Der Weg ist das Ziel
Ist es nicht so, dass wir alle gleich sind? Es ist nur eine Frage der Erinnerung, wie bin ich selber, wo sind meine Wurzeln, wo komme ich her? Die Ursprungsquelle ist bei jedem dieselbe. Das ewige Sein, das ewige Leben. Wir hören nicht auf zu existieren, denn wir sind das Leben selbst.
Jeder schreibt seine eigene Geschichte. Jeder lebt sein Leben in den verschiedensten Formen der Darstellungsmöglichkeit. Jeder ist Schauspieler und Regisseur seines eigenen Bühnenstückes. Die Bühne, die Weltbühne ist unsere Erde, die sich
hinstellt und sagt, Kinder, ich bin für euch da, um euch das Schauspiel zu ermöglichen. Ich bin die Erde, und ich bin auch Teil eures Bühnenstückes, denn auch ich spiele mit bei diesem Spiel, weil ich auch lebe. Jeder der lebt, wird einfach mitspielen, auf diese oder auf die andere Art und Weise, wie er sich sein Bühnenstück inszeniert.
Wir sind alle Teil des Göttlichen Seins. Wir sind das Leben selbst. Wir werden unsere Stücke spielen bis ans Ende unserer Tage und weiterspielen, weit hinaus durch Zeit und Raum. Wir gehen durch die Dimensionen zurück in das universelle Wissen. Wir kehren wieder zurück zu dem Ursprung, zu der Quelle
allen Seins. Wir werden uns wieder finden in dem anderen, wir lösen uns auf in allem, was ist. Wir sind alles, was ist, wir sind die Quelle selbst.
Wir sind hinausgegangen in die Weite des universellen Seins. Wir gehen einfach, weil wir sind, denn Bewegung ist Leben. Wir gehen in die Kleinheit, finden uns ein auf einen Punkt auf dieser Erde. Wir verwurzeln uns und beginnen ein neues Leben. Wir gehen und verwandeln uns in die verschiedensten Variationen des Möglichen. Wir gehen in die Erfahrung, in den Austausch, in die Kleinheit, in die Größe. Wir trennen uns von der Quelle, um uns selbst zu erfahren und zu erleben in unserem
eigenen So Sein. Und wenn wir zurückkehren, werden wir erkennen, wir sind die Quelle selbst. Wir sind es selbst gewesen, der Ursprung und haben uns getrennt von dem All eins und sind in die Erfahrung gegangen, auf die Erde, um ein Stück zu spielen, jeder sein eigenes und doch in der Gemeinsamkeit spielen wir vielleicht dasselbe Stück. Mitspieler auf der Bühne des Lebens ...... Mitstreiter … Mitkämpfer ... Kämpfer
Wir kämpfen uns durch, durch das Leben. Wir kämpfen für das Leben.
Wir bekämpfen das Leben manchmal. Wir bekämpfen uns gegenseitig. Wir bekriegen uns immer wieder. Jeder
kämpft um sein Leben. Jeder kämpft um sein Recht. Doch wenn wir erkennen, dass wir uns alle auf einer Wegstrecke befinden, auf einer Durchgangsstation, von einem Punkt zum anderen, um uns selbst zu erfahren, um uns selbst zu erkennen. Ich bin. Doch du bist auch. Ich bin in dir und du bist in mir, denn wir sind alle gleich.
Das ist der Grund, warum wir auf die Erde gehen: Ich möchte mich in dem anderen erkennen, und wir sind doch unergründlich, doch eine Ahnung lässt sich erfahren. Eine Ahnung von dem, was ist, von dem, was wir sind, von dem, wo wir herkommen.
Eine kleine Ahnung und das Gefühl
verbindet uns mit dieser Quelle. Und es beginnt zu sprudeln, die Quelle sprudelt, denn wir sind die Quelle selbst. Dann erkenne ich, ich bin das Leben selbst! Ich brauche um mein Leben nicht zu kämpfen! Ich brauche mich auch vor dem anderen nicht zu schützen, denn er ist wie ich.
Und wenn ich dieses erkenne, so brauche ich mein Leben nicht fürchten, ich brauche mich vor dem anderen nicht zu fürchten. Die Bandbreite der Eigenschaften, die mir Angst machen, habe auch ich in mir. Und wir begegnen uns im Verständnis füreinander. Die Eigenschaften, die Erfahrungen, die wir machen wollen, werden bewusst erlebt.
Sie wird keine Bedrohung mehr darstellen, denn das ist das Spiel, das Spiel des Lebens, das wir machen, wenn wir auf die Erde kommen.
Es ist das Göttliche Prinzip in uns - und das Göttliche Prinzip ist alles, was ist.
Ich werde verstehen, dass der andere, vielleicht, durch die Vielzahl der Erlebnismöglichkeiten einfach einen anderen Weg geht, weil es viele Wege gibt, die wir gehen können. Und wir begegnen uns auf den Wegen und wir berühren uns in den Begegnungen. Die Vielzahl der Erlebnismöglichkeiten, die Vielzahl der Wegmöglichkeiten, die Abzweigungen, die Bandbreite der
Erfahrungen ist unendlich groß.
Und wenn ich mich auf den Weg begebe und ich werde konfrontiert mit einer Person, die mich überrennt, weil sie mich nicht sieht, vielleicht sieht sie mich und will mich zur Seite stoßen, vielleicht sieht sie mich und sie bittet mich um Hilfe, vielleicht sieht sie mich gar nicht, weil der Weg so voll ist, voller Menschen und jeder seinen eigenen Weg geht und jeder Angst hat, vor der Berührung des anderen, er könnte ihn über den Haufen rennen. Egal, wie er mir begegnet, ob in Liebe, ob im Hass oder im Zorn, in der Not, in der Hilflosigkeit, so gehen wir doch alle den gleichen Weg zurück zum Ziel,
zurück zum Anfang, zurück zum Ende.
Ich bin alles, was ist, selbst. Ich bin es auch gewesen, in meiner Unerfahrenheit, in meiner Unwissenheit habe ich Dinge begangen, die mich in die Verwirrung gebracht haben. Ich bin verwirrt gewesen, und die vielen Menschen, denen ich begegnet bin, was wollten sie mir wirklich sagen?
Ich erkenne, dass ich einiges zurückgelassen habe, auf meinem Weg, viele Dinge, die ich nicht verstanden habe. Viele Dinge, die noch warten auf mich, weil ich sie nicht verstanden habe, was sie mir sagen wollten. Ich habe einfach nur reagiert in meinem Emotionskörper, denn ich bin ja dieser
Körper gewesen! Ich sagte: Ich bin Mensch und alles, was zum Menschsein gehört, ist in meinem Körper drin. Ganz allein auf die Erde gestellt und doch sind so viele um mich, die auch alleine auf die Erde gestellt sind, die sich durchs Leben kämpfen bis zum Ende der Tage.
Wenn ich mich verstanden habe, dann werde ich auch den anderen begreifen können in seiner Vielseitigkeit. Ich werde mich nicht mehr verschließen vor den Menschen, sondern vielleicht erkenne ich schon im Ansatz, dass der Andere Hilfe braucht, vielleicht einen kleinen Wegweiser: „Schau hin, hier kannst du weitergehen. Ich werde ihm
nicht den Weg absperren, vor lauter Angst, dass er mir vielleicht meinen Weg durchkreuzt und es passt mir nicht. Sondern ich werde ihn an der Hand nehmen und ich werde ihn führen, ich werde ihm in die Augen blicken und erkennen: Wo steht er gerade auf seiner Wegstrecke und wo befinde ich mich gerade auf meiner Wegstrecke.
Und ich werde ihn einfach nur verstehen, denn wir sind ja alle gleich.