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After Dawn - Kapitel VI - Sarah - Band I - Schauermärchen

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"After Dawn - Kapitel VI - Sarah - Band I - Schauermärchen"
Veröffentlicht am 30. September 2017, 56 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Also, dann will ich auch ein wenig von mir Preisgeben, damit ihr wisst was für ein Mensch eigentlich hinter den Geschichten steht ;) Ich hab schon geschrieben da war ich gerade mal 12 Jahre alt und ging noch zur Schule. Mich hat es irgendwie immer fasziniert in eigene Welten einzutauchen und diesen Form und Gesicht zu geben. Ob es einfache Fanfictions, oder eigene kleinere Ideen waren. Meine ersten Geschichten waren auch nicht mit Klassikern ...
After Dawn - Kapitel VI - Sarah - Band I - Schauermärchen

After Dawn - Kapitel VI - Sarah - Band I - Schauermärchen

Sarah

Tagebucheintrag – Christina Walker …Was bisher geschah… […] Es hat einen bitteren Humor an sich, wenn sich so zurückdenke. Man, was war ich naiv. Naiv und dumm. Nach der Sache mit der Nonne in Rathfriland hatte ich wirklich das Gefühl, ich könnte Bäume ausreißen. Ich meine, mein erster gelöster Fall. Und das erfolgreich. Das war ein unbeschreibliches Gefühl. Ich wollte mehr davon. Es hatte mich auf eine Art und Weise berauscht, die ich bisher nie für möglich gehalten hatte. Ich

wollte mehr. Natürlich machte ich mich gleich auf die Suche nach dem nächsten Fall. Ich fand dieses Motel in Newhaven, in dem es angeblich spuken sollte. Die Besitzer, Petra und Manfred waren wirklich komische Leute. Das alles war seltsam, aber ich wollte der Sache eine Chance geben. Wie sich herausstellte war alles nichts weiter als heiße Luft. Nur ein paar alte Rohre. Was für ein Dreck. Was war ich frustriert. Ich dachte es wäre einfacher. Nein. Das war es nicht. Man suchte sich dumm und dämlich, bis man endlich eine Spur von etwas Paranormalem entdeckte. Ich fand den Fall Hanna Newland aus

Heathfield. Endlich klang es so, als wäre etwas an der Sache dran: Ein Mord hinter verschlossenen Türen. Kein gewaltsames Eindringen. Genau mein Ding. Ich verlor natürlich keine Zeit und machte mich gleich auf den Weg nach Heathfield. In der Wohnung von Hanna fand ich nichts. Es wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn ich den Fall gleich auf Anhieb gelöst hätte. Deshalb beschloss ich, ein wenig rumzufragen. So wie man das eben macht. Angehörige und Freunde. Ich stieß auf Karen Mears. Sie hatte wie Hanna im Gemeindezentrum der Stadt gearbeitet. Eine nette junge Frau und gute Freundin von Hanna, die über deren Tod sehr betrübt war. Sie war der erste

richtige Anhaltspunkt […] […] Ich grub weiter und schnell fand ich die nächste Spur, der ich folgen konnte: Ich erfuhr, dass Hannas Eltern, die Newlands in London lebten. Nach einer durchzechten Nacht mit Karen fuhr ich gleich hin. Natürlich konnte ich nicht einfach so hineinplatzen. Ich gab mich als entfernte Verwandte aus, um etwas über Hanna in Erfahrung zu bringen. Sie war nicht das leibliche Kind der Newlands. Harold und Enid hatten sie adoptiert, als sie noch klein war. Mr. Newland sagte etwas, das mich stutzig machte. Dass er es mit Hanna richtigmachen wollte. Das weckte eine

abstruse Theorie in mir. Was, wenn Hanna gar nicht das erste Kind der Newlands war? Ich setzte Fergus darauf an, während ich mich mit John Marsh, Hannas Ex-Freund traf, um ihn zu befragen. Wie sich herausstellte eine Sackgasse. Er war ein mürrischer Typ, und wäre dieser Holland Reed nicht eingeschritten, hätte sich das ganze wohl in eine andere Richtung entwickeln können. Wie dem auch sei. Ich wollte nicht wahrhaben, dass John eine Sackgasse war. Deshalb fuhr ich noch einmal zu Hannas Haus, dachte ich hätte etwas übersehen. Tatsächlich fand ich eine Spur im Badezimmer. Man hatte das Wort

‚Dieb‘ an den Spiegel geschmiert. Kurz darauf wurde ich von einer unsichtbaren Macht angegriffen. Gott sei Dank war Holland mir gefolgt. Er konnte schlimmeres verhindern […] […] Trotz des Angriffs auf mein Leben gab ich natürlich nicht auf. Jetzt wollte ich erst Recht dieses Rätsel lösen. Gemeinsam mit Fergus fand ich heraus, dass die Tochter der Newlands, Sarah, im Waisenhaus Little Childrens aufwuchs. Eine Spur, der ich auf jeden Fall folgen sollte. Unnötigerweise wollte Fergus, dass ich mit Holland zusammenarbeite. Was soll ich über diesen Kerl sagen, außer dass er ein Arschloch ist? Ich kann

das auch alleine. Ich bin doch kein Kind, dass man ständig bemuttern muss. Naja. Ich nahm meinen neuen Begleiter widerwillig an. Wenigstens hatte ich zwischendurch Karen, die mich auf andere Gedanken brachte. Sie war nett und wir verstanden uns wirklich sehr gut. Ich glaube, sie hat sich ein wenig in mich verknallt. Ein witziger Gedanke. Ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Der Job lässt einem für so etwas keinen Freiraum. Außerdem ist die Gefahr viel zu groß, dass sie in diesen Mist hineingezogen wird. Sie ist ein netter Mensch und ich will, dass sie ihr Leben außerhalb dieses Alptraums führt

[…] […] Ich begab mich schließlich mit Holland zum Waisenhaus und erfuhr, dass Sarah dort abgegeben wurde, als sie 4 Jahre alt war. Nicht nur das. Offenbar stimmte etwas mit dem Kind nicht. Die Aufseher, sowie die anderen Kinder fürchteten sich vor ihr. Was genau dahinter steckte, konnte ich allerdings nicht in Erfahrung bringen, weshalb ich beschloss noch einmal zu den Newlands zu fahren. Harold war mir Antworten schuldig. Er offenbarte mir die Wahrheit über Sarah. Sie hatte eine Gabe. Sie konnte sich unsichtbar machen. Jetzt war ich auch sicher, dass sie diejenige war,

die hinter dem Mord an Hanna steckte. Dennoch konnte ich verstehen, wie sie sich wohl fühlen musste. Allein gelassen von den Eltern mit einer Macht, die sie selbst nicht verstand. Das musste schwer für sie gewesen sein. Als ich weiter nachforschen wollte, wurde Harold von der unsichtbaren Sarah angegriffen und getötet. Holland und ich gerieten ins Augenmerk der Polizei von London. Gared Dreyer, der Hauptkommissar haftete uns den Mord an. Dank Fergus konnten wir jedoch entkommen und uns weiter auf die Recherche konzentrieren. […] […] Ich bekam die Adresse der

Adoptivfamilie von Sarah. Ich war so kurz vor dem Ziel. Alles schien sich in eine gute Richtung zu entwickeln. Holland hatte seine eigene Meinung davon. Für ihn war Sarah nur ein Monster, dass es zu töten galt. Ich wollte einen anderen Weg versuchen. Vielleicht war mit ihr zu reden. Man sollte es versuchen. Lange Zeit darüber nachzudenken gab es allerdings nicht. Karen stand vor der Tür. Einmal mehr hatte sie mich in ihren Bann gezogen und Dinge angeregt, die mir nicht aus den Kopf gingen. Mit ihr ein Leben anfangen. Das klang irgendwie schön. Dennoch war das alles zu viel für mich. Ich hatte mit Harolds Tod zu

kämpfen. Außerdem wollte ich sie nicht in die Sache hineinziehen. Dumm…wenn man im Nachhinein überlegt wie tief sie eigentlich drinsteckte. Ich fuhr zur Adoptivfamilie. Von Mildret Wilson erfuhr ich, dass Sarah ihre Eltern in den Tod getrieben hatte. Kurz darauf enthüllte ich auch die wahre Identität der Killerin: Es war Karen. Die ganze Zeit war es Karen. Und ich war zu blind das zu sehen. […] 11. September – London – England Er erwachte. Sein Kopf schmerzte. Was war geschehen? Alles drehte sich. Als er die Augen öffnete, war er von fast

vollkommener Dunkelheit umgeben. Das erste, was er bemerkte war, dass seine Hände gefesselt waren. Sein Kopf schmerzte. Er konnte fühlen, wie das Blut von seiner Stirn herabtropfte. Er saß auf kargem Steinboden. Das merkte er sofort. Ein rauschendes Geräusch drang an sein Ohr. Reed sah sich um und erkannte, dass es Rohre waren. Ein Kanal. Er befand sich irgendwo in den Abwasserkanälen. Gefesselt in einer Art Raum, der mit Gitterstäben versehen war. Wahrscheinlich ein altes Lager. Suchend ließ er den Blick umherschweifen, ehe er eine Silhouette wahrnahm, die an der Wand außerhalb der Zelle lehnte. „Du bist endlich aufgewacht. Ich dachte

schon, der Schlag hätte dich vielleicht doch erledigt.“ Das Mädchen. Das war doch Karen. Was war hier los? Er versuchte sich zu erinnern. Er wusste noch, wie sie sich unterhielten. Vollkommen unbefangen. Sie sprachen über Sarah. Wie sehr Christinas und seine Meinung ihr gegenüber auseinandergingen. Dann wusste er nichts mehr. Allerdings wusste er jetzt, was hier wirklich los war. Ein mattes Lächeln zierte seine Lippen. „Eigentlich, hätte ich auch von selbst darauf kommen können. Du hast uns alle ziemlich an der Nase herumgeführt. Wir haben wie die Verrückten nach dir gesucht, und die ganze Zeit warst du vor

unseren Augen.“ Sie trat ins Licht. Die braunen Augen musterten ihn kalt. Sie hatte jegliche Zärtlichkeit verloren. Als wäre sie ein vollkommen anderer Mensch. „Wie sagt man so schön: Halte deine Freunde nah, aber deine Feinde noch näher. Sicher. Ich wusste, dass man irgendwann auf meine Spur kommt. Als Christina nach Heathfield kam, wurde ich neugierig. Eine Journalistin. Am Anfang habe ich ihr das sogar abgekauft, bis ich erfahren habe, was sie wirklich ist. Was ihr seid.“ Sie ging in die Hocke und sah ihn durch die Stäbe hindurch an. Keine gute Situation. Sie hatte also die ganze Zeit

Bescheid gewusst und ihnen etwas vorgemacht. „Und da hast du gedacht, du spielst deine Spielchen mit uns.“ Sie nickte. „Ich brauchte mich nur an euch zu heften. Es war interessant zu sehen, wie ihr meine Spur verfolgt habt. Tina war wirklich genial. Wie schnell sie es kombiniert hat, dass ich dahinterstecken musste. Klar. Ich dachte sie wäre einfach nur eine Bedrohung, die ich ausschalten muss. Leider bist du mir beim ersten Mal in die Quere gekommen. Wobei, besser so. Sonst wäre sie jetzt tot.“ Er hob fragend die Braue. „Und warum atmet sie

noch?“ Sarah legte den Kopf schief. Etwas Träumendes lag in ihrem Blick. „Ich wollte es erst nicht glauben. Sie hatte Verständnis für mich. Warum ich tat, was ich tat. Ich meine, weißt du eigentlich wie das ist? Nach all den Jahren ist da endlich jemand, der eine kleine Ahnung davon hat, wie man sich eigentlich fühlt. Ansonsten hat das nie jemand gekonnt. Für sie war ich immer nur der Freak. Für meine Eltern, für das Waisenhaus. Sie haben mich nie verstanden.“ Wut schwang in ihrer Stimme mit. Holland sah sie an. Glück für Tina, dass sie so viel Nächstenliebe empfand. Das

hatte ihr das Leben gerettet. „Du hingegen gehörst dazu. Du willst mich tot sehen.“ „So mache ich das nun mal mit Irren Monstern. Ich ziehe sie aus dem Verkehr.“ Sarah trat wütend gegen das Gitter. „Du hast keine Ahnung! Für dich ist die Welt wirklich nur schwarz und weiß oder? Menschen wie du stellen keine Fragen. Sie nehmen die Dinge einfach so wie sie sind. Selbst wenn sie im Irrglauben sind.“ „Ich gebe jedem eine Chance. Allerdings hast du deine längst verspielt. Du hast zwei Menschen getötet.“ Sarah

lachte. „Habe ich das? Hanna war ein verzogenes Ding. Es war so leicht, ihr Vertrauen zu gewinnen. Sie glauben zu machen, ich wäre ihre Freundin. Ich war neugierig. Ich wollte wissen, für wen meine Eltern mich eingetauscht haben. Ich war ja so enttäuscht. Das sollte mein Ersatz sein? Niemals.“ „Deshalb hast du ihr das Licht ausgeknipst.“ Die Braunhaarige nickte. „Natürlich. Es war die simpelste aller Taten. Und es war so befriedigend. Ihre Angst und Hilflosigkeit. Glaub mir. Eine solche Genugtuung hast du noch nie

empfunden.“ Holland lächelte matt. „Lass mich raten. Danach war es nicht mehr so toll. Du hast dich leer gefühlt. Du dachtest, Hanna zu töten würde deine Probleme lösen. Es war nicht so.“ „Nein. War es natürlich nicht. Ich dachte ihr Tod würde mir Frieden bringen. Ich erkannte, dass das nicht reichte. Sie war gar nicht schuld an meiner Misere. Meine Eltern, waren diejenigen, die Bestrafung verdienten.“ Sie sprach beinahe berauscht davon. Wie eine Irre. Sie war fest überzeugt davon, dass sie das richtige getan hatte. „Und deshalb hast du Daddy in die Säge

geschubst.“ „Er hat es nicht anders verdient. Selbst nach Hannas Tod hat er mich immer noch verleugnet. Ich wollte ihm wirklich vergeben, aber als er da so stand und mit Tina sprach. Ich konnte nicht anders.“ „Dir ist bewusst, dass du Christina damit sehr viele Schwierigkeiten und viel Kummer gemacht hast oder?“ Sarah nickte. „Ich weiß. Und ich hatte große Schuldgefühle. Ich dachte, ich hätte sie verloren. Aber sie kam frei. Ich hatte sie wieder. Und dann kam der Moment in dem mir klar wurde, dass sie auf meiner Seite steht. Trotzdem konnte sie nicht von ihrer Suche ablassen. Dann warst da

noch du. Ein weiteres Hindernis. Eigentlich wollte ich dich sofort töten, als wir allein waren, aber ich erkannte, dass du mir noch nützlich sein kannst.“ Er sah sie an. „Ach und wofür?“ Sie lächelte süffisant. Da war ein Ausdruck in ihren Augen, der ihr überhaupt nicht gefiel. „Du bist mein Köder.“ „Beruhige dich Liebes.“ Christina saß lethargisch im Motelzimmer auf dem Bett und starrte auf den Boden. Fergus war sofort gekommen, als sie ihm die Neuigkeiten mitgeteilt hatte. Nachrichten, die ihr

selbst so unmöglich erschienen. Das konnte doch nicht wahr sein. Es sollte nicht wahr sein. Karen war Sarah. Es klang so unwirklich in ihrem Kopf. So unmöglich. Diese nette junge Frau konnte doch keine Killerin sein. „Ich…ich kann es nicht fassen.“ Das war das einzige, was sie immer wieder sagte. Sie fühlte sich hilflos. Verloren. Wie hatte sie das nicht sehen können? Die ganze Zeit hatte Karen sie belogen und ein falsches Spiel gespielt. Es war schwer zu begreifen. Holland hatte es sie oft genug gefragt: Was würde sie tun, wenn sie die Wahrheit endlich herausfand? Jetzt wusste sie noch weniger, als vorher. Es war nicht der

Gedanke daran, dass Karen in Wahrheit Sarah Newland war. Sie hatte immer gesagt, sie könne sie verstehen. Das tat sie zum Teil auch. Dennoch rechtfertigte das nicht was sie getan hatte. Christina wollte aber glauben, dass es einen anderen Weg gab. Dass Sarah von sich aus begriff, dass das was sie tat, ihr niemals helfen würde ihren Kummer zu überwinden. Tina wollte für sie eine Möglichkeit finden, für sich selbst Frieden zu finden. Aber jetzt? Jetzt war sie sich nicht mehr sicher. Sarah war eine Seite der Münze. Karen eine andere. Sie mochte sie. Sie war eine Freundin.

Jemand, der sie zum Lachen brachte und ihr Trost spendete. Es wirkte so surreal, dass es sich hierbei um ein und dieselbe Person handelte. Sie seufzte. Fergus legte ihr einen Arm auf die Schulter. „Liebes. Ich weiß, dass das schwer ist.“ Das war nicht das, was sie hören wollte. Seine Worte machten sie wütend. Sie stand auf und schrie ihn an: „Du weißt gar nichts Fergus! Du weißt nichts!“ Tränen sammelten sich in ihren Augenwinkeln. Ihr ganzer Körper zitterte. „Du tust zwar immer so, als hättest du von allem eine Ahnung und immer die passende Antwort parat, aber es gibt

Sachen, für die gibt es kein Buch, oder eine Allgemeinlösung.“ Sie konnte kaum richtig sprechen. Es war wie ein dicker großer Kloß in ihrem Hals, der immer weiter anschwoll. Die Hände zur Faust geballt stand sie da. Auch Fergus hatte sich erhoben. „Es gibt Sachen, die sind einfach Scheiße! Verdammt noch mal! Scheiße!“ Sie ließ sich in seine Arme fallen und weinte bitterlich. In diesem einen Moment war die ganze Last der letzten Tage einfach zu groß geworden. Unmöglich weiter zu tragen. Es schüttelte sie. Ihre Nägel bohrten sich in seine Schulter und sie ergab sich einfach ihren Gefühlen. Das schien das einzige

logische, das sie im Moment tun konnte. Es dauerte eine Weile, bis sie wieder von ihm abließ. Schniefend musterte sie den Iren mit ihren blauen Augen. „Fergus. Ich weiß nicht, was ich machen soll.“ Er wischte ihr mit dem Daumen die Tränen fort und lächelte sanft. „Ich weiß Liebes. Wichtig ist jetzt, dass wir Holland finden. Ich werde fahren. Du bleibst hier.“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein! Ich lass dich nicht alleine gehen!“ Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten. Fergus manövrierte sie auf das Bett und goss ihr ein Glas Wasser ein.

Bedächtig nippte sie daran. „Bleibe du hier. Du solltest dich ausruhen. Das war ein schwerer Tag für dich. Ich kann über deinen Laptop Hollands Handy ausfindig machen, sofern Sarah es noch nicht zerstört hat. Damit finde ich ihn.“ Er warf sich seine Lederjacke über. „Und was ist, wenn du Karen…wenn du Sarah findest?“ Sie musste diese Frage einfach stellen. Er sah sie väterlich an und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich…ich werde sehen wie sich die Situation entwickelt.“ Er wandte sich von ihr ab und ließ sie alleine zurück. Mit zittrigen Händen

hielt sie das Wasserglas umklammert und starrte auf den Teppichfußboden. Ihr Blick glitt zur Bettkannte, wo sie Hollands Waffe hingelegt hatte, nachdem sie hergekommen war. Was sollte sie jetzt tun? Immer wieder hämmerte sich diese Frage in den Kopf der Schwarzhaarigen. Sie war wütend. Nicht auf Sarah, sondern auf sich. Sie war so unfähig. Holland hatte wirklich Recht! Sie war nur ein Kind was Geisterjäger spielte und keine Ahnung hatte, was zu tun war, wenn es hart auf hart kam. Die Amerikanerin umklammerte das Wasserglas in ihren Händen, ehe sie es gegen die nächste Wand schleuderte, wo es zerschellte und sich im ganzen Raum

verteilte. Es klopfte. Sie zuckte zusammen und hob den Kopf. Langsam erhob sich die Schwarzhaarige und schritt zur Tür. Sie rätselte noch, wer das sein könnte, als sie öffnete und in das bärtige Gesicht von Gared Dreyer starrte. Was machte er hier? Er musterte sie. „Miss Walker?“ Sie nickte nur und ließ ihn hinein. Langsam betrat der Kommissar das Motelzimmer und sah sich bedächtig um. Beim Anblick des Glases auf dem Boden bedachte er sie vorsichtig. „Ist alles in Ordnung?“ Sie zuckte einfach nur mit den Schultern.

Das war alles, was sie im Augenblick sagen konnte. Sie fühlte sich elend. Elend und schmutzig. Noch immer trug sie ihre Jeansjacke und die volle dazugehörige Montur. Am liebsten würde sie schlafen. Langsam schloss sie die Tür und musterte Dreyer. „Was kann ich für sie tun?“ Sie hatte kaum noch Stimme. Es war armselig wie fertig sie war. Das musste für ihn wohl eine unheimliche Genugtuung sein. Vor allem, da er wahrscheinlich hier war, um sie wieder mit nach Scotland Yard zu nehmen. „Nun. Ich habe ja gesagt, dass ich mich bei ihnen melde, wenn ich weitere Beweise durchgesehen

habe.“ Also doch. Sie seufzte. Ein bitteres Lächeln wanderte auf ihre Lippen. Jetzt war es auch egal. So streckte sie ihm ihre Arme entgegen. „Tun sie sich keinen Zwang an.“ Er sah sie an und schüttelte den Kopf. Aus der Tasche seines Trenchcoats holte er eine Zigarre hervor, die er sich ansteckte. „Ich bin nicht hier um sie zu verhaften. Wie ich schon sagte: Ich habe weitere Beweise durchgesehen. Es gibt viele offene Fragen. Ich weiß, dass sie das mit Harold Newland nicht waren. Es gab keine Indizien dafür. Keine DNA-Spuren oder Hilfsmittel, um diese vielleicht zu

verschleiern. Sie und ihr Freund unschuldig. Das weiß ich jetzt. Dennoch benötige ich ihre Hilfe.“ Er ließ sich auf dem Bett nieder und paffte an der Zigarre. Dabei ließ er den Blick ein letztes Mal durch den Raum schweifen. Langsam studierte er das Chaos. „Ist alles in Ordnung?“ Er bemerkte auch das Blut auf dem Boden. „Das ist von Holland. Ich meine, ich war es nicht. Ich…ach…scheiße…sie glauben mir sowieso nicht, wenn ich ihnen die Geschichte erzähle.“ Dreyer legte den Kopf schief und zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß, dass viel mehr dahintersteckt. Ich will nur die Teile des Puzzles zusammenfügen. Also. Setzen sie sich und erzählen sie mir die Geschichte von Anfang an.“ Christina lächelte matt. „Sie würden mir das sowieso nicht glauben.“ „Versuchen sie es. Ich habe eine Menge Fantasie.“ Unterdessen war Fergus dem GPS-Signal von Hollands Handy gefolgt. Sein Weg führte ihn in die alten Kanäle unter der Stadt. Es war feucht, dunkel und stank. Der Ire zog seine Taschenlampe und

leuchtete den Weg. Aufgrund der dicken Mauern versagte natürlich die Elektronik seines Telefons. Das hieß also, er musste Holland so finden. In der freien Hand hielt er seine Waffe. Zur Selbstverteidigung. Christina hatte Recht. Es musste einen anderen Weg geben, als Sarah Newland einfach nur zu töten. Dennoch. Sie hatte viel Schaden angerichtet. Besonders bei Tina. Sie hatte das Mädchen gemocht und schätzen gelernt. Dieser Verrat saß sicher tief und würde seine Spuren hinterlassen. Er seufzte. Das war das traurige los, dass jeden irgendwann ereilte. Dennoch stand sie nicht alleine dar. So wie er zum Beispiel seinen Bruder Angus hatte, hatte

sie ihn und Holland, die ihr Beistand gaben, wenn sie ihn brauchte. Klar. Hiernach würde sie sicher nicht mehr dieselbe sein. Es brauchte Zeit, bis diese Wunde verheilte. „Holland?“, rief er leise, als er um die nächste Ecke bog. Nur das Tropfen der Rohre, sowie das Rauschen des Abwassers waren die Antwort. Er Schritt weiter. Auf dem Boden vor ihm flohen die Ratten vor dem Licht seiner Taschenlampe. Es war verworren. Damit er sich nicht verirrte hatte er zuvor noch Kreide besorgt, mit der er hin und wieder einen Pfeil hinterließ, um den Rückweg zu finden. Ansonsten würde er wahrscheinlich nie wieder hier

rausfinden. Vorsichtig leuchtete er um die nächste Ecke in einen langen Korridor. Er war angespannt. Wenn Sarah hier unten war, könnte sie jederzeit angreifen. Nichts war schlimmer als ein Gegner, den man nicht sehen konnte. Er atmete ruhig. Versuchte eventuelle Schrittgeräusche auszumachen. Nichts. Nach weiteren zehn Minuten der Suche erreichte er eine Kreuzung. „Holland?“, rief er erneut aus. Sein Echo hallte durch die Kanäle. Er horchte auf. „Fergus?“ Es klang schwach, aber es bestand kein Zweifel, dass es sich hierbei um Reed handelte. Er lebte noch. Ein gutes

Zeichen. Langsam wagte er sich weiter vor. Die Waffe fest umklammert, falls Sarah auftauchte. Hinter der nächsten Ecke erreichte er eine Art Zelle. Holland saß dort, gefesselt an den Rohren. Blut lief von seiner Stirn herab und auch sonst sah er ziemlich mitgenommen aus. Den Mundknebel hatte er von selbst gelöst. Sofort war Fergus bei ihm und machte sich daran die Handfesseln zu lösen. „Geht es dir gut? Wo ist sie?“ „Sie ist gegangen. Schon vor einer ganzen Weile. Fergus. Wo ist Christina?“ Er klang besorgt. Fergus löste die Fesseln und half ihm auf. „Ich habe sie im Motel gelassen. Sie

sollte zur Ruhe kommen, nach allem was passiert ist. Die Sache hat sie ziemlich mitgenommen.“ Holland schüttelte den Kopf. „Du Idiot! Das wollte sie doch! Das hier ist eine Falle! Ich bin der Köder du Trottel!“ Fergus verstand sofort. Sarah hatte in weglocken wollen…Weg von Christina… „Und das ist alles. Die ganze Wahrheit!“ Christina hatte ihm alles erzählt. Von ihrer Ankunft in Heathfield, über ihre Nachforschungen betreffen Hanna Newland und der Tatsache, dass es sich bei Sarah um die wahre Mörderin handelte. Sie hatte wirklich nichts

ausgespart. Natürlich, bis auf die Umstände mit den paranormalen Dingen. Das wäre wohl zu viel des Guten. Dreyer hielt noch immer seine Zigarre zwischen den Fingern und erhob sich. „Sarah Newland? Wie haben sie sie gefunden?“ „Es war nur eine Theorie die ich hatte, nachdem ich zum ersten Mal mit den Newlands gesprochen habe. Er hat sich gewissermaßen verplappert. Und dann bin ich diesem Faden gefolgt.“ Gared kratzte sich am Bart und griff zu seinem Handy. „Ja. Hier Dreyer. Geben sie sofort eine Fahndung nach Sarah Newland heraus. Sie lebt unter dem Namen Karen Mears.

Sie ist gefährlich und bei ihrer Ergreifung gilt oberste Vorsicht.“ Er legte wieder auf. Jetzt hatte auch die Polizei ihre Finger im Spiel. Dreyer steckte das Telefon in die Tasche. „Wenn sie mich jetzt entschuldigen. Ich muss eine Fahndung anleiten. Sie sollten sich zurückhalten. Ruhen sie sich aus. Sie sehen aus, als könnten sie Schlaf vertragen.“ Sie nickte nur, als er langsam zur Tür schritt. Er war doch kein schlechter Typ, so wie sie am Anfang gedacht hatte. Er machte nur seine Arbeit. Das war alles. Der Kommissar öffnete die Tür und wollte gerade nach draußen gehen, als Christina einen dumpfen Schlag hörte.

Dreyer taumelte zurück und ging in die Knie. Ein weiterer Schlag traf ihn, ehe er wie von Geisterhand zur Heizung geschleift, und dort mit seinen eigenen Handschellen angekettet wurde. Christina stand auf. Die Tür schloss sich. Es bestand kein Zweifel darin, was sich hier gerade abspielte. „Karen…“ Es dauerte keine zwei Sekunden, da war die Brünette vor ihr aufgetaucht. Inzwischen hatte sie sich äußerlich etwas verändert. Das Haar war zu einem Zopf gebunden. Sie trug ein schwarzes Top, schwarze Hose und Stiefel. An ihrem Gürtel haftete ein Messer. Lächelnd bedachte sie Christina.

„Hi.“ Die Schwarzhaarige war wie erstarrt. Unfähig sich zu bewegen. Ihr Blick ging zu Dreyer, der sich nicht rührte. Sarah lächelte Matt. „Keine Sorge. Ich habe ihn nicht umgebracht. Ich bin keine Mörderin weißt du. Naja. Nicht direkt. Dein Freund lebt auch noch.“ Sie wandte sich ihr zu. Langsam kam sie ihr näher, bis sie direkt vor ihr stand. Vorsichtig strich sie Christina über die Schulter. Die Schwarzhaarige zuckte zusammen und wich nach hinten, wobei sie auf dem Bett landete. „Eigentlich hatte ich gedacht, dass das

ganze etwas anders ausgeht. Ich wollte nicht, dass es so endet. Ich meine klar, irgendwann solltest du die Wahrheit erfahren. Nur nicht so. Ich wollte es dir schon vorher erzählen, aber der Zeitpunkt war einfach nicht richtig.“ Der Zeitpunkt? Christina war überhaupt nicht in der Lage die derzeitige Situation richtig zu verarbeiten. Sie atmete flach und zitterte am ganzen Körper. Sie hatte sich in ihrem ganzen Leben noch niemals so hilflos gefühlt wie jetzt. Sarah bemerkte ihre Unruhe sofort und ließ sich vorsichtig neben ihr nieder. Tina wollte weg, doch hielt die Brünette sie bei der Hand fest. „Shhht. Ich bin nicht hier, um dir ein

Leid zuzufügen.“ Da war wieder das warme Lächeln. Es war, als wäre diese starke Sarah verschwunden, und die warmherzige Karen zurückgekehrt. Vorsichtig half die Brünette ihr aus der Jacke. Christina ließ sie gewähren. Was sonst hätte sie tun können? „Es ist alles gut. Ich bin deine Freundin. Das weißt du doch, oder?“ Sie holte ein Tuch aus ihrer Tasche hervor und tupfte damit Tinas Stirn ab. Sie war so umsichtig. Kaum zu glauben, dass sie wirklich das Monster sein sollte. Dennoch war es so. Sie hatte zwei Menschen getötet und trotzdem war sie wie immer. Als würde sie sich davon

überhaupt nichts annehmen. „Ich…ich…“, begann die Schwarzhaarige, doch die Worte blieben ihr im Halse stecken. Sie wusste auch gar nicht, was sie sagen sollte. „Das alles ist schwer für dich. Das kann ich verstehen. Ich meine, wie sollst du mir jetzt noch vertrauen? Nach allem was ich getan habe. Für deine Freunde bin ich schuldig. Das ist sicher, aber ich weiß, dass du es anders siehst.“ Sie strich ihr über die Wange. „Du verstehst mich. Das habe ich nie gedacht. Als du nach Heathfield kamst dachte ich, du wärst einfach nur jemand, der sich mir in Weg stellt, aber dann habe ich gesehen, dass du anders denkst.

Du konntest dich in meine Lage hineinversetzen. Das hat bisher niemand geschafft.“ Sie hielt einen Moment inne und sah auf den Boden. Tina lauschte einfach nur. „Ich war immer ganz allein. Mein ganzes Leben. Ich war in diesem Waisenhaus. Viele Jahre lang. Ich war anders, das war mir klar. Ich habe versucht mich einzufügen und ein normales Leben zu leben. Das ist nicht einfach, wenn man einem keine Chance lässt. Schließlich kam diese neue Familie. Die Mears. Sie nahmen mich auf, aber auch sie akzeptierten nicht was ich war. Am Ende, sahen sie nur das, was jeder andere auch sieht: Das

Monster.“ Sie stoppte wieder. „Dann wollte ich das nicht mehr. Ich wollte Antworten. Ich wollte wissen, warum die Dinge sich so entwickelt hatten. Ich suchte nach meinen echten Eltern. Ich habe sie auch gefunden. Als der Moment kam, sie zu treffen, habe ich mich nicht getraut. Ich hatte Angst. Sie haben mich schon einmal verstoßen. Warum nicht wieder? Also ließ ich es. Ich erfuhr von dieser anderen Tochter. Hanna. Ich ging nach Heathfield und lernte sie kennen. Deinem Freund habe ich gesagt, ich würde sie hassen. Und dass sie mir mein Leben weggenommen hätte. Das war eine

Lüge.“ Sie klang traurig. Christina hatte den ganzen Fall lang ermittelt, aber die Geschichte noch nie so gesehen. Sicher. Sie hatte Mitleid mit Sarah und sich öfter in ihre Lage versetzt, aber es aus ihrem Mund zu hören, war etwas vollkommen anderes. „Ich wollte nicht, dass es zu all dem kommt, aber ich habe etwas begriffen. Du kannst niemals deinen Wurzeln entkommen. Ich habe Hanna alles über mich erzählt, weil ich dachte, sie könnte mich verstehen. Das hat sie nicht. Im Gegenteil: Sie hat gelacht. Mich verachtet.“ Sarah ballte die Hand zur

Faust. „Da war mir klar, dass es für mich wahrscheinlich niemals ein normales Leben geben würde. Ich tat, was ich tun musste. Für mich war klar, dass ich diese losen Enden endlich kappen musste, wenn ich meinen Frieden haben wollte.“ Deshalb hatte sie Hanna getötet. „Dann kamst du. Du hast alles auf den Kopf gestellt. Ich habe nie geglaubt, dass jemand wie du existiert. Doch da warst du, mit all diesem Verständnis.“ Christina fand endlich ihre Stimme. „Und dein Vater?“ „Das war ein Unfall. Er hat mich wütend gemacht. Ehe ich wusste, was ich tat, war es zu

spät.“ Sie klang betroffen. Ein Teil von Tina wollte ihr glauben. Sie seufzte. Einen Moment lang musterte sie die Brünette, ehe sie ein Geräusch aus der Ecke vernahm. Dreyer war zu sich gekommen. Oder viel mehr hatte er die Kraft gefunden, sich aufzurappeln. „Sieh mal, wer wach ist.“ Sarah erhob sich und schritt auf den Kommissar zu, bevor sie ihr Messer nahm und sich vor ihm niederließ. Spielerisch ließ sie die Waffe zwischen ihren Fingern hin und her gleiten. Christina erwachte aus ihrer Starre. „Nicht.“ Sarah Newland wandte sich zu ihr um.

„Er wird mich niemals in Ruhe lassen.“ „Das wird er. Du musst ihm nichts tun.“ Sie war aufgestanden und schritt langsam auf sie zu. In ihrem Kopf drehte sich alles. Trotzdem musste sie etwas tun. Die Zeit der Lethargie war vorüber. In diesem Moment konnte sie nicht mehr tatenlos zusehen. So stand sie vor Sarah und sah sie an. „Das muss nicht der Weg sein. Das weißt du selbst auch. Sicher. Ich weiß was du getan hast. Du weißt das auch. Aber es ist nicht zu spät. Du kannst einen anderen Weg gehen. Bitte. Du kannst von vorne anfangen. Deine Vergangenheit muss nicht dein ganzes Leben

bestimmen.“ Sarah sah sie an. Es musste einfach so sein. Es musste doch Hoffnung für sie geben. Die Andere schüttelte den Kopf. „Damit er mich einsperrt? Nein. Wenn ich ihn aus dem Weg räume, kann ich hingehen wohin ich will. Ich weiß, dass du dich um mich sorgst. Aber ich werde niemandem die Genugtuung geben, mich wieder einzusperren.“ Wieder drehte sie sich um. Tina ergriff ihre Hand. Sie zitterte. „Warte.“ Sie zog sie fort von Dreyer. Sie spielte alle Möglichkeiten in ihrem Kopf durch, wie sie diese Situation doch noch bereinigen konnte. Es fiel ihr nichts ein.

Bis auf eins. „Das musst du nicht tun. Nimm mich mit. Wir gehen fort. Dann musst du nie mehr weglaufen.“ Sarah sah sie an. Die braunen Augen trafen das leuchtende Blau der Geisterjägerin. Sie strich der Brünetten über die Wange. Langsam ließ ihr Gegenüber die Hände sinken. In der Hand hielt sie noch das Messer. Christina umarmte sie. Vorsichtig löste sie sich und ließ ihre Hände niedersinken. Fasste Sarah bei den Ihren. „Es tut mir leid. Alles. Du hast so etwas nicht verdient. Niemand verdient so ein Leben.“ Die andere musterte sie. Hinter ihr

versuchte Dreyer sich leise zu befreien. Tina trat einen Schritt näher an sie heran. Ihr Herz hämmerte. Ihre Gedanken explodierten. Sarah lächelte. „Du verstehst mich wirklich.“ Dann küssten sie sich. Es war wie ein unendlicher Moment. Eine Sekunde lang, schien es so, als gäbe es nur sie zwei. Alles wirkte friedlich. Hoffnungsvoll. Dann war alles vorbei. Sarah wich zurück und schnappte nach Luft. Entgeistert starrte sie Tina an, die zu weinen begonnen hatte. Dann wanderte der Blick auf ihren Bauch, wo ihr eigenes Messer ruhte. Sie fuhr über ihre Wunde. Ein mattes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Langsam hob sie

ihre Hand und strich mit den blutigen Fingern über Christinas Wange, ehe sie leblos zu Boden sackte. Die Schwarzhaarige sank in die Knie und hielt die Brünette in den Armen. Sie schüttelte sich. Alles schien auf einmal unter ihr wegzubrechen. Der vorherige, scheinbar glückliche Moment, hatte sich in Asche verwandelt und nichts zurückgelassen. Nur noch den Kummer.

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Hörbuch

Über den Autor

Thommy
Also, dann will ich auch ein wenig von mir Preisgeben, damit ihr wisst was für ein Mensch eigentlich hinter den Geschichten steht ;)

Ich hab schon geschrieben da war ich gerade mal 12 Jahre alt und ging noch zur Schule. Mich hat es irgendwie immer fasziniert in eigene Welten einzutauchen und diesen Form und Gesicht zu geben. Ob es einfache Fanfictions, oder eigene kleinere Ideen waren. Meine ersten Geschichten waren auch nicht mit Klassikern zu vergleichen, oder hatten einen besonderen Kern. Es war lediglich der Wunsch das zu Papier zu bringen, was mir im Kopf rumspukte. ^^

Eine meiner ersten Geschichten war eine Art Wild-West Adaption und wohl so inspirierend wie der morgendliche Toilettengang, aber das ist es nicht was mich bei so etwas tangiert. Ich bin keiner von den Leuten denen es darum geht, was andere über das denken was er schreibt. Ich will meine Inspirationen, meine Gedanken einfach nur mit den Leuten teilen. Mir ist es wichtig dass die Leute Spaß an dem haben was ich schreibe. Ich will meine Ideen und meine Fantasien mit ihnen teilen. Das ist mir wichtig ;)

Was mich dabei inspiriert? Das kann unterschiedlich sein. Ein guter Song, von Disturbed, den Foo Fighters oder anderen wie zum Beispiel Lifehouse oder Stone Sour.
Andererseits kann es auch nur ein einfacher Gedanke, oder eine Frage sein die mir gerade durch den Kopf geht. Das ist ganz unterschiedlich. Ich bin auch nicht unbedingt derjenige der in seinen Geschichten auf Action achtet, oder dass der Held am Ende das Mädchen bekommt, sondern darauf eine Welt zu zeigen die vielleicht nicht immer perfekt ist und wie die Leute in ihr mit den dortigen Begebenheiten zurecht kommen.
Ich bin auch kein Freund von "Happy End" - Geschichten, wenn ich ehrlich bin, da sie manchmal nicht der Wahrheit entsprechen. Das Leben ist eben nicht immer eine Blumenwiese über die die Leute fröhlich hinwegtänzeln, sondern bietet seine Herausforderungen und Prüfungen an denen man wächst und reift. Das versuche ich auch in meinen Stories zu zeigen und zu verdeutlichen, auch wenn es vielleicht nicht immer ganz gelingt ^^

Ansonsten gibt es eigentlich nicht viel zu sagen^^ Ich wünsche jenen Leuten die über meine Geschichten stolpern viel Spaß mit ihnen und hoffe dass sie vielleicht etwas von den Gedanken übermitteln können, die mich dazu bewogen haben sie zu schreiben.
In diesem Sinne:
Liebe Grüße,
Thommy =)

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