Vorbemerkung
Des deutschen liebstes Kind ist und bleibt der Fernseher. Und dort werden wir mit Reklame überhäuft. Wie dabei die Herrschaften aber wirklich unglaublich viel Geld verdienen, diesen Trick versuche ich hier zu erläutern.
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TV-Werbung
Nur kurz zum Einstieg.
Die Deutschen zahlen für das Fernsehprogramm der öffentlichen Sender Gebühren. Überzogene, wie ich finde, denn eigentlich hätte ein öffentliche Sender mit zwei verschiedenen Programmangeboten gereicht. So sind es aber zwei öffentliche Sender mit samt dem ganzen, teuren Verwaltungsapparat dahinter.
Inzwischen sind sich die öffentlichen Sender auch nicht mehr zu Schade den Einsatz von Werbung zu steigern, wobei man ordentliche Preise für die Sendezeit (Dauer des Werbespots) verlangt.
Hinzu kamen dann die privaten Sender. Sie profitieren „überwiegend“ nicht von den GEZ Gebühren der Bürger. Ganz verneint wird es nicht. Offiziell jedenfalls finanzieren sich die Privatsender durch Abonnenten und Werbeeinnahmen. Nicht zu vergessen sind die „Anruf-Einnahmen“ durch Teilnahme an Gewinnspielen und Votings (z.B.Dschungelcamp)
Bei Werbeeinspielungen gilt:
Je mehr Zuschauer eine Sendung hat, desto teurer wird auch die eingespielte Werbung dazu. Angeblich gibt es da Obergrenzen für Werbeblöcke. Das reizen die Privatsender bis zur letzten Sekunde aus. So darf man einen guten Spielfilm z.B. ganze zwei Stunden und
15 Minuten genießen, obwohl die Spiellänge nur 1 Stunde 45 Minuten beträgt. Also besteht die Sendezeit rund zu einem Drittel aus Werbung.
Auch die Verteilung der Werbeblöcke folgt neuesten, psychologischen Erkenntnissen. Kurz vor dem Höhepunkt am Ende des Films, Zack, da ist er, der ultimative Werbeblock. Ist der Film zu Ende, gibt es den nächsten „Gig“ gleich anschließend. Diesmal ohne Werbeblock, wie man es von früher kannte. Das geschieht deshalb, um den Zuschauer für den nächsten Streifen „anzufüttern“.
Die privaten Sender sind also von Einschaltquoten abhängig, denn je mehr Zuschauer, desto teurer der eingespielte Werbespot.
Dabei bleiben die Privatsender preislich weit unter den Forderungen der öffentlichen Sender, nämlich ca. die Hälfte.
Es nimmt sich allerdings immer noch nicht bescheiden aus. Die billigsten 30 Sekunden sind für 25.000 € zu haben, die teuersten (Fußball Übertragung) können fast 200.000 € erreichen.
Nun ja, alles nichts Neues in der Werbewelt.
Doch die findigen Manager der Privatsender schauen sich ab, wie es neue Internet-Versandfirmen schaffen Subventionen in unglaublicher Höhe von dem Steuerzahler abzugreifen. Bestes Beispiel ist „Zalando“ (siehe meinen Beitrag hier „Zalando“).
Rund 35 Millionen steckte Zalando in seine
Werbung, jährlich. Diese 35 Millionen stammten vom Steuerzahler. Kommune, Land, Staat halfen eifrig. Es ginge schließlich um Schaffung von Arbeitsplätzen in strukturschwachen Regionen. So ähnlich jedenfalls die Argumentation für die haltlosen Finanzspritzen. Sechs Jahre lang kassierte Zalando einen solchen Betrag vom Steuerzahler und wurde überaus erfolgreich. Sechs Jahre lang gab es bei Zalando keinen Betriebsrat, gab die Logistik an Firmen ab, die Sklaventreiberei zu Trinkgeldlohn betrieb. Das war der ganze Erfolg der Bundesrepublik Deutschland.
Die Investoren von Zalando wurden innerhalb dieser Zeit zu Millionären, Milliardären.
Was hat das nun mit Werbung und Privatsendern zu tun?
Warum bin ich hier so ausführlich auf Zalando eingegangen?
Ganz einfach.
Die Manager der Privatsender haben sich diese professionelle Abzocke angesehen und schnalzten mit der Zunge. Da sind wir auch dabei! Wir haben sogar ein effektives Sonderpotential bei der ganzen Sache.
Das Prinzip sieht folgendermaßen aus.
Ich kaufe eine kleine Klitsche, eine Internet-Versandfirma. Dann investiere ich noch ca. 150.000 €, um den Internet-Auftritt und um die rudimentäre Ausstattung der Firma auf die Beine zu stellen. Großzügig setze ich noch
500.000 € für die Produktion eines Werbespots ein. Der muss allerdings super herüber kommen.
Jetzt kommt es:
Da der Manager des Privatsenders und der Sender selbst über die Werbeplatzierung entscheiden, spielen sie nun mit geballter Kraft Werbung der neuen Versandfirma ein. Natürlich zu den besten Sendezeiten, denn diese neue Versandfirma muss natürlich nichts berappen. Sie gehört einem ja selbst. So macht man diese neue Firma in ganz Deutschland bekannt. Das Geschäft blüht. Die Unkosten für die Erweiterung der Firma überlassen wir wieder dem Steuerzahler. Da werden Grund und Boden für Lagerhallen, die Lagerhallen selbst spendiert. (Besagte
Unterstützung für strukturschwache Gebiete). Diese fülle ich mit Waren und Sklaven auf. Der Manager des Privatsenders hat nun einen weiteren Job (den 18.?), denn er ist natürlich Manager und Vorstand der neuen Firma. Auch der Privatsender kann absahnen, denn Gewinne sollen nicht gemacht werden. Man müsste ja ansonsten Steuer zahlen.
Und so füllt der werbeunterstützte, neue Versandhandel sämtliche Geldbeutel. Die Logistikfirma tut sich gütlich durch die Sklaventreiberei. Der Staat geht leer aus, die blöden Hilfskräfte werden mit Almosen abgespeist.
Aber das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange.
Wie viel ist dann eine solch erfolgreiche Firma schließlich wert?
Grund, Boden, Lagerhallen, usw.? Man kann sie schließlich verkaufen (Chinesen stehen Schlange).
Da platzen die Bankkonten der Herrschaften über.
Dann kann man das Spielchen von Neuem beginnen lassen.
Klasse!