Der Brief
Liege im Bett, es ist schon zehn,
Starre an die Wand und kann es nicht verstehen,
Zu viel passiert, zu viel geschehen,
Zu viel gedacht und zu viel geweint,
zu viel gelitten und zu viel gesehen,
zu viel geschnitten und zu viel geschwiegen,
Ich wollte mich befreien, doch der Druck war zu hoch,
wollte alles erklären, doch die Last war zu groß,
Ich schreib dir einen Brief, wollte alles gestehen,
Du sagtest wenn es schwierig wird solle ich zu dir gehen,
Auf dem Weg zur Psychiatrie, machte sich schweigen breit,
war vollig am Ende, schon dem Tod geweiht,
Du rettetest mein Leben, doch ich wollte das nicht,
Du sagst es sei gut zu reden, doch ich weigerte mich.
Sie sagten ich müsse es erzählen, doch ich hielt dicht,
Sie sagten alles wäre dann leichter, doch ich konnte es nicht.
Mein Körper ist mein Käfig, mein
Geschlecht meine Strafe,
Die Schule mein Zuhause und die Melancholie meine Gabe,
warum kämpfen, wenn der Brunnen versiegt?
Der Vorhang fällt, das Ende in Sicht?
Essen fällt mir schwer und schlafen noch mehr,
Bin voller Gedanken, doch fühle mich so leer,
Vertraute mich dir an, doch du brachtest mich her,
Gabts mir mein Leben als Geschenk, doch ich will es nicht mehr,
Zu viel passiert und zu viel geschehen,
mittlerweile traue ich mich nicht mal
mehr zu dir zu gehen,
Der Tod ist nah, ich kann ihn schon sehen
Danke für alles, doch du musst es verstehen,
Danke für alles, doch ich muss jetzt gehen...