Fantasy & Horror
Das Mädchen mit dem Messinghaar - 1. Vorspiel

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"Das Mädchen mit dem Messinghaar - 1. Vorspiel "
Veröffentlicht am 01. Mai 2017, 8 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ersteinmal, hallo ihr Menschen da draußen! :) Ich schreibe seit ungewisser Zeit meine kreativen Ideen in Form von Geschichten, kurzen Abhandlungen über fiktive Personen und Orte, auf. Dabei versuche ich, wenn möglich, auch die verschiedenen Schreibstile auszuprobieren, denn wie jeder weiß, Übung wird irgendwann den Meister machen, auch wenn ich diesen Satz für eine sehr lange Zeit selbst keinen Funken Glauben oder gar Aufmerksamkeit geschenkt ...
Das Mädchen mit dem Messinghaar - 1. Vorspiel

Das Mädchen mit dem Messinghaar - 1. Vorspiel

Das Erwachen

Düsternis legte sich über das erwachende Kind, wie ein Mantel aus frisch gefallener Asche. Ihre Lider flackerten, tanzten, dem Licht einer Kerze im Wind gleich und tatsächlich, Wind zog auf und brachte die knarrenden Bäume zum Krächzen. Ihr messingfarbenes Haar leuchtete noch kurz auf in dem Rest der untergehenden Sonne und dann verschluckte sie die Nacht. Dort erwachte das Kind nun endlich, nur

gekleidet in ein simples Nachthemd, übersät mit roten Flecken, doch ob es Blut oder nur der Saft der purpurnen Beeren war, die sie zuvor gegessen hatte, konnte niemand mit Gewissheit sagen. Sie blickte sich mit unschuldigen Äuglein um und langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen, wie in Trance versetzt, denn sie wollte die Lichtung verlassen, einfach nur weg.Die Dunkelheit hatte nahezu alles verschluckt und sie sah nur die langen, dünnen Arme der Äste, die mit knochigen Fingern nach ihr griffen. Ihr Atem ging schneller und sie schlang die Arme um sich, ängstlich, verwirrt. Konnte das wahr sein? Sie schluchzte laut auf und erschütterte die Ruhe.

Wieder schüttelte ein nächster Windstoß das kleine Mädchen um und sie lag dort, wieder auf dem feuchten Waldboden. Nun fröstelnd, nein, zitternd und bebend kroch sie auf allen Vieren mit glasigen Augen in eine Baumhöhle. Tränen liefen ihr wie Tau über die Wangen und durchnässten einige Teile ihres strähnigen Haars. Sie harrte dort aus, bis der Wald wieder verstummt war. Ganz plötzlich war er das, eben tobte noch der Sturm und schnitt ihr mit harten Wind in die nackten Beine, da war es still. Den Kopf nach draußen neigend, schien auch ihr Herz zu verstummen. Alles war ruhig, keine Vögel sangen oder Insekten surrten, denn die Ruhe war

ohrenbetäubend. Langsam hievte sie sich wieder hinaus. Das Lachen und Kichern begann, als sich das Mädchen mit dem Messinghaar einem kleinen Trampelpfad, von Tier oder Mensch, zu wandte. Das Lachen, denn es war das einzige Geräusch, dass die Stille anzurühren wagte, wanderte hin und her, sprang wie von der Tarantel gestochen von Seite zu Seite. Das Kind erschrak, riss sich zusammen und lief weiter. Hatte sie denn eine Wahl? Wo sie auch hinkommen würde, bestimmt, ja ganz sicher würde es besser sein als im dunklen Gehölz. Mal war es vor, dann hinter ihr. Es drängte sie wie eine unsichtbare Macht

in eine Richtung, die das Mädchen mit dem Messinghaar nicht zu begreifen wusste. Sie wagte es nicht, sich umzuwenden, auch wenn das Kichern sich ihr so nah aufdrängte, das sie fast den Atem des Geists im Nacken spüren konnte. Als sie schließlich von dem soviel Sicherheit gebenden Pfad hinunter geführt wurde, verlor sie fast die Besinnung vor Angst und hielt sich krampfhaft die Ohren zu. Sie schrie auf, um gegen die anhaltende, unerträgliche Ruhe anzukommen. Während sie rannte, ratschten ihr Dornen und Äste die mittlerweile blutigen Knie weiter auf.


Sie stolperte. Das Lachen verstummte, als das Kind auf dem harten Steinboden aufschlug. Ihr Sichtfeld war verschwommen, alles was sie noch wahrnehmen konnte, war das zaghafte Licht, das von oben auf sie herab schien. Mit großen, tränenverhangenen Augen blickte sie sich um und erschrak. Nur ein kleiner Gang erstreckte sich zu ihren Füßchen, so niedrig, das sie ihn zunächst kaum wahrgenommen hatte. Wo führte er hin? Zaghaft senkte sie ihren Körper herab auf die Erde; kein Ausgang ließ sie auf ein schnelles Erwachen aus dem bösen Traum hoffen.

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Hörbuch

Über den Autor

tintengewalt
Ersteinmal, hallo ihr Menschen da draußen! :)
Ich schreibe seit ungewisser Zeit meine kreativen Ideen in Form von Geschichten, kurzen Abhandlungen über fiktive Personen und Orte, auf.
Dabei versuche ich, wenn möglich, auch die verschiedenen Schreibstile auszuprobieren, denn wie jeder weiß, Übung wird irgendwann den Meister machen, auch wenn ich diesen Satz für eine sehr lange Zeit selbst keinen Funken Glauben oder gar Aufmerksamkeit geschenkt habe.
Ich lerne gerade für mich selber, Geduld mit meiner Entwicklung von neuen Fähigkeiten zu haben.

Falls ihr also Interesse haben solltet, mich auf meiner, womöglich langen Reise, der eigenen Erkenntnis zu begleiten, lade ich euch damit herzlich dazu ein.

unnützes Wissen über mich:
- begeisterter "Alice im Wunderland"-Fan
- favorisierte Musik momentan von Melanie Martinez
- hat eine Schwäche für alles was flauschig ist, Fell und Pfötchen besitzt :>
- Mitglied der Fangemeinde von "The Legend of Zelda"

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JanaRetlow Wie ich sehe, hast du meinen Vorschlag angenommen und das Ende ein wenig umgeschrieben; so gefällt es mir viel besser. :)
Da werde ich gleich mal das 2. Vorspiel lesen!
Liebe Grüße,
Jana
Vor langer Zeit - Antworten
JanaRetlow Sehr atmosphärisch geschrieben - macht Lust auf mehr. Ich hoffe ja, dass man die Heldin im Folgenden etwas besser kennenlernt, vielleicht, wenn du sie mal kurz verschnaufen lässt ;)
Ich schließe mich LunaBielle an: an einigen Stellen holpert es noch.
Der Ausdruck "eine Höhle ohne Ende" ist mir da z.B. aufgefallen. Ich weiß, dass du das der Spannung wegen gemacht hast, aber vielleicht gibt es noch eine schönere Formulierung. "Ohne Ende" klingt für mich etwas platt und umgangssprachlich.
Sonst ein wirklich vielversprechender Prolog!

LG Jana :)
Vor langer Zeit - Antworten
tintengewalt Wenn dich die Protagonistin so interessiert, kannst du dir vielleicht ja auch meine erste Geschichte zu ihr "Das Mädchen mit dem Messinghaar - Stimmen im Kopf" anschauen. :)
Das hier ist quasi die Vorgeschichte dazu.
Vor langer Zeit - Antworten
LunaBielle Hallo!!
Ich mag deinen Schreibstil und auch der Anfang klingt sehr vielversprechend. Bin gespannt wie es weiter geht! :)
Ein Satz ist mir jedoch besonders aufgefallen, der mir nicht so ganz gefällt. Auf Seite 2 schreibst du ... "Sie blickte sich um mit den nichts wissenden Augen eines Unschuldigen, rappelte sich auf, blickte sich mit pulsierenden Blick um." Sehr sehr verwirrend der Satz und etwas böhmisch. Auch die Sätze danach gehören etwas überarbeitet, danach fließt es wieder richtig schön!
Also ich freu mich auf mehr!
LG *Luna
Vor langer Zeit - Antworten
tintengewalt Danke für die Kritik, das Lob und Feedback! :)
Vor langer Zeit - Antworten
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