Einfach hinaus
Die Sonne schien den ganzen Vormittag, die ganze Zeit war ich beschäftigt, backte zwei Kuchen und nebenbei die ätzende Hausarbeit. Doch im Laufe des Mittags zeigten sich Wolken und es zog sich zu.
Ich fragte meine Lieben, ob jemand eine Runde mit mir Radfahren wollte. Niemand zeigte Interesse, so machte ich mich alleine auf, ohne vorher noch zu meiner besseren Hälfte zu sagen:
"Mal sehen ob, das Rad hält".
"Wieso", und dabei schaute er mich mit großen Augen an.
"Weil ich den Schlauch gewechselt
habe".
"Haste die Muttern feste angezogen?"
"Ich bin doch nicht blöd", mit diesen Worten verließ ich den Herumlümmelnden auf dem Sofa und holte mein Rad aus der Garage.
Erst fuhr ich ein wenig planlos durch die Gegend, doch dann erreichte ich den Rotbach, dort stoppte ich.
Diese Bachlandschaft fand ich nicht so toll, obwohl die Spiegelung interessant zum Malen wär.
So beschloss ich zum Mühlenbach, der parallel durchs Dorf verläuft, zu radeln.
Und dort traf ich wesentlich imposantere Motive vor.
Dieser Baum diente Generationen als Baumhaus und er kann sicher viele Geschichten erzählen.
Ich drehte mich um, dabei nahm ich die wunderschöne Löwenzahnwiese mit dem in voller Blüte stehenden Apfelbaum wahr.
Es wurde langsam Zeit mich auf den Rückweg zu machen, fuhr aber dann noch ein wenig durch die Felder, bis ich kurz bei den Gänsen pausierte.
Die müssen schon einige Jahre leben, denn ungefähr zwei Jahre später, nachdem wir ins Dorf gezogen sind, habe ich sie das erste mal entdeckt. Sie haben einen großes Gehege, samt Häuschen, die wie eine Hundehütte aussieht.
Und lautstark schimpften sie mit mir, als hätte ich ihr Territorium verletzt.
Durch die Pferdekoppeln fuhr ich rasch, denn der Wind frischte auf.
Daheim angekommen setzte ich mich freudig an die bereits gedeckte Kaffeetafel.
Die Umsetzung eines Bildes, doch wie immer habe ich mich nicht ans Original gehalten
4/ 2017 Der Pfad
>