update
Ich habe festgestellt, dass nach gewisser Zeit meine Freundin gewisse Abnutzungserscheinungen aufwies. Nein, ich bin nicht so, wie sie vielleicht meinen. Es war nicht so sehr die Hardware.
Es ist zwar unüblich, dass technisches Equipment von selbst breiter, stärker wird, aber das war es nur am Rande.
Mich störte vielmehr die Software. Es gab immer mehr Virusprobleme. Sie verursachten Hemmnisse im geplanten Tagesablauf. Selbst einfache Aufgaben, wie Bier holen, Chips reichen und Putzlogistik wurden attackiert. Es kam zu Stockungen. Das Video lief nicht mehr ruckel frei. Ich versuchte in den Innereien des
Betriebssystems einzugreifen, aber all meine raffinierten Eingriffe in die Registry brachten nur mäßigen Erfolg.
Ich redete gut zu, bestand aber auf die allumfassenden Aufgabenbereiche.
Es half nichts.
Das System wurde langsamer.
Es ging sogar so weit, dass die Futterausgabe verweigert wurde. Teilweise gab es schon am Morgen, also beim booten Probleme. Ich kann mir das nur so erklären, dass der flüchtige Ram-Speicher einen Overflow erlitt.
Da funktionierte die Spracheingabe nicht und die Antworten waren nicht nur aufsässig, sondern System-schädigend. Ich versuchte es damit, ihr die neuesten Upgrades, also
kleine Programmerbesserungen, angedeihen zu lassen. Ein paar Schühchen, Handtäschchen, ein Kleid. Es stellte sich auch eine Besserung ein, aber nur kurzfristig, dann aktivierte sich der Trojaner erneut.
Zum Teil funktionierte im Bett die I/O Ports nicht richtig. Am Output kann es nicht gelegen haben, der Input bereitete Probleme. Man konnte von Verweigerung sprechen.
Kurz und gut, ich beschloss das Betriebssystem neu zu installieren. Ein völliger Betriebssystemwechsel kam für mich nicht in Frage. Ich blieb bei Frauen. Bei einem Wechsel auf Männer hätte ich mich erst völlig neu einarbeiten müssen. So hatte ich wenigstens rudimentäre Kenntnisse.
Wichtig für die Leser! Sie müssen das ursprüngliche System vollständig deinstallieren, sonst bleiben Versatzstücke übrig, wie alte Bilder, Andenken, usw.
Ich installierte neu.
Ein grandioses Update.
Ich versprach mir viel davon.
Das System sei jünger, dynamischer, glaubte ich. Es entsprach auch meiner Wertvorstellung im Aussehen. Die Umrisse waren eleganter, drahtiger und die Aussichten durch das neue Windows viel knackiger, moderner, blond schimmernd.
Ich nahm durchaus in Kauf, dass das ganze System natürlich auch teurer war.
Leider waren nicht abschaltbare
Zusatzprogramme integriert, wie zum Essen ausführen, in Schmuck zu investieren, Einkaufsgeld reichlich zu bemessen.
Ich war trotzdem zuversichtlich.
Bei der Installationsroutine waren noch dieselben, starren Vorgaben lästig. Zum Beispiel konnte man die Schwiegermutter nicht frei wählen. auch ein zusätzlicher, riesiger Kleiderschrank wurde ungefragt mit installiert.
Das System erwies sich als flotter, geradezu rasant.
So flott, dass meine Ressourcen an ihre Grenzen gerieten. Das System sprach immer öfters davon, dass ich bereits alt und zu
wenig dynamisch sei.
Mit dieser intensiven Prozessorleistung, die da von mir abverlangt wurde, hatte ich nicht gerechnet. Mindestens Core Duo sei nötig, so sagte mir ein Fachmann. Ich habe aber leider nur ein Herz.
Dazu kam, dass ich nicht einmal die nötigen Pflichtprogramme zum Laufen brachte, wie waschen, kochen, bügeln, putzen. Es scheiterte offensichtlich am Abspeichern. Die Aufgabenbereiche vergaß das System einfach. Das sei üblich, wurde mir erklärt, und dass dies nur mit allergrößten Schwierigkeiten zu beheben wäre, wenn überhaupt.
Auch ahnte ich nicht, dass Schadsoftware, also Maleware, ungefragt mit installiert wurde. Das Anti-Rauch, Anti-Sauf Programm störte.
Auch den üblichen Skatabend brachte ich nicht zum Laufen.
Dafür hatte ich Jogging zu absolvieren, das meine Speicher zum Glühen brachte und das verkürzt, wie sie wissen, die Lebensdauer des Chips erheblich.
Ich überlegte schon, ob ich vielleicht doch wieder auf die ursprüngliche Version zurückgreifen sollte, aber da stieß ich auf ein Problem.
Solche modernen Betriebssysteme lassen sich vielleicht sogar noch weiter upgraden, wobei eine Besserung nur in den Sternen steht, aber ein Downgrade ist meist nicht mehr möglich.
Wenn ich das gewusst hätte!
In meinem Fall konnte ich bei meinem alten
Betriebssystem nicht einmal die Installationsroutine aufsetzen. Mir wurde sozusagen die Tür vor der Nase zugeschlagen.
Im Endeffekt war ich also nur einem Werbeversprechen aufgesessen.