Pech gehabt
kein 13-ter und doch Pech auf der ganzen Linie......
Wenn der dreizehnte auf einen Freitag fällt, sagt man ja immer, das sein ein Tag, bei dem das Pech vorprogrammiert sei. Dass dem nicht so ist, bewies der gestrige Tag, ein Mittwoch und nur ein sechster.
Aber der Reihe nach.
Sohn und Schwiegertochter sind im Urlaub und mir obliegt es, ihre zwei Kater zu versorgen und die Wohnung in Ordnung zu halten, was bei den beiden Rackern eine Volltagesbeschäftigung
darstellt.
Der eine hatte wohl das Bedürfnis gehabt, sich im Bett zu erleichtern und so blieb mir nichts anderes übrig, als die Daunenbettdecke in die Waschmaschine zu stecken.
In meinem Trockner wollte allerdings, trotz mehrmaligem Durchlaufens, das Bett nicht so recht trocken werden, also wollte ich nach C in die SB-Waschanlage fahren, weil es dort große Trockner gibt, in welcher das Bett auch trocken würde.
Das Hinfahren ging ja eigentlich sehr gut, aber ab Stadtmitte war Schluss – Stau ist schau, aber ich wurde aus dem Stau nicht schlau.
Nachdem wir – das heißt mein Mann war auch
dabei – die Straße, wo wir hin wollten, erreicht hatten, sahen wir die Bescherung.
Ausgerechnet diese Straße, auf welcher der Waschsalon lag, war mit großem Polizeiaufgebot versperrt.
Wir guckten beide ziemlich bedeppert aus der Wäsche und fragten uns, was das zu bedeuten habe. Als erstes fiel uns „verhinderter Terroranschlag“ ein, was bei der jetzigen politischen Lage naheliegend war. Doch weit und breit kein Hirnamputierter mit Sprengstoffgürtel zu sehen.
Was wir sahen, waren viele Leute, junge und ältere mit und ohne Kinder, die offenbar unserer „Waschsalonstraße“ zustrebten.
Nun war guter Rat teuer, aber es half nur eines – weiter fahren, im Schritttempo, da ja
offenbar auch andere in eben jene Straße einbiegen wollten.
Na eben dann die nächste Straße rechts hoch, vielleicht ist es ja möglich von hinten besagten Waschsalon zu erreichen.
War gar keine gute Idee, wie sich herausstellte, denn auch hier Auto an Auto – sozusagen ein Superstau.
Dann sahen wir eine junge Frau, die an der Straße stand und fleißig in ihren Intelligenzsammler, sprich Smartphone, tippte. Deshalb Scheibe runter gekurbelt und mal angefragt, was das alles zu bedeuten habe.
„Firmenlauf“, war die kurze Antwort.
Aha, deshalb diese vielen Leute, die laufenderweise irgendeinem Punkt
zusteuerten, wohl um etwas für ihre Gesundheit in der abgasgeschwängerten Großstadtluft zu tun.
Also Radio C eingeschaltet und da hörten wir es nochmals. Absperrung im Innenstadtbereich und das ausgerechnet in der Rushhour, wo viele Leute von der Arbeit kommen und sicher nach Hause strebten. Und das Größte war, dass das ganze bis 21.00 Uhr dauern sollte.
So lange wollte ich dann allerdings doch nicht durch die Stadt kurven.
Mein Bein schmerzte schon von der laufenden Bremserei und Gasgeberei und ich hätte am liebsten vor Ärger in mein Lenkrad gebissen, ließ es aber aus Rücksicht auf die mir noch verbliebenen Zähne dann doch sein.
Wenigstens habe ich C mal an Orten besucht, wo ich sonst gar nicht hinkomme, allerdings in einer Zeit, in welcher ich gut und gerne fast Berlin erreicht hätte.
Was für die Gesundheit und Firmenwerbung zu tun, ist ja an sich recht löblich, aber das ausgerechnet in der Hauptverkehrszeit zu organisieren, wo es doch Samstags oder Sonntags vielleicht der Gesundheit dienlicher gewesen wäre, das war von den Organisatoren wohl nicht bedacht worden.
Mit Ärger im Bauch und noch nassem Bett fanden wir endlich den Nachhauseweg.