Abschied
Verblasst des Sommers Farben,
die Rosen sind verblüht,
verklungen sind die Lieder,
der Blumenduft verweht.
Der Wind bläst kühl, auch mal im Zorn,
kein Hauch, der steichelzart,
der Morgen grüßt mit Perlentau,
Gespinst verzaubert Gräser.
Ein Sonnenstrahl lugt ganz verschämt,
durch Zweige ohne Kleid,
er wärmt nicht mehr, hat keine Kraft,
ein Schleier hüllt ihn ein.
Voll Tatendrang die Lerche kreist,
bereit für ihre Reise,
der Schrei des Kranichs heiser klingt,
beklagt verwaistes Feld.
Mein Blick schweift in das Himmelsgrau,
ein letzter Falter tanzt,
die Pracht des Sommers ist vorbei,
Gedanken fliegen weit.
© KaraList 09/2017
Innenfoto: Pixabay