Biografien & Erinnerungen
Warum laufen Sie denn?

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"Warum laufen Sie denn?"
Veröffentlicht am 19. Juni 2017, 8 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich genieße das Leben im Allgemeinen und meines im Besonderen. Man darf sich selbst nicht so ernst nehmen und schon ist alles leicht. Glücklich sein ist für mich eine Emotion, die zu meinem Leben gehört.
Warum laufen Sie denn?

Warum laufen Sie denn?

so ist das

"Ich muss bis Freitag unbedingt zwei Kilo abnehmen, sonst passe ich nicht in mein Kleid. Irgendwie ist dieses Kleid für mich das Maß aller Dinge".


Meine Kollegin sah an sich herunter. "Diäten ist mir zu anstrengend. Hab gerade gelesen, dass man für ein Kilo zuviel am Körper 10 Kilometer laufen muss. Ich müsste dann nach Novosibirsk laufen".


Lachend winkte sie ab.


"Hast du auch etwas anderes im Angebot,

außer so weit zu laufen?, sagte ich schmunzelnd.


Aufhören zu essen. Wenn du das kannst, ich kann das nicht".


"Weniger Schokolade könnte ich schaffen. Wäre anstrengend, aber eine Woche lang könnte ich das durchziehen".


"Ich fahre in zwei Wochen in den Urlaub".


"Beneidenswert", antwortete ich.


"Vielleicht laufe ich hin. Annette grinste. "Wir fahren jetzt nicht mehr in

den Urlaub, wir laufen in den Urlaub. Dann brauchen wir ihn wenigstens richtig".


Ich dachte nach. "Ich könnte den Jakobsweg gehen".


"Du - wo du dich andauernd verläufst? Die, die ohne Navi nirgendwohin findet, die, die im Restaurant den Tisch erst durch unser Winken wiederfindet. Du willst den Jakobsweg gehen? Wann sollen wir die Vermisstenmeldung aufgeben? Sicherheitshalber mach ich das gleich am Start". Annette musste sich lachend auf ihren Bürostuhl setzen.


"Verdammt, dann hilft nur "FDH" - so ein Gammel".


"Guter Vorsatz -

vernünpftig. Ich hab hier zwei Schokoriegel. Eigentlich würde ich dir beide geben, aber du darfst ja nur die Hälfte essen. Gönn deiner Seele was". Annette reichte mir den Riegel.


"Du bist mir keine Hilfe Annette", sagte ich resigniert.


"Nö, will ich auch nicht. Ich will doch nicht allein hier moppelig herumsitzen", sagte meine Lieblingskollegin mit spitzem Ton.


"Da hilft nur Sport und dahin gehe ich heute - so, dass mache ich".


"Ach, wer "so" sagt, hat noch Kapazitäten frei. Du könntest für mich mal die Post holen", lachend sah mich Annette an - "von Herrn Jakob. Das passt doch. Dann leg mal los auf deinen Jakobsweg. Dritte Etage, gleich links. Wenn du in fünf Minuten nicht zurück bist, bilden wir ein Suchkommando".


"Annettchen", lachend sah ich sie an. "Untersteh dich, aber ich hol die Post".

































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Hörbuch

Über den Autor

Annabel
Ich genieße das Leben im Allgemeinen und meines im Besonderen. Man darf sich selbst nicht so ernst nehmen und schon ist alles leicht. Glücklich sein ist für mich eine Emotion, die zu meinem Leben gehört.

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Magnolie 
Liebe Annabel,
herrlich. Deine Zeilen sind so richtig nach meinem Geschmack.
Herzlichst
Manu
Vor langer Zeit - Antworten
LightningDream Wir haben anscheinend einige Gemeinsamkeiten, liebe Annabel. Zum einen bin ich absolut Orientierungslos... bringe mich in einen 2 km entfernten Ortsteil und drehe mich einmal um meine eigene Achse ... Ich finde nie wieder heim.:-) :-) Geschweige denn mit dem Auto in eine Großstadt ... da verzweifelt selbst die Tante "Navi"! Zu dieser Macke stehe ich :-) .
Deine Story endet für mich viiieeel zu abrupt. Ich will mehr davon ... Schon wieder...
Buch untern Arm klemme und dir fröhlich zuwinke
GlG Martina
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Hallo liebe Schwester, ich freue mich, nicht allein orientierungslos durch die Galaxie zu schweben. Ganz lieben Dank für deinen Kommentar. Ich freue mich sehr darüber. Danke! Lieben Gruß an dich
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Ich hab`s grinsend gelesen liebe Annabel - herrlich geschrieben. Und was
für eine "nette" Kollegin das ist ... schmunzel*,
In meinem Alter bin ich eines Teils froh, dass mir das Essen noch so
schmeckt, aber anderen Teils warte ich auf die "Alters-Schlankheit - grins*.
Liebe Grüße
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Ach, wenn man zu dünn ist, sieht man die Fältchen später mal so deutlich. Muss ja nicht seiin :-)) Danke für deine Lesezeit liebe Gertraud. Herzlichst, Annabel
Vor langer Zeit - Antworten
matzetino Achja, immer diese Problemzönchen...

Aber gut geschrieben, hat Spaß gemacht zu lesen.

Liebe Grüße
Martina
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Ich danke dir Martina für das nette Kompliment. Hab einen schönen Tag. Dürfte bei dem Wetter ja ganz leicht fallen. Herzlichst, Annabel
Vor langer Zeit - Antworten
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