Vorwort
Die Geschichte darf gerne weiterverwendet werden wenn
1) Kein Geld damit verdient wird
2) Der Name der Autorin bei jeder Veröffentlichung DEUTLICH genannt wird (Susanne Weinsanto aka JeanneDarc)
3) Ich bei weitergehenden Verwendungswünschen VORHER gefragt werde.
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nicht kommerzielle Projekte verwendet werden.!
Belanas Ausflug in die MenschenwelT
Wie alle Hexen lebte auch Belana in einer Landschaft weitab der Zivilisation. Es war eine Vulkanlandschaft, und jeden Morgen erfreute sich Belana an den dampfenden Vulkanen. Von den genau 777 Vulkanen, die in der näheren Umgebung um Belanas Heimat waren, waren, wie konnte es auch anderes sein, genau 666 aktiv.
Als es wieder auf Walpurgisnacht zuging, übte Belana wieder fleissig für den Hexenflugwettbewerb. Dieses Jahr wollte sie ehrlich gewinnen, und nicht wie letztes Jahr
ihren Besen unerlaubterweise mit ein paar Zaubersprüchen schneller machen. Wenn sie heute darüber nachdachte, fand sie das selbst unseriös. Ausserdem war es gar nicht einfach, die Zutaten für einen Besenschnellmachzauberspruch zu finden. Ausser einem Krötenfurz und einem Spinnenbein brauchte sie dafür auch noch einen halben Liter Morgentau.
Belana war lange nicht mehr geflogen, daher hatte sie erst ein bisschen Angst, als sie sich auf den Besen setzte, verzog qualvoll ihr Gesicht sagte dann jedoch zu sich selbst:
„Na, so schlimm wird es schon nicht werden“
Da schoss ihr Besen in die Lüfte und sie hatte Mühe sich festzuhalten. Irgendwie gelang es ihr, doch wo ihr Besen sie hinfliegen würde, das war ihr nicht klar. Sie hatte ihm kein Ziel vorgegeben, und trotzdem flog er einfach drauf los. Sie dachte bei sich:
„Naja, die Menschen haben bald selbstfahrende Autos, warum sollen wir Hexen dann nicht selbstfliegende Besen haben...“
Als sie eine Weile geflogen war, stotterte der Besen plötzlich, und Belana stürzte ab, direkt vor ein Hotel. Schon von aussen konnte sie erkennen, dass das Hotel eine ganz besondere Deckentäfelung hatte.
„Hmm,“ dachte sie, „dann gehe ich da mal rein“
Belana tat,wie sie es sich gedacht hatte, und an der Rezeption sass ein Mann, der gerade Zeitung las. Auf ein räuspern von Belana reagierte er ebenso wenig wie auf die Worte von Belana als sie immer lauter „Hallo“ sagte. Nach vielen Minuten legte der Mann die Zeitung zusammen und schaute nicht gerade freundlich die Frau an, die da vor ihm stand. Eigentlich passte so eine nicht in dieses Luxushotel. Belana hatte einen langen schwarzen völlig zerrissenen Rock an, und ein schwarzes Oberteil, das ihre Oberweite stark betonte. Als der Mann diese Oberweite
sah, dachte er sich:
„Eigentlich passt die ja nicht hierher, aber bei der Oberweite mach ich mal eine Ausnahme“
Er sprach mit Belana und gab ihr dann die Chipkarte mit der sich die Tür zu ihrem Zimmer öffnen lies.
Belana ging auf ihr Zimmer und wollte sich gerade ausruhen, als sie ein menschliches Bedürfnis plagte, das auch Hexen haben. Sie ging auf die Toilette und dachte :
„Na, das ist ja ein Hotel, angeblich ein Luxushotel, aber unfreundliches Personal und auf der Toilette ist auch noch der
Toilettenpapierhalter kaputt...“
Sie ging wieder zu der Rezeption und wollte dem Mann gerade sagen, dass der Toilettenpapierhalter auf ihrem Zimmer kaputt ist, als dieser plötzlich schrie:
„Ich wusste es, es gibt sie....“
Belana wusste nicht, was er meinte und versuchte mit ihm zu sprechen, doch dieser war schon damit beschäftigt irgendwo anzurufen.
Da sie in der Nähe der Rezeption stand bekam sie das Telefonat mit. Der Mann sagte:
„Hallo Günter, ich hab eine dieser bösen
Frauen inflagranti erwischt, sie ist Gast in meinem Hotel, Du musst schnell kommen, Du weisst ja wie böse Hexen sind. Woran ich sie erkannt habe, willst Du wissen? An ihrer Hexagramm-Tätowierung auf ihremHandrücken. "
Belana konnte es nicht fassen, da war sie doch tatsächlich wieder in der Menschenwelt bei einem Menschen gelandet, der dachte, dass Hexen böse sind.
Sie schlich sich in ihr Zimmer, packte alles zusammen und machte sich auf ihrem Besen wieder auf den Weg nach Hause und dachte
sich:
„Ich glaube, die Menschen werden es nie lernen, dass wir Hexen nicht böse sind, aber was will man auch von Wesen erwarten, die nicht einmal in der Lage sind dauerhaften Frieden in ihrer Welt zu schaffen...“