„Was hast er denn für ein hässliches Hotel ausgesucht?“, dachte Meike bei sich, als sie vor dem Hotel parkten und blickte ihren Freund verständnislos an.
„Da simmer! Und…?“, freudestrahlend trällerte Julius.
„Doch nicht dein Ernst?“ entgegnete sie ihm mit ziemlich frustrierter Stimme.
„Doch, aber lass dich nicht täuschen, komm wir gehen hinein“, forderte er Meike fröhlich auf, gleichzeitig öffnete er die Autotür, lief im Eiltempo ums seinen kleinen knallroten Mini, um ihr galant die Tür zu öffnen.
Kaum dass die Tür geöffnet war, drückte sich Berry der Mischlingshund hinaus
und suchte einen Laternenmast, an dem er sich ungeniert erleichterte.
Nachdem Julius Meike aus dem Wagen gezogen hatte, zog er sie unvermittelt an sie heran und küsste sie, dass die Leute stehen blieben.
Meike löste sich langsam aus seiner Umklammerung, richtete ihre Bluse und dann machten sie sich auf, um das Hotel zu betreten.
„Berry Fuß“, rief noch kurz Julius und Sekunden später war der Hund bei ihnen.
Sie betraten das Hotel.
Die fünf Meter bis zur Rezeption, starrte Meike nur so, denn sie kam sich vor als
wäre sie in einem Goldpalast gelandet. Die Wände und Decken waren mit lauter goldfarbenden Fresken bemalt, sogar die Sessel und ein kleines Sofa im gleichen Farbton gehalten.
„Spinnen die hier?“, dachte Meike, als sie den Portier, der sie überschwänglich begrüßte, in einem goldenen Frack mit einer ebenso goldigen Fliege erblickte.
Minuten später schlenderte ein Page in einer goldenen Uniform heran und brachte sie feuchtfröhlich erzählend in den ersten Stock zu ihrem Zimmer. Das Zimmer war zu Meikes Erleichterung in einem harmonischen rötlichen Ton
ausgestattet.
Dort öffnete der Page noch kurz das Fenster, bevor er sich verabschiedete.
Kaum das er draußen war, bekam Meike einen Lachkrampf und fiel aufs Bett, ebenso musste Julius lachen. Die Beiden begannen kurze Zeit später zu kuscheln.
Berry wurde es langweilig, er sprang aufs Fensterbrett, legte sich draußen auf die sonnenbeschienende Fensterbank nieder und dachte „Das Rumgemache ist langweilig, mal sehen was hier die Straße so bietet.“