Volume 5
„Hey Chesh, ich glaub´ sie wacht auf“, hörte Rosha eine Stimme sagen. Ihr Kopf schmerzte und wollte sich nicht von der wohltuenden Schwärze der Ohnmacht trennen. Rosha schlug die Augen auf und setzte sich auf. Neben ihr saß Yuki. „Hey, wie geht´s?“, fragte er besorgt. „Mein Kopf tut soo weh“, antwortete Rosha benommen. Sie sah sich um und erkannte, dass sie in dem alten Haus war, genauer gesagt im Wohnzimmer. Die große Schiebetür, die zum ehemaligen Garten führte, stand offen. Sie sah Cheshire. Er lief auf das Haus zu. Was er allerdings übersah, war
die die Stufe, die den Übergang zum Wohnzimmer schuf. Er blieb daran hängen und fiel der Länge nach hin und landete direkt vor Rosha. „Verdammt“, schnaubte er und ließ den Kopf auf den Fußboden fallen. „Ich.. ich versteh das nicht. Du, ich…wir waren doch eben noch…“, stotterte Rosha. Cheshire hob den Kopf: „Was ist? Du warst nirgendwo außer hier und du hast es geschafft bewusstlos zu werden.“ „Dann war das alles nur ein Traum? Der Junge und der Panta? Das Haus im Gebirge? Dein Fieber?“, fragte Rosha mehr sich selbst, als die Jungs. Cheshire und Yuki sahen sich an und Chesh zuckte mit den Schultern. „Ich war nicht krank.“ Auf
allen Vieren krabbelte er zu Rosha und legte seinen Kopf auf ihren Schoß. Er maunzte und imitierte das Verhalten einer Katze. Rosha lächelte, denn Cheshire wirkte tatsächlich wie eine Katze, als er seinen Kopf an sie schmiegte. „Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht“, meinte Yuki. „Sagt mal“, fuhr er dann fort, „warum wart ihr überhaupt hier?“ Cheshire öffnete die Augen und sah Yuki unschuldig an. „Geht dich doch nichts an“, grinste er dann. Yuki sah ihn ernst, beinahe wütend, an. „Gut, dann gehen wir jetzt erstmal nach haue“, schlug er mit einem seltsamen Unterton vor und so machten die drei sich auf den Weg.
Vor der Hütte stand zusätzlich zu der KX noch eine Honda, mit der Yuki offensichtlich gekommen war. „Du sitzt vorne“, meinte Cheshire und bedeutete Rosha mit einer Geste sich auf das Motorrad zu setzten. „Aber.. ich …ich kann doch nicht“, weiter kam Rosha nicht, denn Cheshire fiel ihr ins Wort: „Du sollst doch nicht fahren. Nur wenn du wieder umkippst, kann ich dich festhalten“, erklärte er. Rosha wiedersetzte sich nicht länger. Dann fuhren alle drei zurück zum Haus.
„Mein Handy!“, rief Rosha und rannte ins Wohnzimmer, denn in dem Moment wo sie und die Jungs das Haus betreten hatten, hörte sie ihren Klingelton.
Cheshire folgte ihr. „Willst du nicht ran gehen?“, fragte er, dann Rosha hielt das Handy in der Hand und starrte auf das Display. „Es ist meine Mutter. Ich hab Angst“, flüsterte Rosha. Chesh runzelte die Stirn, schnappte das Handy aus ihrer Hand und ging ran: „Institut für Hodenkrebsforschung, Burger. Wie kann ich Ihnen weiter helfen?“ Dabei verzog er seine Stimme so sehr, dass er wie ein gruseliger alter Mann klang. Die Mutter war so perplex, dass sie kein Wort herausbrachte und legte schnell auf. Rosha und Yuki konnten nicht mehr stehen vor Lachen und Cheshire hatte große Mühe während des Gesprächs nicht aus seiner Rolle zu
geranten.