Amaranth – eine Legende
Fantasy – Roman
von
A.B. Schuetze
Impressum
Texte:© Copyright by A.B. Schuetze
Umschlag:© Copyright by A.B. Schuetze / Susanne Schmidt (Covergestaltung dank Fotos von https://pixabay.com/ )
ebook: neobooks.com
ISBN: 978-3-7427-7538-2
Printed in Germany
Alle Rechte vorbehalten.
Fantasy - Mystic - Horror - Thriller - Magie - Liebe Salwidizer – ein Volk so alt wie die Zeit. Ihre Heimat ist Adanwe, eine Anderwelt. Ihnen wurden unermessliche Gaben zuteil, doch zu welchem Preis …
Alles dreht sich in Helenas Leben um das Studium von Legenden und Mythen. Als sie eines Tages Manuel kennenlernt und von ihm einen Feueropal geschenkt bekommt, findet sie sich plötzlich in einer dieser Legenden wieder. Sie taucht ein in das Leben der Salwidizer und erlebt mit ihnen ungeahnte Abenteuer auf der Suche nach dem Buch einer weiteren
Legende.
„Die Legende der Saphir-Prinzessin“
Was hat es mit dieser Geschichte auf sich? Ist sie real? Oder doch nur in kalten Nächten am Lagerfeuer erfunden und weitererzählt von Generation zu Generation? Helena und ihre neuen Freunde gehen dem auf den Grund und begeben sich dazu in eine 'Welt der Nacht' ...
Vorwort
Laut schallten ihre Rufe durch die leeren Hallen. Sie blieb stehen und lauschte. Nichts. Absolute Stille. Nur das Klappern ihrer Schuhe auf den Marmorfliesen, das von den hohen Wänden gespenstisch widerhallte, war zu hören. Beunruhigt eilte Amaranth weiter durch das Schloss. Es war wie ausgestorben. Wo waren denn alle? Was stimmte hier nicht? Was hatte sie denn nur geweckt? Warum war sie allein? Noch niemals zuvor war sie aus ihrem Schlaf erwacht, ohne dass ER nicht zugegen gewesen wäre. Stets umgaben sie zudem junge Mädchen, die ihr zu Diensten standen.
Nicht so dieses Mal. Albträume hatten ihren Schlaf beherrscht, bis sie schließlich, von bösen Ahnungen befallen, aufgeschreckt war. Die vorherrschende Dunkelheit und die für sie ungewohnte Einsamkeit hatten ihr solche Angst eingeflößt, dass sie kaum in der Lage war zu atmen. Unter Mühen, ihre innere Unruhe und das Zittern ihres ganzen Körpers bezwingend, hatte sie sich auf ihre Umgebung konzentriert und sich im Zimmer umgeschaut. Hastig war sie aus dem Bett gesprungen, um sich anzukleiden und sich im Anschluss auf die Suche zu begeben. Auf die Suche nach … irgendjemanden. Vor dem riesigen Porträt eines Mannes blieb
sie schließlich verzweifelt stehen. Der hochgewachsene, elegant gekleidete Mann starrte sie mit seinen tiefschwarzen Augen, in deren Zentrum das rote Feuer der Hölle loderte, eindringlich an. Eine steile Falte zwischen seinen zusammengezogenen Brauen verlieh seinen sonst so aristokratischen Gesichtszügen einen eher grimmigen und bösartigen Ausdruck. Das schwarze, bereits mit Grau durchzogene Haar war streng in einem Zopf geflochten, der ihm bis zur Hüfte reichte. Amaranth schaute liebevoll zu ihm empor, neigte den Kopf leicht zur Seite und flüsterte: „Vater. Sagt mir … was ist passiert? Was soll ich tun?“ Sie schloss ihre nachtblauen Augen mit den silbernen Pünktchen und lauschte auf
seine Worte im Geist. Meine Tochter. Böse Mächte halten mich gefangen. Wisse aber, ich komme zurück. Gib dich inzwischen deinen Studien hin. Vervollkommne dein Wissen und Können. Trainiere deine Fähigkeiten und Fertigkeiten. Traue niemandem mein Kind. Fremde Männer werden versuchen, deiner ebenfalls habhaft zu werden. Gib Acht und verlasse nicht die sichere Zone. Gefangen? Wer hatte ihren Vater gefangen und warum? Was konnten das für böse Mächte sein? Schnell trat die junge Frau an ein Fenster, um sich zu überzeugen, dass die magische Schutzkuppel noch intakt war. Alles war so, wie es sein sollte. Eingehüllt in
den Schein eines blauen Lichtes stand das Schloss umgeben von Tausenden Steinsoldaten in einer Welt der Finsternis. Bis hin zum Horizont zog sich das Land unter dem ewig währenden dunklen Himmel, an dem Tausende und Abertausende Sterne funkelten. Wie ein samtener Kokon schien sich das leblose Schwarz schützend um den Lichtkegel zu legen. Wehmütig lächelnd drehte sich Amaranth noch einmal zum Bildnis ihres Vaters um, verharrte einen Moment, als ob sie überlegte … begab sich dann aber doch in die Bibliothek. Sie würde, wie befohlen, ihre Studien fortsetzen. Ein Blick über die hohen Bücherregale und ein kurzer Stoßseufzer entrang sich ihrer
Brust. Wie oft hatte sie diese Bücher nun schon gewälzt? Zu oft … und doch entdeckte sie immer wieder Neues. All dieses Wissen schien unendlich. Aber genügte es auch, der bevorstehenden Bedrohung durch dunkle Mächte Herr zu werden? Sollte sie nicht vielleicht in den Arbeitsräumen ihres Vaters nach vor ihr verborgenen Kenntnissen suchen? Sicherlich besaß er umfangreiche Aufzeichnungen, wie man dem Feind begegnen konnte. Bei seinen Erfahrungen, die er in fast viertausend Jahren gemacht haben musste, war dies doch anzunehmen. Und genau diese Informationen wollte Amaranth nun finden. Galt es nicht, jede nur denkbare Möglichkeit zu nutzen, um eine
eventuellen Gefahr bereits im Keim zu ersticken? Deshalb suchte sie den Trakt des Schlosses auf, in dem sich die Räumlichkeiten ihres Vaters befanden. Doch schon beim Näherkommen spürte sie ein unangenehmes Kribbeln auf der Haut. Ihr Herz schlug unruhig gegen ihre Rippen und ihr üppiger Busen hob und senkte sich unter ihrer stoßweisen Atmung. Lag es wohl daran, dass sie sich nicht allein und schon gar nicht ohne die Erlaubnis ihres Vaters in diesem Teil des Schlosses aufhalten durfte? Sie hatte das Gefühl, ihre Ängste wurden hier um ein Vielfaches verstärkt. Sie würgte die aufkommende Panik hinunter. Sie würde sich nicht entmutigen lassen. Zu allem entschlossen steckte sie ihre schweren
Locken, die ihr bis zum Po reichten, zu einem Knoten im Nacken zusammen. Sicher war sicher und so störten sie nicht. Sie straffte ihre Schultern und marschierte schnurstracks den Gang hinunter. Sie drückte, mit noch immer klopfendem Herzen, die Klinke der schweren Holztür nieder. Wie nicht anders zu erwarten, war sie verschlossen. Doch Amaranth wäre nicht die Schülerin des ältesten und größten Magiers aller Zeiten, wenn eine verschlossene Tür für sie ein Hindernis darstellte. Sie atmete tief durch und betrat nach nur wenigen Momenten das Heiligtum von …
Jagd nach Legenden Missbilligend schaute die Bibliothekarin über ihre Brille auf die große Uhr an der hinteren Wand des Lesesaals. Die meisten der Leser waren bereits verschwunden und die noch Anwesenden waren zumindest im Begriff, ihre Studien zu beenden. Nicht so eine junge Frau, die, versteckt hinter einem Turm von alten Büchern auf ihrem Tisch, nichts von all dem zu bemerken schien. Als sich der Saal vollends geleert hatte, räusperte sich die ältere Frau am Empfang ungehalten ob der Leserin in der letzten Reihe, die es sich scheinbar zum Ziel gemacht hatte, die Nerven der Angestellten zu strapazieren. „Frau Urban! Würden Sie
dann bitte auch zum Ende kommen? Ich möchte die Bibliothek gern noch heute schließen.“ Aus ihren Studien gerissen, warf die Angesprochene einen flüchtigen Blick auf die Uhr. Peinlich berührt, schon wieder einmal die Zeit vergessen zu haben, entschuldigte sie sich. Dann starrte sie ratlos auf den Stapel der noch vor ihr liegenden und nicht gelesenen Bücher. Es war einfach viel zu viel Material für die wenigen Stunden, die für das Studium im Lesesaal zur Verfügung standen. Man müsste diese Unterlagen mit nach Hause nehmen können. Leider handelte es sich dabei um besonders alte und wertvolle Dokumente und Bücher aus dem Präsenzbestand. Wie oft würde sie wohl noch
wiederkommen müssen, um diese Bücher alle durchzuarbeiten? Hinzu kam, die meisten waren Originalschriften und das Entziffern und Übersetzen der alten Texte … Nur bei dem Gedanken daran stöhnte die junge Frau auf. „Mann, Helena. Ich hätte es wissen müssen. Du hast mich vergessen. Wir waren verabredet, und stattdessen sitzt du mal wieder über all diesen alten Schinken.“ Manuel steckte seinen Kopf durch die Tür, nur um zu schauen, ob Helena noch da war. Und siehe an, wenn man sie suchte, im Lesesaal der Stadtbibliothek wurde man für gewöhnlich fündig. Mit einem treuen Hundeblick in Richtung der ungeduldigen Bibliothekarin legte er seinen
Leseausweis auf den Tresen. „Tut mir leid, dass ich jetzt erst komme und Sie von dieser sesshaften Leserin befreie. … Was hat sie denn da alles noch so? … Ich leihe diese Bücher über das Wochenende aus. Die nötigen Schreiben, Genehmigungen und Autorisierungen der verschiedensten Ämter liegen Ihnen ja vor. … und wie gesagt, am Montagmorgen bringe ich sie zurück.“ Manuel hatte sich den ganzen Stapel Bücher unter den Arm geklemmt und schubste Lena mit der freien Hand vor sich her. Ein böses Zischen ihrerseits ignorierte er einfach. „Sag mal Lena, was soll das denn? Meinst du, die ollen Bücher oder die Legenden laufen dir weg? Hast du Angst, ein anderer könnte sie dir vor der Nase wegschnappen? … Brauchst
gar nicht die Augen zu verdrehen. Wir haben gesagt, wir machen das Ganze zusammen. … und was machst du? Gott, Lenchen … ein bisschen mehr Rücksichtnahme auf deine Mitmenschen … “ Als sich Manuel unbeobachtet wähnte, war es mit seiner Beherrschung vorbei und er prustete laut heraus. „Hast du die mürrische Miene von dieser vertrockneten alten Jungfer gesehen? Die wäre dir doch am liebsten an die Kehle gegangen. Was musst du das auch stets und ständig provozieren.“ Dabei legte er seinen freien Arm um ihre Schulter und lachte aus vollem Hals. Er kannte Helena mittlerweile so gut, dass er ihren immensen Eifer hinsichtlich des Studiums von Legenden und Mythen tolerierte und sogar eifrig
unterstützte. Sie waren einfach ein Dream-Team. Helena grinste Manuel verschmitzt an. „Berechnung. Es war alles Berechnung. Ich hab da nämlich so meine Probleme mit der Originalhandschrift in dem einen oder anderen Buch. Na und du beherrschst das doch aus dem Effeff, und dann hast du ja auch diese Generalvollmacht von … Ach egal. Ich wusste, du darfst die Bücher mit nach Hause nehmen.“ Ja, irgend so etwas hatte sich Manuel schon gedacht. Doch er konnte ihr einfach nicht böse sein und wuschelte durch ihren kinnlangen Bob. Er musste nicht befürchten, dass er Helenas Frisur durcheinanderbrachte, denn sie liebte fransig
geschnittenes Haar, das nicht ständig nach einem Styling verlangten. Alles musste bei Helena sehr pflegeleicht sein, Frisur, Kosmetik, Klamotten und ihre Bude. Ihre Bude … ein Zimmer im Studentenwohnheim. Sich auf keinen Fall Luxus ans Bein binden, war ihre Devise. So blieb mehr von allem für ihr Faible, die Erforschung unbekannter Legenden und Mythen. Manchmal hatte Manuel den Eindruck, Helena übertrieb ein wenig mit ihrer Jagd nach dem Unbekannten und Mystischen. Es grenzte schon beinahe an Besessenheit. Gleichwohl, Manuel akzeptierte es nicht nur, er forcierte ihr Handeln, denn je mehr Helena allein herausfand, umso leichter hatte es Manuel bei seiner Mission. Und wenn er sich mit
einem leichten Kopfschütteln den Bücherstapel unter seinem Arm so ansah, wusste er, Helena hatte ihn mal wieder überrumpelt. Bei Menanim. Wie macht sie das nur immer, dass ich nie Nein sagen kann? Es wird wohl dann heute wieder eine von diesen sehr langen Nächten werden. Puh. Dann sollte ich aber auch auf einem Abstecher beim Italiener bestehen, denn bekanntlich hält Essen und Trinken Leib und Seele zusammen. Wenig später, der Karton mit den Überresten einer Familienpizza war neben zerknüllten Pappbechern in der Spüle gelandet, machten sich die beiden bei einer Flasche Rotwein bis in die frühen Morgenstunden über die
Leihgaben der Stadtbibliothek her. Manuel widmete sich einer originalen Handschrift aus dem 17. Jahrhundert. Es war eine Mär. Sie handelte von einer seltenen Kette mit einem Edelstein, einem Feueropal so groß wie eine Walnuss, und einem mystischen Volk, das sich selbst Salwidizer nannte. Eigentlich hätte er sich diese Arbeit sparen können, denn die Geschichte kannte er von Kindesbeinen an. Sie wurde sehr gern von den Alten in den kalten Nächten seiner Heimat am Kaminfeuer erzählt. Sie gehörte zum Kulturgut seines Volkes. Doch für Helena zog er gern die Übersetzung des Originals auf einen Stick. In der Beziehung war sie pingelig. Sie bestand auf einer wortgetreuen
Wiedergabe der Texte. Es war ihr wichtig, dass keine Information, und sei sie noch so klein und nichtig, verloren ging. Der junge Mann seufzte und streckte seine verspannte Muskulatur. Sein Blick fiel über den Schreibtisch. Das kann jetzt aber nicht wahr sein. Manuel runzelte die Stirn. Ich haue mir die ganze Nacht um die Ohren und Lena? Sie schnarcht. Helenas Kopf war auf die Tastatur ihres Laptops gefallen. Kein Wunder. Sie hatte den ganzen Tag im Lesesaal gesessen und dann wollte sie Manuel auch nicht so allein lassen. Irgendwann hatte ihr Körper sein Recht eingefordert und sie ins Land der Träume geschickt. Wie sie so dalag, gab sie ein reizendes Bild
ab. Ein zartes Rosa überzog ihre Wangen. Die Lider, die von langen schwarzen Wimpern gerahmt waren, zuckten hin und wieder. Zu gern hätte Manuel gewusst, was sie träumte. Aber so weit reichten seine Fähigkeiten nicht. Er lächelte bei dem Gedanken, denn vor nicht allzu langer Zeit hatte er die Bekanntschaft zweier Frauen gemacht, die diese Gabe besaßen. Hm … wissen, was im Traum passiert. Maximiliane und Sabine … Helena könnte die beiden so richtig in Sachen Salwidizer und Co. ausquetschen. Gewiss würde sie sich mit den Mädels ausgezeichnet verstehen. Na ja. Irgendwann wird sie alle kennenlernen … kennenlernen müssen. Aber nicht heute. Heute gibt es erst einmal einen starken Kaffee, um Lenchen wieder auf die
Beine zu bringen. Manuel wandte sich ab und ging in die Küche, um kurz darauf mit einem großen Becher starken Kaffees und frischen, noch warmen Brötchen wiederzukommen. Das Aroma machte sich im Zimmer breit. Helena schnurrte wie ein Kätzchen und wackelte schnuppernd mit der Nase. Tief zog sie den Kaffeeduft ein und öffnete langsam verträumt die Augen. Ein Stich ging durch ihren Körper, der ihr weniger damenhafte Ausdrücke entlockte. „Ich kann mich echt nicht erinnern, dass ich je unbequemer geschlafen hätte. Es gibt, glaube ich, keinen Muskel, der nicht verspannt ist.“ Sie riss die Arme nach oben, streckte die Beine lang unter den Tisch und gab sofort weitere jammernde Töne von sich.
Manuel hatte inzwischen das Tablett mit einem kleinen Frühstück vor ihr auf dem Tisch gestellt und schenkte Helena ein Lächeln. „Na komm. Während du dich stärkst … Ich denke eine Tasse Kaffee weckt deine Lebensgeister. … bekommst du eine Nacken–Schulter-Massage. … Ach und ja … auf dem Stick habe ich dir die wortwörtliche Übersetzung dieses dicken Wälzers da gespeichert. … Natürlich nur die wichtigsten Stellen.“ Und schon begann Manuel, Helenas verspannte Muskeln zu kneten. Zwischen Schnurren und Quieksen, Schlürfen und Schmatzen beteuerte Helena ein ums andere Mal, wie leid es ihr doch tat, einfach eingeschlafen zu sein und dass sie gar nicht wüsste, wie sie ihn, Manuel, überhaupt
verdient habe. Wo sie doch eine so treulose Tomate sei. Schnell noch einen letzten Bissen, dann befreite sie sich aus Manuels kräftigem Griff. Sie drückte Manuel einen Kuss auf die Stirn und verschwand im Bad, um eine ausgiebige Dusche zu nehmen. „Die Frau, die dich mal bekommt, ist echt zu beneiden. Gibt es etwas, das du nicht beherrschst?“, rief sie lauter als gewöhnlich, um das Fließen des Wassers der Dusche zu übertönen. „Manuel? Du bist ein wahrer Schatz. Hast du gehört?“ Hm … wohl eher nicht. Bestimmt ist er schon in sein Zimmer gegangen und macht sich ebenfalls frisch. Voller neuer Energie schlüpfte Helena in einen legeren Hausanzug und nahm wieder am Schreibtisch Platz. Neugierig auf das, was
Manuel für sie herausgefunden hatte, machte sie sich unverzüglich daran, den Stick hochzuladen. Was sie da las, war eine alte Legende über einen Feueropal, der im Laufe des Dreißigjährigen Krieges spurlos verschwunden war. Feueropal … und schon arbeitete es in Helenas Kopf. Steine … hm … Feueropale? Vielleicht ebenso einer wie meiner? Das wäre schon interessant. Möglicherweise ist ja doch was dran an … Helena betrachtete ihre Kette und schüttelte den Kopf. Na ja, erst mal die Story lesen. Okay, dann man los. Mal schau'n, was Manuel da gefunden hat. >Laut einer uralten Überlieferung aus
denZeiten des Dreißigjährigen Krieges gab es eine junge Auserwählte Namens Matthilda Kolmar und ihren 'Beschützer des Lebens', Hansjochen. Obwohl Hansjochen nicht als der Gefährte dieser jungen Frau galt, verband sie doch eine innige Liebe. Da Geschlechtsverkehr außerhalb des Ehebettes Sünde war und ohnehin nur wahre Gefährten den Geschlechtsakt vollziehen konnten, musste man davon ausgehen, dass diese Liebe rein platonisch war. Als ein Adliger in den Wirren des Krieges den Beischlaf von Matthilda erzwang, wurde Hansjochen vom Hohen Rat mangelnde Aufsichtspflicht vorgeworfen. Gleichzeitig wurde er zurück in die Heimatwelt
gerufen. Unglücklich über die Schändung seiner Schutzbefohlenen; über die bevorstehende Trennung; über das Urteil des Hohen Rates sowie über die salwidizischen Naturgesetze … ein Salwidizer kann genetisch bedingt keine Gewalt anwenden … belegte er den Feueropal von Matthilda mit einem Zauber. „In jeder Generation wird dieser Feueropal von Mädchen zu Mädchen vererbt werden. Die Besitzerin des Steins ist in der Lage, einem jeden Salwidizer einen Phallus zu schenken.“<
„Manuel! … Maanuuueel!“ Erschrocken schaute sich Helena um, als plötzlich jemand seine Hände auf ihre Schultern
legt. „Schrei doch nicht so. Ich stehe direkt hinter dir“, sagte Manuel und lachte, als sie ihm die Story ganz aufgeregt erzählte, ohne daran zu denken, dass Manuel derjenige gewesen war, der sie übersetzt hatte. Diese Überlieferung aus dem 17. Jahrhundert war ein weiteres Puzzle, das die kaum bekannte Legende über das mystische Volk der Salwidizer untermauerte, auf die die Studentin für Literatur nur durch Zufall gestoßen war. Gleich wen sie fragte, keiner hatte von einem unsterblichen Volk hinter einer magischen Barriere gehört oder gelesen. Helena sah ihre Chance gekommen und widmete daher ihre ganze freie Zeit diesem
Mythos. Manuel konnte nur mit Mühe ein lautes Auflachen ob ihrer Euphorie unterdrücken. Es machte ihn glücklich, Helena so zu sehen. Jeden Moment würde die Begeisterung in Hinterfragen der Fakten übergehen. Dann folgte wie immer das Sondieren der Informationen und zuletzt unendliche Diskussionen. Und ehe sich Manuel versah, flog ihm auch schon die erste Frage an den Kopf. „Meinst du wirklich, die haben das mit dem Beischlaf so genau genommen? … Nicht mal in dieser Zeit. Auf gar keinen Fall! … Dieser … wie hieß er doch gleich … dieser Hansjochen und Matthilda haben sicher …“ Helena schaute Manuel von der Seite
skeptisch an. Der zuckte mit den Schultern, so nach dem Motto, wenn's da so steht, wird's schon stimmen. Sofort widmete sich Helena wieder dem Text. „ … und hier: >Die Besitzerin des Steins ist in der Lage, einem jeden Salwidizer einen Phallus zu schenken.< Soll das heißen, … du weißt schon. Kann das sein, dass Salwidizer nur eine Erektion bekommen, wenn die Frau so einen Feueropal besitzt? … Oh, warte! Warte! … Da steckt noch mehr dahinter. >… jedem Salwidizer …< Das kann doch nicht sein. Die können nur mit einer ganz bestimmten Frau …? Deshalb Auserwählte. Oh mein Gott.“ Hektisch las sich Helena die ganze Passage noch und nochmals durch. Sollte es wirklich an dem sein? Salwidizer
hatten in all den Jahren, Jahrhunderten, die sie lebten, keinen Sex? Was war mit Gefühlen, dem Trieb nach Liebe, wenn sie nur bei ihrer Auserwählten ein steifes Glied bekamen? Helena konnte es kaum glauben. Ob sie wollte oder nicht, sie musste Manuel fragen. Er war doch ein Mann. Sie musste ihn fragen, ob so etwas überhaupt möglich sein konnte. Aber wie fragte man so etwas seinen besten Freund? Manuel lehnte hinter Helenas Schreibtisch am Fenster und beobachtete die junge Frau, die mit dem Wahrheitsgehalt der Geschichte kämpfte. Er hoffte inbrünstig, Helena würde nicht fragen, was ihr da wahrscheinlich durch den Kopf ging. Was sollte er antworten? Dass
Salwidizer alle Zeit der Welt hätten, um Sex mit ihren Frauen zu haben? Dass sie nichts versäumten, wenn sie ein paar hundert Jahre keine sexuellen Bedürfnisse verspürten? Also was sollte er antworten? „Erde an Manuel? Schau nicht so bedröppelt. Ich frage ja nichts mehr. Es steht hier so geschrieben, ergo nehmen wir es einstweilen so hin. Sollte es der Tatsache entsprechen, wird sich dies später sicherlich noch bei anderen Studien erhärten.“ Helena konnte hören, wie Manuel die angehaltene Luft wieder entweichen ließ. Sie sah ihn herausfordernd an und beide prusteten erleichtert laut los. Mit Lena kann man alle Facetten an Emotionen durchleben. Wer sie zur Gefährtin
bekommt, kann sich echt überglücklich schätzen. Manuel betrachtete seine Freundin liebevoll, aber nur so, wie man eine kleine Schwester anschaute. Er wusste, sie waren nicht für einander bestimmt. Manuel schüttelte die Gedanken ab, drückte Helena einen Kuss ins Haar und verließ das Zimmer. Sie konnte den ganzen Vormittag auch allein weiterarbeiten. Dann würden sie gemeinsam joggen gehen und sich am Abend das nächste Buch vornehmen. Jetzt brauchte er dringend eine Mütze voll Schlaf. Der junge Mann verschwand aus der Tür und Helena setzte sich wieder an ihren Schreibtisch, nahm sich eines der Bücher zur Hand und begann, darin quer zu lesen. Viel gab es allerdings nicht her. Nicht das, was sie
sich erhofft hatte. Fehlanzeige. Ebenso ein weiteres Buch. Leicht frustriert griff Helena zum letzten Buch, das sie allein durcharbeiten konnte. Es würde wohl unerwarteterweise ein ruhiges Wochenende werden. Ein Wochenende ohne Bücher. Ohne Studium. Während Helena sich in Gedanken schon mit einem freien Wochenende anfreundete, entdeckte sie beim Querlesen die Abbildung eines uralten Buches. Sie wusste nicht wieso, aber es nahm all ihre Aufmerksamkeit in Anspruch. Der Beschreibung nach handelte es sich um ein in blaues Leder eingebundenes Werk. Den Einband zierte das ovale Porträt einer atemberaubenden Schönheit. Schwarzblaue Haare in schweren Locken bis zu den Hüften. Wespentaille.
Üppiger Busen. Lange schlanke Beine und Arme. Ein Gesicht von ätherischem Liebreiz mit Augen wie der Nachthimmel mit all seinen Sternen. In goldenem Prägedruck waren die Letter des Titels eingestanzt. >Die Legende der Saphir-Prinzessin< Gedankenverloren starrte Lena auf das Bildnis der jungen Frau. Sie sieht so weltfremd aus. Es scheint, als habe sich der Künstler hinreißen lassen, in ihre mitternachtsblauen Augen hineinzuinterpretieren, was es nicht gibt, aber den Betrachter in ihren Bann zieht. Die Saphir-Prinzessin. Helena schüttelte nachdenklich den Kopf. Von einer
Saphir-Prinzessin hatte sie noch nie gehört. Auch gaben die Angaben über den Inhalt keinerlei Verbindung zu den Salwidizern her. Das würde dann wohl ihr nächstes Projekt werden. Schnell machte sie sich Notizen, um bei späteren Nachforschungen sachdienliche Stichpunkte parat zu haben. Helena war so in ihre Arbeit vertieft, dass sie gar nicht bemerkte, wie Manuel sich ihr gegenüber auf den Stuhl hatte fallen lassen. Erst fast am Ende ihrer Aufzeichnungen nahm sie seine Bewegungen wahr. „Uff … Manuel! Sitzt du schon lange da? Hab ich die Zeit wieder vergessen? Ich bin gleich fertig und dann können wir los.“ Sie klappte den Laptop und alle Bücher zu, verschloss ihre Unterlagen im Schreibtisch und ging sich
umziehen. Wieder einmal zog Manuel eine Augenbraue nach oben. Lena und ihre Ordnung. Ordnung ist das halbe Leben, war eine weitere Devise. Für Manuel war es einer ihrer Spleens und er zog sie gern damit auf. Erntete dafür jedoch immer mal wieder einen Rüffel oder so wie an diesem Nachmittag eine Strafrunde beim Joggen. Viele ihrer kleinen Rangeleien trugen beide beim Sport aus. Sie liebten ihre gemeinsamen sportlichen Aktivitäten, bei denen unter gar keinen Umständen über ihr Studium gesprochen wurde. Es waren absolute Auszeiten. Nach ihren gewohnten Runden im Park
musste Manuel leider noch eine dranhängen. Völlig außer Atem kniete er nun vor Helena und bettelte um Gnade. Den Blick der vorbeikommenden Spaziergänger ignorierten sie gekonnt. „Okay … okay … Komm lass uns noch am Eiscafé vorbeigehen und die abtrainierten Kalorien wieder drauffuttern. Ich lade dich ein.“ Helena zerzauste Manuels schulterlangen blonden Haare, pikste ihn neckend in die Seite und hakte sich schließlich bei ihm unter. Sie ließen den Nachmittag mit einem riesigen Eisbecher ausklingen und schlenderten Arm in Arm in ihre Studentenbude zurück. Am Abend saß dann wieder jeder über seiner
Arbeit. Während sich Manuel das letzte Buch, geschrieben in einer sehr alten Sprache, vornahm, kam Helena eine zündende Idee. Vielleicht konnte sie etwas in Sachen Feueropal, Phallus bei Salwidizern oder aber über die Saphir-Prinzessin in ihren Aufzeichnungen finden, die sie von einem lieben alten Freund erhalten hatte. So nahm sie die Kopien eines anscheinend sehr alten Buches zu Hand und murmelte vor sich hin. „Adanwe ist die Heimatwelt der Salwidizer, eine Anderwelt, die durch eine magische Barriere zur Welt der Menschen verborgen ist und …“ „Lena! Wie soll ich mich hier konzentrieren, wenn du die ganze Zeit etwas nuschelst?“
Manuel schaute auf. Hatte er soeben Adanwe, Anderwelt, Salwidizer … gehört? „Was liest du da überhaupt?“ Neugierig stellte er sich hinter Helena und blickte ihr über die Schulter. Er zog scharf die Luft ein. Das ist ja fast die gesamte Geschichte der Salwidizer. Daher weiß sie also so viel über dieses Volk. „Woher hast du … ähm … dieses Material? Ich meine … “ Helena nahm ein weiteres Blatt Papier zur Hand. Ein Brief? Noch ehe Manuel weitere Fragen stellen konnte, strich Helena liebevoll über die alte verschnörkelte Handschrift. „ … von einem alten Freund. Einem Antiquitätenhändler, mit dem ich schon sehr lange in regem Briefwechsel
stehe.“ Plötzlich bemerkte Manuel eine Träne, die auf den Brief fiel und die Tinte verwischte. Besorgt drehte er Helena zu sich herum. Sie weinte tatsächlich. „Lena? Was ist denn mit dir? … oder mit ihm?“ Aber Helena schüttelte nur traurig den Kopf. „Ich weiß es nicht. Das war sein letzter Brief … von vor über einem halben Jahr. Seither habe ich nichts mehr von Eusepius Jacobi gehört. Und jetzt … jetzt, wo ich seinen Brief in den Händen halte … Mein Herz, mein Magen … Alles krampft sich zusammen. Ich glaube, ihm ist bestimmt etwas passiert. Ich fühle es.“ Mit einem Ruck sprang Helena auf, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sah
Manuel entschlossen an. Aufgeregt griff sie nach seinem Arm und zerrte ihn zur Tür. „Pack ein paar Sachen ein. Gleich morgen früh brechen wir auf. Wir machen einen kleinen Ausflug. … Ich werde vor Ort nach dem Rechten sehen. Los! Los! Wir fahren zu Eusepius.“
Die Offenbarung Seit Stunden schon dudelten Schlagerschnulzen aus dem Radio, und immer wenn Manuel die Hand nach dem Knopf der Senderwahl ausstrecken wollte, verpasste ihm Helena einen Klaps auf die Finger. „Das ist mein Auto. Ergo … mein Radio … meine Musik. Sei froh, dass du mitkommen durftest.“ Damit schenkte sie ihm ein schelmisches Lächeln und raste am nächsten Auto vorbei. „Mann, was für lahme Schnecken. Sollten Landstraße fahren und nicht Autobahn.“ Manuel überhörte geflissentlich ihre Bemerkungen über den Fahrstil anderer
Verkehrsteilnehmer, verdrehte die Augen und schaute genervt aus dem Fenster. Wie konnte man nur den ganzen Tage diese Herz-Schmerz-Schön-Wetter-Musik anhören. Jetzt singt sie auch noch mit. Ich weiß echt nicht, was ich verbrochen habe, dass ausgerechnet ich mit dieser Mission beauftragt worden war. Vor nunmehr einem halben Jahr hatte Manuel den Auftrag bekommen, Kontakt mit Helena Urban aufzunehmen und sie im Auge zu behalten. Sie sollte unter seinem persönlichen Schutz stehen. Helena war eine entzückende junge Frau mit einem Faible für Legenden und Mythen, und
so war es nicht verwunderlich, sie an der hiesigen Hochschule anzutreffen. Sie studierte Kulturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Literatur. Jede nur freie Minute verbrachte sie in den Bibliotheken des Landes. Stets schleppte sie einen Stapel Bücher unterm Arm durch die Gegend. Immer auf der Suche nach unbekannten und uralten Überlieferungen kultureller, gesellschaftlicher und anderer Existenzen, deren Entdeckung und Erforschung sie sich zum Ziel gemacht hatte. Für Manuel hätte es nicht günstiger laufen können. Legenden und Mythen – sein Steckenpferd. Seit er lebte, waren Bücher seine große Leidenschaft gewesen. Was also
hatte näher gelegen, als diese doch so schöne Gemeinsamkeit für eine Annäherung zu nutzen. So war es beschlossene Sache gewesen, Helenas Nähe zu suchen, wo es nur ging … in den selben Kursen; zufällig im selben Lesesaal; in der Mensa am selben Tisch. Manuel schien Helenas Schatten gewesen zu sein. Es hatte ihr schon geschmeichelt, Dreh- und Angelpunkt eines so gut aussehenden und von allen umschwärmten Mannes gewesen zu sein. Groß, breite Schultern, schmale Hüften. Perfekt. Seine leuchtenden braunen Augen konnten die Frauenherzen zum Schmelzen bringen. Der Clou – seine schulterlangen
blonden Haare, die meist in einem Zopf zusammengehalten wurden. Anfangs hatte Helena seine Gegenwart genossen, obwohl ihr nicht klar gewesen war, weshalb gerade sie in seinem Fokus hätte stehen sollen. Sie entsprach mit Sicherheit nicht dem Beuteschema eines solchen Mannes, der sowohl Macho, Herzensbrecher und Gott in einem verkörperte. Sie war nur 1,65 m, besaß keine Modellmaße und war auch sonst eher unscheinbar. Und so hatte sich mit der Zeit die Frage nach dem Warum in den Vordergrund gedrängt und nicht lange danach wurde Manuel von ihr genervt zur Rede gestellt. „Hab ich Speck in den Taschen, dass du ständig um mich herumschleichst? Kann es
sein, dass du mich verfolgst? Was willst du?“, hatte Helena ihn angeblafft. „Sorry, dass ich dich stalke. Na ja … eigentlich nicht, denn dafür gibt es in der Tat einen Grund. Du kennst dich doch mit Legenden und Mythen aus oder? Ich habe da nämlich etwas, was ich dir unbedingt zeigen wollte.“ Sofort hatte Manuel eine filigran gearbeitete Kette mit einem Feueropal aus seiner Hosentasche gezogen und der aufgebrachten jungen Frau vor die Nase gehalten. „Hast du so eine Kette schon mal gesehen?“ Helena hatte ganz große Augen gemacht, vorsichtig nach der Kette mit dem Anhänger gegriffen und sie ehrfürchtig in hin und her gedreht. Beinahe wäre sie ihr aus den
Händen geglitten, als der Stein plötzlich zum Leben erwacht war. Helena hatte nach Luft geschnappt und Manuel ungläubig angesehen. „Wenn ich es nicht besser wüsste … Aber das … das ist … Sie sieht aus, wie einer der Feueropale für … Aber das kann nicht sein. … na ja, für Auserwählte von Salwidizern“, hatte sie aufgeregt gestottert. Ihr Blick war unruhig von Manuel zu der Kette in ihrer Hand und wieder zurück zu Manuel gewandert. „Aber die gibt es nicht. Salwidizer sind eine Legende. Ein Mythos. … und somit kann das da eigentlich auch keiner ihrer traditionellen Steine sein. Andererseits … ähm … ich weiß nicht so recht. Wo hast du die Kette her?“ Auf Manuels Gesicht war ein breites Grinsen
gehuscht. Jetzt hatte er echt ihre ungeteilte Aufmerksamkeit gehabt. „Kannst du etwas Zeit für mich erübrigen? Hättest du vielleicht Interesse, dich mit mir kurzzuschließen hinsichtlich dieses Mythos'? Ich bin nämlich ebenfalls von allem rund um die Salwidizer angetan. Ich würde gern meinen Erkenntnisstand mit deinem abgleichen und mit dir zusammenarbeiten. … Aber nur wenn du auch willst. Ich will mich dir nicht aufdrängen … und dich zu nichts zwingen.“ Natürlich hatte Helena keinesfalls ablehnen können, denn sie wäre sonst regelrecht vor Neugierde geplatzt. Und so hatte sie Manuel in einen der leeren Seminarräume gezerrt. Nicht, dass er überrascht gewesen war ob ihrer Reaktion, dennoch hatten seine Augen
vor Belustigung geleuchtet. Helena hingegen hatte Manuel mit zusammengekniffenen Augen gemustert. Er sieht ganz und gar nicht wie ein Bücherwurm aus. Eher erinnert er an einen … Abenteurer, einen Mann der Tat. „Nun? Dann schieß los“, hatte sie ihn aufgefordert und gespannt auf seine Erläuterungen gelauert. Manuel, noch immer in sich hinein lachend, hatte es mehr als genossen, Helena zappeln zu lassen. „Was weißt du über diese Art von Kette, Auserwählte und Salwidizer?“ Was? Das kann jetzt nicht sein Ernst sein. Zuerst will er sich mit mir kurzschließen und nun stellt er mir Fragen? Hat er mir überhaupt etwas zu bieten oder will er nur … Mist! Mist! Mist! Wenn ich wissen will, woher er die Kette
hat, werde ich ihm wohl auch etwas bieten müssen. Pffh. Helenas Begierde, mehr zu erfahren, hatten sie ihren Stolz vergessen und ihre Enttäuschung und Entrüstung hinunterschlucken lassen. Trotzdem hatte sie es sich nicht verkneifen können, Manuel ein weniger charmantes Lächeln zu schenken. „Also … Salwidizer … meine Lieblingslegende … oder nein … eigentlich ist das Volk der Salwidizer eher ein Mythos. Wie auch immer man das bezeichnen mag. Ihre Existenz ist nicht bewiesen. Hm … in der Legende heißt es, sie seien ein friedliebendes Volk. So alt wie die Zeit. Ihre Heimat … eine Anderwelt … nennt sich Adanwe. Sie leben nach den Gesetzen der Steine, die vom Großen Geist
Menanim mehr oder weniger durchgesetzt werden. Sie bringen nur Knaben hervor und sind daher gezwungen, ihre Gefährtinnen in der Welt der Menschen zu suchen. Es heißt, ein Feueropal, so einer wie dieser, findet das weibliche Gegenstück zu jedem der Männer. Aber wie gesagt, das sind uralte Überlieferungen, denen jegliche Grundlagen und Beweise fehlen. Jetzt bist du dran. Was weißt du über dieses Volk? Vor allem, wie kommst du an einen derartigen Stein? … Ich höre!“ Helena hatte sich Manuel gegenübergesetzt. Ein Fuß unter ihren Po gezogen, einen Ellenbogen auf den Tisch und das Kinn in die Hand gestützt, hatte sie ihn fragend
angesehen. Dieses umfangreiche Wissen über das Volk der Salwidizer, welches sich Helena angeeignet hatte, hatte Manuel erstaunt aufhorchen lassen. Gab es doch arg wenig Unterlagen über Anderwelten. Woher wusste sie nur so viel? Die Salwidizer konnten wohl kaum riskieren, dass allzu viele Fakten ihrer Existenz in der Welt der Menschen die Runde machten. Wollte er mehr darüber wissen, durfte er im Moment Helena auf keinen Fall länger warten lassen. „O...kay. Du siehst mich baff erstaunt. Ich wusste nicht, dass dir so viel über unser … ähm … über dieses Volk bekannt ist. Der Stein an der Kette in deiner Hand ist
tatsächlich einer der Feueropale für die Auserwählten. Frag mich nicht, wie ich an den gekommen bin. Aber er hat mich direkt zu dir geführt. Der Stein hat dich gefunden. Und nur seine wahre Besitzerin kann die Leuchtkraft des Steins entfesseln. So wie jetzt eben.“ Helena hatte eine ihrer Augenbrauen nach oben gezogen und ihre Lippen gekräuselt. Das waren eindeutig Anzeichen dafür gewesen, dass sie Manuels Erklärungen eine gewisse Portion Skepsis entgegenbrachte. Sie hatte den Stein in ihrer Hand an angestarrt, der in den Farben des Feuers zu lodern schien. Fast hatte sie das Gefühl, die Hitze auf der Haut spüren spüren zu können. Das kann auf gar keinen Fall sein. Das gibt es nicht. Manuel erlaubt sich einen dummen
Streich mit mir. Bestimmt ist das irgendein fauler Trick. Kurz vor ihrem Aufbegehren hatte Manuel seine Ausführungen fortgesetzt und sie nicht erst zu Wort kommen lassen. „Pass auf. Solch ein Feueropal findet normalerweise seine Besitzerin bereits gleich nach deren Geburt. Nun war laut meinen Quellen dieser Stein … also dein Stein … er war sehr lange Zeit verschollen und besaß nicht die Möglichkeit, seine Magie zu entfalten. Vor wenigen Monaten hat man ihn … sagen wir mal, wiedergefunden und jetzt hat er mich halt zu dir geführt. Sprich, er hat dich gefunden. Der Grund, warum ich dir das alles erzähle, liegt einzig und allein in deinem Interesse für Legenden und Mythen
begründet. Und wie bereits gesagt, der Stein hat mich direkt zu dir gebracht. Ich wollte dir nur den Opal zukommen lassen und dir sehr gern bei deinen Studien und Recherchen behilflich sein.“ Erleichtert, den ersehnten Kontakt hergestellt und Helena den Stein gebracht zu haben, hatte sich Manuel auf seinem Stuhl zurückgelehnt. Auch wenn Helena nicht sofort von seinen Ausführungen überzeugt gewesen war, hatte er keine negativen Reaktionen befürchten müssen. Er hatte gewusste, sie würde sich seine Worte durch den Kopf gehen lassen und analysieren, inwieweit sie der Wahrheit entsprechen könnten. Hatte die junge Frau eben noch Proteste und
die eine oder andere Fragen einwerfen wollen, so war jetzt eine längere Pause entstanden. Das war dann doch starker Tobak gewesen, was sie da gehörte hatte. Konnte das wirklich wahr sein? Aber warum sollte Manuel sich solch unglaubliche Dinge ausgedacht haben? … und der Stein? Er war definitiv in ihren Händen zum Leben erwacht. Er hatte pulsiert. Viele Fragen waren durch Helenas Gedanken gewirbelt. Nun gut. Wie auch immer. Einerlei, was der Kerl damit bezweckt oder was wirklich dahintersteckt, man kann das Spielchen ja erst mal mitmachen. Was soll schon passieren. Sie hatte ein paar Mal tief durchgeatmet und mit undurchdringlicher Miene Manuel gemustert, der ruhig und
sichtlich tiefenentspannt auf seinem Stuhl gekippelt hatte. „Hm … ich will deine Erklärung gar nicht anzweifeln.Gesetzt dem Fall, es ist so ein besagter Stein, ich ihn aber nicht möchte, weil ich keine Auserwählte sein will? Und schon gar nicht von einem dieser uralten Salwidizer. Ich würde mir schon ganz gern meinen Mann allein wählen, so ohne jeglichen Hokuspokus. Was bedeutet das für mich?“ Unschlüssig hatte Helena auf eine Erwiderung gewartet. Sie war während Manuels Offenbarung erregt von ihrem Stuhl aufgesprungen und im Raum auf und ab gelaufen, und nun hatte sie mit in die Hüften gestemmten Armen vor ihm gestanden und ihn herausfordernd angeschaut. „Also was? Nehmen wir an, ich
will partout keine Auserwählte sein. Was dann? Verwenden sie in dem Fall ihre ach so besonderen Gaben? Können sie mich dann zu irgendetwas zwingen? Was geschieht, wenn ich mit meinem Wissen hausieren gehe?“ Manuel hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt. „Es ist egal, was ich denke oder was du glaubst oder ob du dich dagegen wehrst. Du wirst es in dem Moment wissen, in dem du dich verliebst. Es wird dich wie ein Blitz treffen. Liebe auf den ersten Blick und du kannst nichts dagegen tun. Und sollte es ein Salwidizer sein …“ Manuel hatte mit den Schultern gezuckt. „Was willst du dann machen? Sei ehrlich, du würdest es schon gern wissen? Es reizt dich. Ich glaube sogar,
du würdest es dir wünschen. Mich persönlich würde es brennend interessieren. Wir können beide zusammen der Sache auf den Grund gehen. Lass mich dir dabei helfen. Nimm die Sache, was sie ist. Ein aufregendes wissenschaftliches Experiment … in Sachen Schicksal und Liebe. Was die zweite Frage angeht … Du wirst es niemandem erzählen. Zum einen kenne ich dich viel zu gut und zum anderen würdest du nicht nur diesem Volk schaden, sondern auch dir persönlich. Nein. Nein, du würdest nicht damit hausieren gehen.“ Diese Worte hatten Helena den Wind aus den Segeln genommen. Darauf hatte sie nichts zu erwidern gewusst. Ratlos hatte sie sich wieder hingesetzt und die Kette in ihrer Hand
betrachtet. Jetzt, wo sie unvermittelt in ein unbekanntes Abenteuer hineingeschlittert war … Was sollte sie damit anfangen? Wie sollte es mit ihr weitergehen? Einfach weitermachen wie bisher? So als wäre nichts geschehen? Was war denn geschehen? Eigentlich nichts. Oder doch? Die Kette war nun einmal da. … Was zum Teufel dachte sich Manuel dabei, mir diese Fakten gleich mal so ganz lapidar an den Kopf zu knallen? Helena hatte zu Manuel hinüber geblinzelt. Der hatte dagesessen, als wären für ihn solche Informationen das Natürlichste der Welt gewesen. Dann dieses Lächeln. Selbstzufrieden. Aber auch versöhnlich, einfühlsam und
verständnisvoll. Wie machte er das nur, so viele Facetten in ein Lächeln zu zaubern? … So, so. Die Kette ist auf mysteriöse Weise zu dir gelangt, damit du mich stalken kannst. Wir werden noch sehen. Offenbar werde ich dich jetzt nicht mehr so schnell los. Freue dich nicht zu früh, ich werde schon herausfinden, was du mir verschweigst. Könntest du bitte aufhören, mich so schadenfroh anzugrinsen. Du hast ja gewonnen. Was … ? Das Lächeln war aus Manuels Gesicht verschwunden gewesen. „Du hast meine Gedanken gelesen?“ Das schien weniger eine Frage gewesen zu sein, als eine Feststellung. Helena hatte sich plötzlich an den Mythos über die Salwidizer
und ihre besonderen Gaben erinnert. Magie. Telepathie. Teleportieren. … und neben vielen anderen auch Gedankenlesen. Urban reiß dich zusammen. Du entwickelst ja schon eine Paranoia. Es hat den Anschein, dass die neuen Informationen deine Synapsen durcheinanderbringen. Wie auch immer. Helena war aufgesprungen, hatte Manuel gegen den Oberarm geboxt und im Nu an der Tür gestanden. Auf sein fragendes Gesicht hatte sie nur abgewinkt. „Ach vergiss es. Komm lieber. Wir müssen zur nächsten Vorlesung.“ Und damit war sie zur Tür hinaus gewesen. Manuel hatte schon alle Felle davonschwimmen sehen, als Helena die Vermutung über das Gedankenlesen äußerte.
So leicht hatte man ihr nichts vormachen können. Früher oder später würde er sie aufklären müssen. Hoffentlich eher später. Er hatte mit der Schulter gezuckt ob der unabdingbaren Angelegenheit und war Helena nachgeeilt. So hatte es begonnen. In den nächsten Monaten hatte es am Campus die Runde gemacht, die strebsame Helena habe den feurigen Manuel aufgerissen. Sie seien ein Paar. Kein Wunder, denn seit dem Nachmittag im Seminarraum waren sie wie siamesische Zwillinge unterwegs gewesen. Niemals hatte man nur einen von ihnen
gesehen. Und dann am gestrigen Abend, sie hatten wie so oft über ihren Studien gesessen, hatte Manuel unter Helenas Aufzeichnungen Kopien und Abhandlungen über das Volk der Salwidizer entdeckt. Auf seine Frage, wie sie an diese Papiere gekommen war, hatte Helena gemeint, sie habe diese Unterlagen von einem Freund, einem alten Buchhändler bekommen. „Ich bin bei Internetrecherchen auf Jacobi's Antiquariat aufmerksam geworden und habe mich umgehend mit ihm in Verbindung gesetzt. Es war ein Treffer unter Tausenden. Ein Glücksfall. Er ist einer der ältesten Legendenjäger. Ein Quell von unsagbarem
Wert. Er besitzt viele Kostbarkeiten und Schätze, eine Fundgrube für all meine Studien. Viele Jahre schon pflegen wir einen regen Briefwechsel. Obwohl wir uns nicht persönlich kennen gelernt haben, hat sich eine tiefe Freundschaft zwischen uns entwickelt. Wir sind uns so nahe wie kaum jemand sonst.“ Begeistert hatte sie Manuel von ihm erzählt. Ja, sie hatte nahezu von dem Alten geschwärmt. „Leider brach der Kontakt vor Monaten ab. Eusepius ist ein alter Mann und man muss immer mit dem Schlimmsten rechnen. … “ Plötzlich hatte sie mitten in der Erzählung innegehalten., denn just in diesem Moment war sie von einem eigenartigen Gefühl überschwemmt worden. Ihr war eingefallen,
was Eusepius im letzten Brief geschrieben hatte. > … meine Liebe, du wirst es mir nicht glauben. Ich habe die Bekanntschaft mit ganz besonderen Menschen gemacht. Du wärest von ihnen begeistert. Sie könnten ein großer Gewinn für deine Nachforschungen sein. Ich werde sie fragen, ob sie an einem gemeinsamen Treffen interessiert wären. …< Seitdem war keine Zeile, keine Nachricht mehr gekommen. „Manuel. Wir müssen los. Ich weiß nicht, was passiert ist. Bei dem Gedanken an meinen alten Freund ist mir so seltsam. Ich kann es nicht benennen. … Bei der Gelegenheit können wir ihn auch gleich noch nach einer anderen Legende fragen. Lass dich
überraschen.“ Kurzentschlossen hatten sie ein paar Kleinigkeiten eingepackt und schon waren sie unterwegs gewesen. „He! Wo bist du mit deinen Gedanken? Du schmollst jetzt aber nicht etwa wegen der Musik?“ Manuel zuckte zusammen. Hatte er gedöst? Noch immer waren Schlager aus dem Radio zu hören. Manuel erwartete, dass in absehbarer Zeit der ganze Schmelz aus den Lautsprechern fließen würde. Ein Schmunzeln huschte über sein Gesicht. „Ich überlegte gerade, womit ich dich verdient habe. Was hab ich nur verbrochen, um diese Strafe auf mich nehmen zu müssen.“ Dabei lachte er
laut auf. „Nein. Keine Angst. Natürlich nicht. Ich war in Gedanken am ersten Tag unserer 'Beziehung'. Du hast dich gut damit arrangiert. Trägst du die Kette eigentlich? Ich bin fast ein bisschen traurig, dass wir nicht … He! … Schau auf die Fahrbahn!“ Helena nestelte an ihrer Bluse, um die Kette hervorzuholen. Dabei hatte sie für einen Augenblick ihre Konzentration als Fahrerin missen lassen. Schuldbewusst schaute sie wieder geradeaus. „Tja, wenn du tatsächlich eine Auserwählte bist, werden wir das bis zu deinem 25sten Geburtstag wissen. Dann legst du auf meine Freundschaft kaum mehr Wert. Du hast dann nur noch Augen für deinen Seelengefährten“, meinte Manuel lachend. Und obschon es
selbst in seinen Ohren nicht glücklich klang, stupste er seine Freundin neckend an. Helena kaute auf ihren Lippen herum. Was war es, was sie so beunruhigte? Höre ich da so etwas wie Eifersucht aus Manuels Worten? Wie war das? Spätestens, wenn ich 25 Jahre bin? Woher nimmt er nur dieses Wissen? Memo an mich: Manuel ausquetschen. Später. „Ah … hier müssen wir abfahren. Ich dachte, wir suchen uns einen zentralen Parkplatz und gehen zu Fuß zum Antiquariat. Du kannst schon mal Ausschau halten nach … Warte! … Hier, Ringpassage am Krämertor. Dort müssen wir hin.“ Auf Manuels hingeworfene Bemerkung von eben wollte Helena im Moment keine Antwort geben. Auch weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte.
Außerdem hatte sie den Kopf eh schon voll unbeantworteter Fragen und da mochte sie nicht auch noch darüber nachdenken. Zum Glück verlangte gerade der Verkehr ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Ein Kreisverkehr mit sechs beteiligten Auf- und Abfahrten war nun gar nicht nach Helenas Geschmack. Manuel, der in der Zwischenzeit auf der Karte den Weg zum Krämertor ausfindig gemacht hatte, dirigierte sie fachmännisch durch das Verkehrschaos, so dass Helena das Auto problemlos auf einen nahegelegenen Parkplatz lenken konnte. Erleichtert lehnte sie sich für einen Moment im Sitz zurück. Sie waren da und jeden Moment sollte sie Eusepius Jacobi kennenlernen. Durch schmale Gassen schlendernd,
bewunderten sie den außerordentlichen Stadtrandcharme. Es hatte nichts von einer Großstadt mit mehrspurigen Straßen und an jeder Ecke ein Einkaufscenter. Hier beherrschten Einbahnstraßen, die beidseitig von kleinen Privatläden in Fachwerkhäusern gerahmt wurden, das Bild. Ähnlich einer größeren Kleinstadt. „Irgendwo hier vorn muss das Antiquariat sein. … Komm schon, Manuel“, drängelte Helena. „Was machst du denn da?“ Manuel war stehen geblieben. Verdutzt betrachtete er ein leerstehendes Geschäft. Val's Gothic-Shop? Bei Menanim. Das ist der Laden von … Dann ist der Antiquitätenhändler … Scheiße! Hatte Lenchen seinen Namen überhaupt mal
erwähnt? Mann, da Silva, du Idiot! Du solltest in Zukunft besser hinhören. Ich muss es ihr sagen. „Helena! Warte!“ Er rannte hinter ihr her und hielt sie aufgeregt am Arm zurück. „Warte! Ich muss dir was sagen. Dein Freund … “ Doch Helena riss sich los und eilte über die Straße. Vor einem, im wahrsten Sinne des Wortes, kleinem und schäbig wirkendem Kellerladen blieb sie stehen. ~~Antiqu … Bücher und … ~~ war noch auf einem verrostetem und halb herunterhängendem Schild über der Tür zu erkennen. Der Rest der Schrift war bereits dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen. In der Auslage waren zum Teil zerfallene und vergilbte Bücher mehr oder weniger
ansprechend drapiert. „Was hast du denn Manuel? … Schau hier. Das ist Jacobis Antiquariat. Gott, bin ich aufgeregt.“ Gerade wollte Helena nach der Klinke greifen, als von innen geöffnet wurde. Erschrocken sprang sie einen Schritt zurück und stieß mit dem Rücken an Manuels breite Brust. Ungeachtet dessen, starrte Helena den Fremden an, der aus dem Laden kam und wie angewurzelt in der Tür stehen blieb. Ein Typ ganz in Schwarz. Durch sein eng anliegendes Shirt zeichnete sich jeder Muskel seines Oberkörpers ab. Das Haar von der Farbe eines Raben war zu einem Pferdeschwanz gebunden. Total untypisch für einen Mann. Seine Augen, mandelförmig und
schwarz wie Onyxe, ruhten unverwandt auf ihrem Körper. Ein Schauer durchlief Helena. Da stand er, wie einer der letzten Samurai.
abschuetze Tut mir leid, aber diese Srory gab es hier bereits und nun, da es sie im Handel als eBook und Print zu kaufen gibt, habe ich sie hier bei mystory rausgenommen. Nichtsdestotrotz freue ich mich, dass dir die Leseprobe gefallen hat. LG von Antje |
abschuetze Vielen lieben Dank Kara. Jetzt wo es raus ist, mache ich mich an das nächste --- lach--- Na ja und werde mich auch öfters hier wieder blicken lassen. LG von Antje |
Gast wow, eine tolle geschichte. ich bin schon mächtig gespannt, wie es weiter geht. bitte schreibe weiter. mir hat diese leseprobe sehr gefallen. ich hoffe, du läßt mich auch die fortsetzungen lesen. du schreibst leicht verständlich und dennoch sehr spannend. du unterstreichst die einzelnen charaktere sehr schön und anschaulig. mah weiter so. |
abschuetze Hallo lieber Gast :-) leider werde ich hier diese Geschichte nicht fortsetzen können, denn das hatte ich bereits. Jetzt erscheint sie Handel und wenn du möchtest, es gibt vom 20. -30.09. eine Aktion für das eBook (0,99€). Aber es freut mich natürlich wie Bolle, dass dir meine Geschichte und vor allem mein Schreibstil gefällt. LG von Antje |
silberfunke Eine gute Leseprobe. Mir hat es gefallen. Eine Interessante Idee, gepaart mit einem flüssigen Schreibstil. Mir gefällt es wie Du Geischter und Gefühle beschreibst. Die Seiten war zügig durch gelesen und das von einer Lese-Schnecke! Mach weiter so! |
abschuetze Danke. Freut mich. Ich hoffe andere sehen das ebenso und kaufen mein Buch :-) LG von Antje |
abschuetze Ich danke dir. Na schaun wir mal. Schlechter als die anderen beiden ist es nicht, denke ich mal --- lach--- LG von Antje |