Ein Gedicht über nichts, außer alles hinten im Hof
Eine Mülltonne.
So einen für den Alltag.
Sophie fickt Kalle,
Kalle liebt Gudrun.
Man sitzt im Hof.
Alte Bank mit
abblätternder Farbe.
Wie in den Gesichtern,
die hier alt wurden.
Zwischendrin spielen
ein paar Kinder.
Eins, zwei, drei,
ich komme
Es riecht nach Grünkohl
und Armut.
Dieser Geruch,
den man nicht abwaschen,
oder mit Parfüm kaschieren kann.
Armut stinkt.
Hinter Gardinen
sterben die Nachbarn.
Judith hat überlebt.
Alleine.
Irgendwer bringt Bier.
Ein anderer Wurst und Käse.
Wie spielen Leben
und grinsen dem Verfall
ins ignorante Gesicht.
Später,
wenn es dämmert,
fangen manche an zu singen
und zu lachen..
Sie lachen so laut
dass selbst der Tod
sich fürchtet,
sie zu holen.
Gudrun ist neu hier.
Es ist zum Kotzen,
weil man weiß was in ein paar
Jahren sein wird.
Gut,
Kalle wird sie dann
um sie kümmern.
Aber das macht es
auch nicht besser.