mein Handy ist beleidigt
Meine Enkelkinder Laurien und Viktoria waren bei mir zu Besuch.
"Oma, soll ich dir die neue App für dein Handy runterladen, die deine elektrischen Geräte in deiner Wohnung verbindet?"
"Was bringt mir das Laurien?"
"Der Geschirrspüler spült nachts, wenn der Strom preiswerter ist".
"Was für einen Vorteil habe ich noch?"
"Der Kühlschrank bestellt neu, wenn der Vorrat zum Beispiel an Butter verbraucht ist".
"Kann ich die Verknüpfung rückgängig machen, falls es mir nicht gefällt?"
"Natürlich, wir haben die App aber auch. Mama ist zufrieden", rief mir Laurien zu, weil ich gerade in der Küche war.
"Na, gut, dann mach mal".
Am nächsten Morgen gluckerte meine Kaffeemaschine vor sich hin, kaum dass ich wach war.
"Toll, Oma, oder?" Die Maschine kocht dir jetzt immer morgens ganz ohne dein Zutun den Kaffee".
Ich war zufrieden und ging mit meinen Enkeln schwimmen. Ich sah eigentlich mehr zu, weil mir das Wasser zu kalt war. Mittags aßen wir im Schwimmbad Pommes rot/weiß. Lecker.
Abends wollte ich den Herd anstellen, funktionierte aber nicht.
"Guck mal auf dein Handy Oma, was die App sagt.
Erstaunt las ich: "Herd aus - zu wenig
Kalorien verbraucht. Zuviel Kalorien zugeführt.
"Was will mir mein Handy sagen Laurien?"
"Heute bleibt die Küche kalt. Du hättest dich mehr bewegen müssen. Dein Handyfitnesszähler hat zu wenig Bewegung registriert und es dem Herd gemeldet. Mist!"
"Nun gut, dann guck mal in den Kühlschrank, was da so drin ist.".
Der Kühlschrank ließ sich nicht öffnen. Sofort kam die Meldung auf dem Display
meines Handys: Kühlschrank zu oder drei Kilometer laufen.
"Das ist mir doch zu blöd. Laurien lösch die App. Ich mach das doch lieber wieder alles von Hand".
Es klappte. Gott sei Dank rechtzeitig bevor die App die Kontrolle über das Fernsehprogramm übernehmen konnte. Noch mal Glück gehabt.