Namenlos
Ich kann das Moos am Boden fühlen. Streiche mit meiner Hand darüber. Es ist so trocken.
Die Luft ist stickig. Ich kann den Rauch riechen, die Hitze fühlen.
Früher kam ich oft hierher. Hatte die Bäume gerne um mich. Am liebsten nach einem Gewitter. Wenn die Luft klar und frisch ist. Und noch einzelne Regentropfen aus dem Blätterdach fallen. Als Kind lief ich immer barfuss über das Laub, die Steine und das Moos. Ganz in der Nähe bin ich aufgewachsen. Mit meiner lieben Familie. Ach wie ich sie vermisst habe.
Jetzt bin ich allein. Allein zwischen Vielen liege ich da. Ich höre die Schreie von Anderen, spüre Schmerz und rieche Blut. Ich kann das Feuer sehen. Es ist überall. So heiss.
Und es stinkt! Stinkt nach Tod.
Ich bereue es. Bereue alles. Was ich tat, wie ich entschied. So viele Fehler. Ich kann die Bäume sehen. Durch einen Schleier, es wird dunkler.
Es ist wohl kein schlechter Ort um meine letzten Minuten zu verbringen. Nicht mit Anderen, doch zwischen ihnen. Und dennoch unbemerkt. Allein, gesichtslos, namenlos.
Dieser Ort. Er erinnert an so Vieles. Erinnert so stark...
Das Moos ist so kühl, so weich. Ich rieche den Regen, atme die klare Luft... spüre die Kälte..