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Es war ein alter weitausladender Kahn auf den ich zu ruderte, von einer einsamen Insel auf der ich Monateverbacht hatte, ohne etwas zu ahnen. Voller Freude war ich ihm entgegen gerudert als ich es am Horizont ausmachte und es hielt. Als ich ihm näher kam wurde mir langsam klar warum es hielt. Es war von der Mannschaft verlassen und auch sonst schien es eher ein Geisterschiff zu sein. Ich ging dennoch an Bord. Ich wollte mir nicht die Gelegenheit nehmen lassen es wieder seetauglich zu machen wenn nötig und die Lagerräume zu
plündern.
Plötzlich jedoch, als ich an Deck war, begann es sich zu regen und zu bewegen.Ich hielt mich an der Reling fest und plötzlich begann das Schiff zu mir zu sprechen.
,,Willkommen an Bord, junger Schiffbrüchiger - ich bin das Schiff der drei Wünsche und ein Wunschschiff, jeder Wunsch den ich dir an Bord und auf Meeren erfüllen kann sei dir gewährt.ʼʼ
Ich war baff und erstaunt und überlegte erst einmal. ,,Du bist ein Wunschschiff und ich habe drei Wünsche frei? Ist da auch kein Haken dabei?ʼʼ, fragte ich vorsichtig. Es hätte ja auch nur ein
Geisterschiff sein können oder mit einem Fluch anderer Art belegt.
,,Neeeiiin junger Reisender, da ist kein Haken; wünsche und einer von drei Wünschen wird dir an Bord gewährt werden. Da saß ich nun, ich glaubte ihm. Doch was sollte ich mir wünschen. Der Rat oder besser die Wahl war schwer.
Zuerst einmal so fand ich sollte ich dieses Schiff wieder Seetüchtig machen so überlegte ich, also begab ich mich zum Mast und rief nach dem Schiff. Es antwortete mit ruhiger Stimme.
,,Ja, was wünscht du?ʼʼ, fragte es.
,,Ich wünsche mir dich wieder seetüchtig zu sehen.ʼʼ Ein Schiff das funktionierte schien mir ein richtiger Schritt zu sein,
in jedem Fall.
,,So sei esʼʼ, antwortete es und murmelte und sprach irgendetwas von Mokadu und Mikesch.
Das Schiff erhob sich in die Luft aus dem Wasser und goldener Schein umspielte uns von dem ich geblendet wurde. Einen Augenblick später war es geschehen.
Aus dem Schiff war eine edle Frigatte geworden. Kaum mehr wiederzuerkennen und flott von Bug bis Heck. Als nächstes wollte ich nach Hause. Nun wusste ich nicht wo ich war und ich hätte auch einfach segeln können in irgend eine Richtung, doch das schien mir zu gefährlich. Wohl überlegt umfasste ich
den Hauptmast der nun viel schöner war und frisch poliert und geölt.
,,Ich würde gerne ins gute alte Hamburg zurück. Könntest du das machen?ʼʼ, fragte ich und sagte ich.
,,Dein Wunsch ist mir recht und Befehlʼʼ, sagte daraufhin das Schiff. Es flog - nicht schwamm, förmlich über das Wasser und in gut einer Stunde waren wir wieder da und langten zuletzt schwimmend, wohl um nicht aufzufallen, in Hamburg an.
Die Freude war groß, ich war Zuhaus in Deutschland, angekommen. Ich hatte noch einen Wunsch und ging zögerlich nur von Bord des Schiffes. Zuerst fragte
ich es noch: ,,Ist der dritte Wunsch noch gewährt wenn ich von Bord gehe?ʼʼ
Das Schiff antwortete kurzum: ,,Ja natürlich, komm nur wieder, ich will ihn dir noch gewähren.ʼʼ
So ging ich von Bord und von der Hafenmole, deren Boden ich küsste, etwas Stadteinwärts. Die Leute betrachteten mein leeres jedoch prachtvolles Schiff und mich wie ich an Land ging. Kum zu fassen sprachen sie. Und so ging ich erst einmal etwas essen und mich einkleiden mit einem Rest an Geld den ich in einem Beutel bei mir trug.
Als ich zurück kam. Lag da das Schiff und ein edel wirkender Kaufmann
betrachtete vor der Reling mein Schiff. ,,Was wollen sie für das Schiff haben?ʼʼ, fragte mich dieser als ich in meinen neuen Kleidern und als Besitzer auffälig ihm entgegen trat.
Ich überlegte kurz. ,,Es ist nicht zu verkaufenʼʼ.
,,Ohh sagen sie das nichtʼʼ, sagte der reiche Kaufmann der ein Reeder zu sein schien.
,,Ich biete ihnen diesen Sack voll amerikanischen Goldstaub und einige Nuggets zusätzlichʼʼ.
Soviel Geld und Gold hatte ich lange nicht gesehen und ich wusste nichts besseres als den Kauf noch aufzuschieben und erst mal zu
vertagen.
Ich einigte mich mit dem Kaufmann darauf und betrat laut denkend das Deck.
Mit lehnte am Hauptmast und überlegte laut. Goldstaub und Nuggets. Ich war ausser mir und völlig neben mir. ,,Was soll ich nur machen?ʼʼ, fragte ich mich selbst immer wieder laut.
Zuletzt wurde ich mir mit mir selbst nicht einig und sagte den Mast in Überlegung haltend:
,,Ohh ich wünschte nur ich hätte dieses Schiff nie bekommenʼʼ.
,,So sei dein Wunsch erfüllt, sagte das Schiff. Es erhob sich in die Luft und ich konnte mich nicht mehr festhalten. Ich landete im Wasser ehe es gänzlich in der
Luft verschwand.
Ich war es los. Durch meinen unglücklichen Ausspruch war ich es wieder los.
Doch war ich Daheim und der Weg bis nach Hause war nicht weit.
Ich wollte auf kein Schiff mehr vorerst. Der Ruf der See lockte mich nicht mehr und das Reisefieber war vergangen. Als der Kaufmann und Reeder mit dem Geld kam staunte er nicht schlecht das das Schiff ausgelaufen war oder zumindest verschwunden. Aber so war es ja auch mit mir.
So, das ist meine unglückliche Geschichte, jedoch war es wohl auch Glück im Unglück. Ich bin froh überlebt
zu haben und nun kann ich diese Geschichte schreiben und erzählen.
Sem Hick