Gedichte
Das Konzert

Das Konzert

Ruhe senkt sich auf die Wiese,

selbst der Wind schickt keine Brise,

alles ist erwartungsfroh,

hippelig ist nur der Floh.

Heute spielt die Flügelband,

die ein jedes Blümchen kennt,

recken ihre farbig Köpfchen,

noch benetzt mit einem Tröpfchen.

Tau hat sie ganz frisch geputzt,

allen hat das sehr genutzt,

wollen sie doch fein gemacht,

zeigen sich in ganzer Pracht.

Erster Ton durchbricht die Stille,

am Klavier brilliert die Grille,

und der Schmetterling mit Larve,

streift mit Flügeln seine Harfe

Eine Tuba bläst die Hummel,

dieser gelb betupfte Pummel,

nun, sie braucht dafür auch Kraft,

hat perfekt den Part geschafft.

Siebenpunkt beherrscht das Cello,

Pfaffenhut ruft: "Picobello!"

Hat den Kleinen arg verkannt,

staunt nun, ist von ihm gebannt.

Etwas steif im grünen Frack,

spielt ein Käfer Dudelsack,

er ist leider falsch gekleidet,

die Musik jedoch nicht leidet.

Jetzt erklingt die Violine,

sanft den Bogen führt die Biene,

schmelzend Klänge, die berauschen,

hingerissen alle lauschen

Tränend Herz ist tief berührt,

lange hat es nicht gespürt

das Gefühl von Seligkeit,

die gepaart mit Heiterkeit.

Glockenblume läutet leise,

zeigt auf diese zarte Weise,

dass ihr Herz vor Freude schwillt,

Träume haben sich erfüllt.

Tausendschön schwebt ganz entrückt,

wolkenweich, ist so beglückt,

Löwenmaul wirft einen Kuss,

ach, das war ein Hochgenuss.

©KaraList 04/2017

Innenfoto, S. 2: FLEURdelaCOEUR

Innenbild, S. 4: ClipartLogo.com