Namenloser Soldat
Gefallen in Eis und Schnee,
als Soldat gezeichnet,
von Krieg und Heimweh,
die Front machte ihn zum alten Mann,
dessen Blut gerinnt in weitem Weiß,
jedoch nicht der Wahrheit Verse vortragen kann,
der Helm aus Stahl fällt von ihm ab,
schmückt nur noch das Kreuz auf seinem Grab.
Winter,
Strenge stößt aus deinem Schoß,
Hände scharrend an gefrorenem
Moos,
Eis,
klaffende Wunden schlägt deine Schneide,
ein Dolch gezogen,
aus des Hasses Scheide,
durchsticht die Brust mit Winterswinden,
ruhige Streiche vom Tod lassen die Leiber entschwinden.
Muttertränen stürzen klagend in die Leere,
ungehört die Schreie aller Vernunft und Ehre,
Ehre dem Kind und seiner Tapferkeit,
zog in die Fremde zum sterben bereit,
seine Finger berührten nicht einmal den
Abzug,
für ihn war doch der Frieden mehr als genug.
Das Leben ist ein Kampf,
der tobt in mir,
meine Verletzung ist sehr tief,
drum lass mich liegen hier,
schaue herab auf diese unzählig blutigen Taten,
bleibe immer ein Soldat,
und niemand soll meinen Namen verraten.
Verraten sind der Familien trauernde Herzen,
Lichter scheinen hell,
von abermillionen Gedenkkerzen,
ein uniformiertes Foto erinnert ans verlorene Kind,
es jeden Moment zu betrachten,
Wasser in die Augen zwingt.
Was nutzt selbst Stolz,
wenns Leben ausgelöscht?!
Was nutzt all das Kämpfen,
wenn der Krieg doch längst verloren ist,
ehe er begann?!
Was nutzt ein Meer voller Tränen,
wenns Herz dadurch zerfallen kann.
Orden prangen am stolzen Bug,
schwarze Schirme spannen sich auf,
zum Schutz vor dem Regen des
Trübsals,
Gewehrfeuer tötet weiße Tauben,
wieder ein Name mehr an der marmorierten Wand,
jeder weiß,
dass man ihn nicht zurück holen kann,
und im Mediengewäsch wirds weiter propagandiert
,, kommt zur Armee, denn wir brauchen jeden Mann !”
Bildmaterial und Text
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