Kurzgeschichte
alles ist verbunden

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"alles ist verbunden"
Veröffentlicht am 07. Juni 2017, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Patrizia Tilly - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich genieße das Leben im Allgemeinen und meines im Besonderen. Man darf sich selbst nicht so ernst nehmen und schon ist alles leicht. Glücklich sein ist für mich eine Emotion, die zu meinem Leben gehört.
alles ist verbunden

alles ist verbunden

mein Handy ist beleidigt

Meine Enkelkinder Laurien und Viktoria waren bei mir zu Besuch.


"Oma, soll ich dir die neue App für dein Handy runterladen, die deine elektrischen Geräte in deiner Wohnung verbindet?"


"Was bringt mir das Laurien?"


"Der Geschirrspüler spült nachts, wenn der Strom preiswerter ist".


"Was für einen Vorteil habe ich noch?"


"Der Kühlschrank bestellt neu, wenn der Vorrat zum Beispiel an Butter verbraucht ist".


"Kann ich die Verknüpfung rückgängig machen, falls es mir nicht gefällt?"


"Natürlich, wir haben die App aber auch. Mama ist zufrieden", rief mir Laurien zu, weil ich gerade in der Küche war.


"Na, gut, dann mach mal".


Am nächsten Morgen gluckerte meine Kaffeemaschine vor sich hin, kaum dass ich wach war.


"Toll, Oma, oder?" Die Maschine kocht dir jetzt immer morgens ganz ohne dein Zutun den Kaffee".


Ich war zufrieden und ging mit meinen Enkeln schwimmen. Ich sah eigentlich mehr zu, weil mir das Wasser zu kalt war. Mittags aßen wir im Schwimmbad Pommes rot/weiß. Lecker.


Abends wollte ich den Herd anstellen, funktionierte aber nicht.


"Guck mal auf dein Handy Oma, was die App sagt.


Erstaunt las ich: "Herd aus - zu wenig

Kalorien verbraucht. Zuviel Kalorien zugeführt.


"Was will mir mein Handy sagen Laurien?"


"Heute bleibt die Küche kalt. Du hättest dich mehr bewegen müssen. Dein Handyfitnesszähler hat zu wenig Bewegung registriert und es dem Herd gemeldet. Mist!"


"Nun gut, dann guck mal in den Kühlschrank, was da so drin ist.".


Der Kühlschrank ließ sich nicht öffnen. Sofort kam die Meldung auf dem Display

meines Handys: Kühlschrank zu oder drei Kilometer laufen.


"Das ist mir doch zu blöd. Laurien lösch die App. Ich mach das doch lieber wieder alles von Hand".


Es klappte. Gott sei Dank rechtzeitig bevor die App die Kontrolle über das Fernsehprogramm übernehmen konnte. Noch mal Glück gehabt.










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Hörbuch

Über den Autor

Annabel
Ich genieße das Leben im Allgemeinen und meines im Besonderen. Man darf sich selbst nicht so ernst nehmen und schon ist alles leicht. Glücklich sein ist für mich eine Emotion, die zu meinem Leben gehört.

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derrainer es gibt soviel was man braucht aber auch was man nicht braucht ,
dieses stellt man aber oft hinterher fest

gruß rainer
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Eigentlich braucht man bei der Technik heute das Haus nicht mehr zu verlassen. Lebensmittel werden per Katalog zugesandt, die Apotheke hat ihren Onlinedienst, unterhalten kann man sich per Internetchat. Ja, und dann stellt man fest, plötzlich - wie einsam das ganze macht. Virtuelle Freunde sind ja keine Freunde. Ich muss mich aber tatsächlich zusammenreißen, um aus der Bequemlichkeitszone zu gehen. Die Verlockung ist nicht ohne...lieben Gruß an dich Rainer
Vor langer Zeit - Antworten
Magnolie 
Liebe Annabel,
deine Zeilen sind herrlich zu lesen und zum Schmunzeln.
Herzlichst
Manu
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Ich freue mich Manu, dass du in meinen Büchern gestöbert hast. Du hattest hoffentlich einen sehr schönen Tag bei dem wundervollen Sonnenwetter. Ganz lieben Gruß an dich
Vor langer Zeit - Antworten
Gabriele Klasse geschrieben!!
Mit Vergnügen gelesen - wenn es nicht so nah an der realen Wirklichkeit wäre.......
Liebe Grüße, Gabriele
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Die Werbung im Fernsehen verursacht bei mir immer eine Gänsehaut. Ist bestimmt nützlich, aber brauche ich das wirklich? Also ich auf keinen Fall. Danke für deine Lesezeit, lieben Gruß an dich
Vor langer Zeit - Antworten
Himbeere Hehe, witzige Geschichte natürlich mit sehr wahrem Kern.
Als nichtmals Smartphonebesitzerin staune ich , wieviele Entwicklungen an mir vorbeigehen. Mal schauen, wie lange das noch so klappen kann.
LG Himbeere :) .
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Ich will das auch nicht. Den einzigen Fortschritt, den ich wirklich genieße, ist die Fernbedienung des Fernsehers. Er ist nicht oft an, aber wenn....dann vom Sofa aus. So schön bequem und dabei belasse ich es dann mit der Technik. Danke für deine Lesezeit, hab einen schönen Abend
Vor langer Zeit - Antworten
Himbeere Das erinnert mich an die Fernbedienung des Fernsehers meiner Eltern in meiner Kindheit. Sie war via Kabel mit dem Fernseher verbunden :D LG Himbeere
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Ja freilich, das fehlte mir gerade noch, dass mir so ein
"blechernes Teil" meinen Kalorienverbrauch vorrechnet ...
Liebe Grüße
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
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