Buchcover "Insane"
by
Chaos Valentin
Zecke spürte, wie die Angst in ihm aufstieg. Was das wirklich dieselbe Person, mit der er heute den ganzen Tag verbracht hatte? Sie hatten zusammen trainiert, genau dieselben Techniken, die Chaos jetzt einsetzt, um diese Polizisten kalt und berechnend zu ermorden. Er schüttelte den Kopf, damit konnte er sich später befassen. Jetzt galt die höchste Priorität Sato aus den Krankhaus zu schaffen und so schnell es ging abzuhauen. Er hatte es endlich geschafft jegliche Infusion von Sato zu lösen, hob ihn hoch und warf ihn sich über die Schulter.
Der Beamte schien unter irgendwelchen Beruhigungsmitteln zu stehen, sonst wäre er längst aufgewacht und hätte sich gewehrt. Egal, besser für Zecke, so hatte er weniger Probleme. Er ging zum Fenster, befestigte den Harken erneut und das Ende des Seils an sich selbst und Sato. Dann kletterte er auf die Fensterbank, bereit zu springen. „Chaos! Wir hauen ab!“, rief er nach hinten und sprang. Chaos stieß dem letzten Polizisten den Dolch in die Lunge, war mit einem Satz am Fenster und sprang. Zecke, der sich grade an der Gebäudemauer abseilte, konnte seinen Augen kaum glauben, als Chaos ohne Seil an ihm vorbei sprang. Beide kamen
unten an, Zecke löste den Harken von der Mauer und band sich los. Dann liefen sie zurück durch die Dunkelheit, durch die eine oder andere verlassene Gasse, bis sie zu dem blauen Lamborghini kamen, den sie in einer längst vergessenen Lagerhalle versteckt hatten. Sato landete unsanft auf der Rückbank. Chaos folgte ihm und schloss hinter sich die Beifahrertür. Zecke warf sich hinters Lenkrad, startete den Motor und sie tauchten ein in den nächtlichen Verkehr der Stadt. Während Zecke fuhr, war Chaos damit beschäftigt Sato mit Panzertape zu fesseln und zu knebeln. Das war allerdings nicht einfach, da Zecke in
hohen Geschwindigkeiten um die Kurven fegte und Chaos jedes Mal von einer Seite des Wagens auf die Andere geworfen wurde. „Sorry“, meinte Zecke, den Blick starr nach vorne gerichtet. „Ist schon ok“, antwortete Chaos. Er hatte es endlich geschafft Sato so zu fesseln, dass dieser ihnen keine Probleme bereiten würde und auch nicht, im Falle einer Vollbremsung, vom Sitz fallen würde. Dann kletterte er über die Mittelkonsole nach vorne auf den Beifahrersitz und schnallte sich an. „Was jetzt?“, fragte er und sah zu Zecke. Dieser erwiderte für den Bruchteil einer Sekunde den Blick und Chaos´ Auge zu sehen. Er spürte, wie
ruhe in ihn einkehrte, als er sah, dass der tote Ausdruck in Chaos´ Augen verschwunden war. „Wir fahren zum Dock. Dort können wir ihn in Ruhe verhören. Smoke wird schon da sein und aufpassen, dass Sato diese Welt erst dann verlässt, wenn wir mit ihm fertig sind“, erklärte Zecke. Sie bogen auf die Hauptstraße, nur um festzustellen, dass an deren Ende eine Straßensperre auf sie wartete. „Scheiße“, schrie Zecke. In seinem Kopf rasten die Gedanken. Er konnte nirgends abbiegen, selbst die Fußwege waren versperrt. Einfach durchfahren war auch keine Option, da die Fahrzeuge vor ihnen für diese Aufgabe ausgelegt waren.
Panik stieg in ihm auf. Zecke sah zu Chaos, vielleicht hatte er eine Idee. Dieser kramte im selben Moment hinter Zecke´s Sitz. „Was wird das?“, fragte Zecke und er spürte wie seine Stimme zitterte. „Kannst das Fenster für mich öffnen?“, antwortete Chaos mit einer Gegenfragen. „Ja, aber das ist nur ein Nachteil in dieser Situation!“, erwiderte Zecke. „Mach einfach!“, meinte Chaos und Zecke fiel auf, wie ruhig sein Kumpel war. > Er scheint einen Plan zu haben und wie ich ihn aus den letzten Tagen einschätzten kann, wird dieser Plan auch funktionieren< überlegte Zecke und öffnete das Fenster und ihm
blieb der Atem im Hals stecken. Chaos löste den Sicherheitsgurt, steckte den Oberkörper aus dem Fenster und setzte sich auf dessen Kante. Gleichzeitig zog er eine RGW 60 Panzerfaust mit sich nach draußen. „Halt das Tempo, egal was passiert, klar?“, wies Chaos Zecke an. „Ist klar“, antwortete dieser. Chaos fühlte die Ruhige in ihm, er atmete tief ein, zielte und drückte ab. Das 60mm Geschoss schnellte in Richtung Straßensperre und Chaos war damit beschäftigt die Waffe nachzuladen. Dann der Einschlag. In die Sperre wurde ein riesiges Loch, großgenug für den Sportwagen gerissen und eine enorme Rauchwolke stieg in den Himmel. Zecke
hielt auf dieses Loch zu. In derselben Zeit schoss Chaos noch zwei weitere Geschosse links und rechts in die Sperre, um sie endgültig auszulöschen. Als der Wagen die Sperre durchquerte versuchten einige Mitglieder der Spezialeinheit den Wagen zu blockieren. Chaos, der noch immer im Fenster saß, hielt die Panzerfaust nun wie einen Baseballschläger. „Don´t mess with psychedelic Anarchy!“, schrie er die Männer an. Durch die Geschwindigkeit des Wagens und die Art wie Chaos die Waffe hielt, traf diese die Männer direkt in den Magen, was sie von den Füßen riss. „Komm wieder rein, bevor sie noch anfangen zu schießen“, riet Zecke. Chaos
tat wie im Geheißen und warf die Panzerfaust hinter sich. Während er das Fenster schlossfragte er: „Wer ist denn da noch übrig zum Schießen?“ Zecke lachte. „Stimmt, da hast du eigentlich Recht. Danke, dass du das Problem so schnell beheben konntest“, meinte Zecke und sie fuhren weiter Richtung Docks.