Biografien & Erinnerungen
Du fehsl! (3) - Erinnerungen an mein geliebtes Samtpfötchen

(3) Es vergeht kein Tag, wo ich nicht an dich denke.

Du hast ja auch immer auf mich aufgepasst. Du konntest es gar nicht leiden, wenn ich am Computer saß und schrieb.

Dann bist du einfach auf den Schreibtisch gesprungen und hast dich vor den Monitor gelegt. Wahrscheinlich, um mir zu sagen: „Nun hör endlich auf mit dem Mist. Kümmere dich lieber um mich!“

Ich musste dich dann erst mal eine Weile

streicheln, was du mit wohligen Schnurren quittiert hast. Auch der Laptop schien auf Dich eine besondere Faszination auszuüben. Saß ich daran, kamst du und hast dich auf die Tasten gelegt, wohl auch um mir zu sagen, dass ich endlich aufhören solle.

Wenn ich Kartenspiele machte, hast Du mich immer daran erinnert, es nicht zu lange auszudehnen und fandest immer Wege, dass ich sagte: „Du hast ja recht. Ich muss aufhören und mich lieber um dich kümmern.“ Heute habe ich das erste Mal wieder von Dir geträumt. Du lagst, wie immer neben mir auf dem Sofa unter einer Decke. Ich streichelte dein Köpfchen und du strecktest mir

vertrauensvoll und wohlig schnurrend deine Vorderpfütchen hin, die ich zwischen den kleinen schwarzen Ballen kitzelte.

Das mochtest du früher gar nicht. Da konnte es schon mal vorkommen, dass sich eine Kralle in meiner Hand verfing. Erst mit der Zeit hast du gelernt, dass es gar nichts Schlimmes

ist und als du älter wurdest, gefiel es dir sogar. Dein Lieblingsplatz aber war auf der Schulter deines Zweibeiners. Da hingst du mit überkreuzten Pfötchen und ließest den lieben Gott einen frommen Mann sein.

Als du noch klein warst, versuchte ich es mit etwas Erziehung, weil dir die Tapeten in

unserem Vorsaal doch geeignet für deine Krallen schienen. Auch die Couch bekam sie des öfteren zu spüren, was man ihr nach einiger Zeit dann auch ansah.

Also versuchte ich dich mit Leckerli davon abzubringen, natürlich mit nicht allzu großem Erfolg, da Leckerli für dich scheinbar keine Option waren.

Ich kaufte also erst mal viele Bücher, wo etwas über Katzenerziehung drin stand, versuchte es auch im Internet, wo ich dann las, man könne es mit einer Wasserpistole bei recht erziehungsresistenten Katzen versuchen.

Kurz und gut, ich kaufte mir im Spielzeugladen so ein Ding.

Als du wieder versuchtest zu kratzen, sagte ich: „Jetzt kommt die Pistole!“ und als du deine Krallen angesetzt hast, wurde dies mit einem Wasserstrahl und einem energischen „Nein!“ in die Tat umgestzt.

Diese "Erziehungsmaßnahme" hat dann nach einger Zeit tatsächlich funktioniert. Immer wenn du deine Krallen an die Couch setztest, schautes du mich dann fragend an

„Darf ich?“ „Nein!“ Darauf nahmst du deine Pfötchen wieder weg, versuchtest es allerdings doch noch einige

Male mich herauszufordern. Ich brauchte dann jedoch nur noch zu sagen: „Jetzt kommt die Pistole...“ , schon zeigte das die erforderliche Wirkung.