, über die ich herzhaft lachen kann."


"Dieser flache Kram". Während Carla dies sagte, wurden ihre Lippen wieder zu

einem dünnen Strich. In Gedanken sah Beate die neuen Lippen von Carla gerade im Mund verschwinden.


Carla sah ihre Cousine an. "Du hast ja bald Geburtstag. Welche Größe hast du eigentlich?"


"Ich habe Größe 40".


"Dazu bist du zu fett. Mit 40 kommst du nicht aus. Ich habe Größe 44 und die hast du auch."


Beate rang nach Luft. "Carla, du solltest wirklich etwas an deiner Einstellung zur Empathie arbeiten."


In der darauffolgenden Woche hatte Beate Geburtstag. Carla überreichte ihr ein kleines Päckchen. Erwartungsvoll öffnete Beate die Verpackung und blickte auf ein T-Shirt, giftgrün, Größe 44.


"Carla, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll."


"Dachte ich mir. Gibt´s Kaffee?"


Beate legte das T-Shirt in den Behälter für die Kleiderspende. Eigentlich den Empfängern der Spende gegenüber unfair.....
























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Über den Autor

Annabel
Ich genieße das Leben im Allgemeinen und meines im Besonderen. Man darf sich selbst nicht so ernst nehmen und schon ist alles leicht. Glücklich sein ist für mich eine Emotion, die zu meinem Leben gehört.

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Gast Getraud schrieb es schon: "Wahre Schönheit kommt von Innen..." Ergänzend dazu könnte man sagen: "Vorausgesetzt, es ist was drinnen...".
Was wird nicht alles für Mist ausgedacht, damit viele Scheinchen wieder den beitzer wechseln.
Gefällt mir gut, Deine mit etwas Ironie geschriebene Geschichte.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Hallo Bärbel, ganz lieben Dank für deinen Kommentar. Wenn im Gesicht etwas anderes als Bitterkeit zu lesen wäre, könnte Geld gespart werden. Hier ist es nur leider nicht so. Ich wünsche dir einen sehr schönen Tag und Danke.
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Wahre Schönheit kommt doch von innen - sagt man ... grins*
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Guten Morgen Gertraud, ich freue mich über deinen Kommentar und dass es deinen Augen doch hoffentlich etwas besser geht. Immer wieder eine Freude, von dir zu lesen. Hab einen schönen Tag, herzlichst, Annabel
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Liebe Annabel,
leider geht`s mir mit den Augen gleichbleibend besch ...
Nur gut, dass ich am PC die Schrift so groß machen kann.
Seit Neuestem erkenne ich oftmals den letzten Buchstaben,
oder die Satzzeichen nicht mehr. Besonders ärgerlich, wenn
man was anfügen oder ausbessern will. Die langen Wörter,
die ich nicht "erraten" kann, wie heute den Buchtitel von Hannelore
"Weltuntergangsstimmung", liest mir mein Mann vor ...
Aber ansonsten geht`s - Hauptsache, ich habe immer was zu Lachen.
Ganz liebe Grüße an Dich und ein schönes Wochenende
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
erato 
Ich sage dazu nur, wie man so sagt
und hört , dass man sagt, was man
dazu sagt, schlicht und einfach -
ohne rumzureden oder doch mit Rum
zu reden : "WEIBER".......

Herzliches Grins in den Morgen
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Ja, es gibt schon einige, die Erfahrung mit "Wort-Gift-Pfeilen" haben und diese gedankenlos verschießen. Aber wehe, wenn ein Pfeil zurückkommt.....lieben Gruß an dich und Danke für deinen Kommentar
Vor langer Zeit - Antworten
derrainer manchmal ist die wahrheit hart

gruß rainer
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Guten Morgen Rainer,
Verwandte kann man sich nicht aussuchen...da müssen halt die Ohren bei einigen Sachen einfach dichtgemacht werden...nützt nix....lieben Gruß an dich und Danke für deinen Kommentar
Vor langer Zeit - Antworten
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