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Ich, das Plagiat - Strophe ergänzt

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"Gestohlen?"
Veröffentlicht am 25. September 2017, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Getauft, Geschieden, Geimpft: 3G also, tretet näher, Herrschaften! Was ich so schreibe, ist natürlich erlebt, erlauscht, erlesen und erlogen; von alberich bis böse oder dunkeltrüb, und mit Vorliebe gereimt. Erfreue mich an Musik verschiedener Richtungen, an Literatur und natürlich an Menschlichem wie Situationskomik und liebevolle Reaktionen abseits des jeweiligen Business'. Solange ich die komische Seite der Dinge erkenne, geht's mir gut -- und ...
Gestohlen?

Ich, das Plagiat - Strophe ergänzt

Du schreibst Gedichte voller Scharfsinn und Humor. Kannst Sinfonien von Brahms im Rausch noch singen. Die Software, die von dir stammt, gab es nie zuvor. Dein Haus brilliert mit auserlesnen Dingen. Ernährung, Kleidung − alles schick und wohldurchdacht. Auf Sportlärm und auf Talkshows kannst du pfeifen. Nie hat dir jemand deinen Tanzstil nachgemacht, und nie wird man dein Tarte-Rezept begreifen. Du bist ein Unikum, ganz individuell. Doch dann liest du: Dein Witz gefiel schon Goethe. Dein neues Lied schwang schon in Presleys

Trommelfell. Ists Zorn? Ists Scham? Ach, spar dir Pein und Röte: Sei unverzagt. Was du auch denkst und sagst und tust, zu Tausenden stehn andre schon in dem Revier. Worauf zu Recht dein gutes Selbstbewußtsein fußt, selbst Peinliches: Milliarden taten es vor dir. Du bist wie sie ein Mensch, nicht weniger, nicht mehr, aus Stoffen, wie sie auch schon Tiere haben. Was dich heraushebt aus dem großen Menschenmeer, das ist der Mix aus allen deinen Gaben.

Wir alle wissen, wie oft es schon Diebstahl gab,

daß einer dachte, ihm kann nichts passieren.

Schon der Gedanke daran stößt dich heftig

ab. Du würdest niemals etwas frech kopieren.

So sei willkommen unter Menschen, du Genie! Sei ruhig stolz, doch ohne groß Betonen. Verwöhn uns mit der Vielfalt deiner Poesie, und freu dich über anderer Versionen.


© 2017/2018 Brubeckfan



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Über den Autor

Brubeckfan
Getauft, Geschieden, Geimpft: 3G also, tretet näher, Herrschaften! Was ich so schreibe, ist natürlich erlebt, erlauscht, erlesen und erlogen; von alberich bis böse oder dunkeltrüb, und mit Vorliebe gereimt. Erfreue mich an Musik verschiedener Richtungen, an Literatur und natürlich an Menschlichem wie Situationskomik und liebevolle Reaktionen abseits des jeweiligen Business'. Solange ich die komische Seite der Dinge erkenne, geht's mir gut -- und das ist allermeistens.

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HarryAltona So soll es sein. Nur schiere Genialität ist doch laaaaangweilig, bleibt elitäres Masturbieren.lg... harryaltona
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Lieber Harry, herzlichen Dank für die Ostergeschenke.
Viele Grüße!
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin So iss'et, Jerd!
Ich freue mich immer, wenn ich (meist hier) Jemanden treffe, der Heines Stil oder denen von Tucho, Brecht oder auch Ringelnatz, Kästner usw. nahe kommt. Sehe ich doch so auch, dass die "Großen" Menschen waren wie du und ich, dass sie fühlten, dachten, schlussfolgerten und träumten wie wir. Und deshalb schreiben wir auch wie sie, oder sie schrieben wie wir. Weil wir alle "nur" Menschen sind und irgendwann mal waren!
(Bei Heine und Tucho habe ich oft das Gefühl, sie persönlich zu kennen.
Ist das jetzt vermessen? Oder einfach großartig?)
Liebe Grüße
Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan ... andererseits hatte ich bei Tucho schon manchmal den Reflex, was schreiben wir hier noch, der hat doch schon alles gesagt und unerreichbar besser. Dann aber z.B. Rheinsberg, da ist er wieder "meinesgleichen".
Vielen Dank, lieber Peter!
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
daxana Tiefsinnig.
lg daxana
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Brubeckfan Herzlichen Dank für die Krunnen!
Viele Grüße,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Das hasst du toll formuliert. Es ist schon so, ich sehe es genauso und stimme auch Kara voll zu.
Wir müssten neue Buchstaben und Wörter erfinden, um etwas gänzlich Neues zu schreiben.
Dennoch kann ich mich nicht damit abfinden, wenn jemand hier fremde Texte als seine eigenen einstellt, da ist es ganz klar ein Plagiat.
Aber auch dann, wenn fremde Texte in umgearbeiteter Form angeboten werden, man aber ganz eindeutig den Aufbau, die Wortbilder oder Begriffe dem Original zuordnen kann, ohne dass ein Bezug auf den ursprünglichen Autoren vermerkt ist, handelt es sich um geistigen Diebstahl.
Da habe ich hier leider schon sehr Unerfreuliches erlebt...

LG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan ... ich doch auch. Einer verpfuschte gar mal das Kindergedicht von Huhn und Karpfen, und einer mit Tabakpfeife applaudierte dazu.
Aber daran hatte ich hier freilich nicht gedacht; vlt. sollte mir noch eine Strophe zur Abgrenzung einfallen. In Mathe & Co. muß man ja auch immer genau sagen, wovon man redet. Ach so: "Plagiat" assoziiert vlt. obendrein noch immer einen "von und zu usw." .

Vielen Dank für alles!
Liebe Grüße,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Ein ganz tolles Thema hast Du in Deinem Gedicht aufgegriffen, Gerd.
Alles was wir schreiben, kreieren etc., ist von anderen schon mindestens einmal, eher öfter, vor zehn, fünfzig oder hundert Jahren, erwähnt worden. Mit anderen Worten, einem anderen Schreibstil, einer anderen Form der Wiedergabe.
Und trotzdem! Wir schreiben weiter! :-))
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Aber ja doch! Und schließlich steckt immer bißchen von unserer Seele drin.
Herzlichen Dank und viele Grüße!
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
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