Ab und zu wird man gefragt, wie man auf die Ideen kommt, warum schreibt man das oder dies, woher kommt das alles. Auf einmal habe ich mir selber die Frage gestellt und so kam es zu dieser Geschichte über meine Geschichten.
Es ist manchmal ein Ereignis, zu dem du eine Rede vorbereiten sollst, oder du möchtest aus eigenem Antrieb etwas dazu zu sagen. So war es mit der Rede zur Hochzeit von meinem ältesten Sohn. Man braucht eine Idee, einen roten Faden, damit die Rede zu einer Geschichte wird. Man denkt darüber nach, versucht zu schreiben und hoppla! irgendwann hast
du den Faden und die richtigen Wörter.
Die Ideen kommen oft von außen: ein Geruch, ein Bild, ein Wort, ein Gegenstand, eine Sache usw. Es kann unendlich viele Gestalten haben, was deine Seele berührt. So entstanden meine Geschichten „Erinnerungen“ und „Buffet“.
Manchmal ist es eine Aufgabe, wie, zum Beispiel, bei dem VHS-Kurs „Kreatives Schreiben“. Ich sollte über eine Bank (Sitzangelegenheit) anhand einer Postkarte schreiben und die Überschrift „Das Bankgeheimnis“ war vorgegeben. So kam ich auf die Nachbarsbank in
meinem Heimatsort. Da habe ich das Thema Freundschaft angerissen und logischerweise kam die Geschichte über meine erste Freundin „Lenka“ˡ dazu.
Die Busreise nach Litauen ließ mich an meine litauische Puppe denken und ich schrieb die Geschichte „Meine letzte Puppe“ auf.
Aus der Kindheit habe ich mich langsam in die Zeit der Pubertät und des Erwachsenenalters vorgearbeitet. So konnte ich „Die erste Liebe“ und „Die Liebe 2.0“ nicht umgehen.
Wenn man gerade in einer kreativen Hochstimmung ist, dann greift man Ideen
„aus der Luft“ auf. Dazu dienen dann die kuriosen Dialogen oder Vorfälle im Alltag einer Familie. Es sind die Geschichten „ Schlechte Akustik“ und „ Ein altes Ehepaar beim Frühstück“.
Die Geschichte „Der Ficus“ ist mir besonders teuer. Sie war mein erster Text, der nicht aus Nostalgie entstanden ist. Sie war ein Wendepunkt im meinen Schreiben und entstand kurz nach einem sehr freudigen Ereignis in der Familie.
Der Gedanke, dass meine Zimmerpflanze eine Geschichte hat, traf mich wie ein Blitz. Da habe ich verstanden: Das Leben ist wie eine Wollkugel, die Geschichten
wie Fäden aufsammelt. Die Aufgabe ist: Den Faden zu erkennen, genauso wie man ein Wort in einem Buchstabenrätsel ersieht.
Man braucht dazu einen klaren Blick, einen fruchtbaren Boden und das Begreifen. So entstehen meine Geschichten.
ˡ Manche Geschichten, die hier genannt worden sind, können sie auf proza.ru nachlesen