Vorwort
Die Geschichte darf gerne weiterverwendet werden wenn
1) Kein Geld damit verdient wird
2) Der Name der Autorin bei jeder Veröffentlichung DEUTLICH genannt wird (Susanne Weinsanto aka JeanneDarc)
3) Ich bei weitergehenden Verwendungswünschen VORHER gefragt werde. Das Bild stammt von Pixabay und darf laut dortiger Lizenzinfo frei für kommerzielle und nicht kommerzielle Projekte verwendet werden.!
Das Besondere Buch
Tiara fühlte sich etwas komisch. Sie lebte schon lange in der Welt der Hexen und Märchenfiguren. Und eigentlich hatte sie ein Leben wie es sich so manch anderes Wesen nur erträumen konnte. Sie hatte ein schönes Hexenhäuschen mitten im Wald, was sie sehr freute, da sie, wie alle Hexen, sehr naturverbunden war. Sie hatte kaum Kontakt mit anderen Wesen, weder mit Elfen, noch mit Zwergen, Vampiren, oder was auch immer alles hier lebte. Sie ahnte, dass irgendetwas passieren würde, aber sie tat es damit ab, dass sie vielleicht einfach alt wurde. Schließlich war eine Hexe mit 1313 Jahren auch nicht mehr die jüngste. Sie wusste,
wenn sie in die Menschenwelt gelangen könnte, dann würde sie 26 sein, und nie mehr altern. Doch leider wusste niemand mehr im Land der Märchenwesen wie man ins Rech der Menschen gelangen konnte.
Und die Menschen hatten schon lange vergessen wie sie ins Reich der Märchenwesen kommen konnten, und das war auch gut so, denn die Menschen waren ja nicht einmal in der Lage ihre eigene Menschenwelt halbwegs in den Griff zu bekommen.
Natürlich war auch nicht alles in diesem Land der Märchenfiguren perfekt. Auch hier gab es so manchen Streit, doch im Gegensatz zu den Menschen waren die Wesen des Märchenlandes trotz ihrer Verschiedenheiten
in der Lage Probleme zu besprochen und nicht aufeinander loszugehen. König Pius der 434te, der erst letztes Jahr abdankte, hatte alle Waffen im Land der Märchenfiguren verbieten lassen. Anfangs versuchten die Märchenwesen noch sich mit ihren Körperlichen Mitteln gegen Menschen aufzulehnen und mit denen zu streiten die anders sind, doch schon bald merkten sie, dass das keine Lösung sein konnte und so war das Reich der Märchenwesen zum friedlichsten Platz im Universum geworden, von dem die Menschen nicht einmal etwas ahnten.Sabine fühlte sich in der Menschenwelt gar nicht wohl. Sie hatte jede Menge Schulden, und ständig wollte irgendjemand etwas von ihr, obwohl sie viel
lieber alleine war.
Eines Tages las Sabine in einem ihrer Bücher. Sie wusste es noch nicht, aber dieses Buch war etwas Besonderes. Denn dieses Buch war schon viele hundert Jahre alt, und hatte früher als Tor zwischen den Welten gedient.Man musste nur genau das wissen, und auch daran glauben, dann konnte man ganz einfach ins Reich der Märchenwesen gelangen.
Sabine wusste davon zuerst nichts, doch als sie eines Tages auf ihrer Arbeitsstelle davon erzählte welches Buch sie gerade las, zog Susanne sie zur Seite und sagte ihr, dass sie unbedingt mit ihr sprechen müsste.Eigentlich konnte Susanne Sabine ja nicht so sonderlich leiden, und umgekehrt, aber wenn Susanne
schon auf sie zukam, dann musste das ja was Besonderes sein. Sie entschlossen sich in der Mittagspause an einem kleinen Stand vor dem Bürogebäude Currywurst mit Pommes zu essen. Das war eine ihrer wenigen Gemeinsamkeiten.
Als Sabine und Susanne zusammen die Currywurst aßen erklärte ihr Sabine, dass sie das Geheimnis dieses Buches kannte, und dass sie wusste dass man mit diesem Buch in das Land der Märchenfiguren gehen konnte. Man müsste es nur wissen und fest daran glauben. Susanne war eigentlich viel zu bodenständig um an so etwas zu glauben. Wie sollte das denn gehen? Ein Buch lesen und dann in einem anderen Reich landen. Nein, sie hatte zwar schon von Menschen
gehört, die sich so in ein Buch vertieften, dass sie nicht einmal das Klingeln eines Telefons hörten. Das war für Sabine unvorstellbar.
Als sie abends wieder zuhause war setzte sie sich wieder in ihren kleinen Sessel und las in diesem Buch, von dem Susanne erzählt hatte, dass es auch ein Tor zum Land der Märchenwesen wäre.
Sie las über Tiara, die alleine in einem Hexenhäuschen mitten im Wald lebte und nur sehr wenig Kontakt zu anderen Wesen hatte. Sabine dachte mit jedem Satz den sie las mehr „Ach wie hat es diese Tiara doch gut, ich würde so gerne mit ihr den Platz tauschen“ Sie hatte solche Sehnsucht danach, dass sie gar nicht merkte wie diese Sehnsucht ihren Glauben an das was
Susanne gesagt hatte so sehr verstärkte, dass es plötzlich einen gewaltigen Sog gab und schon hatten Tiara und Sabine die Plätze getauscht.
Doch schon bald merkten sie, dass auch in der anderen Welt nicht alles so schön war wie sie es sich ausgemalt hatten. Leider erfuhren sie erst jetzt, dass sie nie mehr zurückkehren konnten, und so mussten sie irgendwie versuchen in einer fremden Welt klar zu kommen, was nicht immer einfach war. Wenn wenigstens die anderen Wesen der jeweiligen Welt der jeweiligen Fremden etwas aufgeschlossener gegenüber getreten wären, wäre es vielleicht einfacher gewesen, doch leider gab es in beiden Welten viele Wesen die Angst vor dem Fremden hatten…