Veröffentlicht am 31. März 2017, 4 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte http://www.mystorys.de
Über den Autor:
Ich erinnere mich noch gerne meiner allerersten Zeilen - ein Schulgedicht:
Der Winter ist ein Bösewicht,
die Bäume tragen Schneegewicht,
die Stämme sind kahl
und so schwarz wie ein Pfahl,
die Felder sind weiß
und auf dem See liegt Eis.
In den seither vergangenen Jahrzehnten hat sich mein Schreibstil sicher geändert - ist erwachsen geworden -, aber die Freude am Schreiben ist ungetrübt.
Wenn es Tag wird ...
Bleiern lasteten die Lider auf seinen getrübten Augen, die nur diffuse Konturen einfingen. Was war geschehen? Wo war er überhaupt? Sein Zeitgefühl segelte auf unheimlichenSchatten dahin.
Er stöhnte krächzend wie ein Kapaun. Die Finger klammerten sich schmerzerfüllt um die mit Polenta-Maisgries gefüllte Socke. Seine Fingerspitzen strebten zu seinem Glück. »Danke.« Erleichterung.
Der letzte Schluck pumpte den Staub ab, der sich wie ein wollener Unterrock auf seine Zunge gelegt hatte.
Mit einem tiefen Atemzug schwang er aus dem Delir ... Die Tür fiel hart hinter dem Pfleger ins Schloss.
Auf dem morgengrauen Flur ertönte: »Spiel mir das Lied vom Tod.
Ich erinnere mich noch gerne meiner allerersten Zeilen - ein Schulgedicht:
Der Winter ist ein Bösewicht,
die Bäume tragen Schneegewicht,
die Stämme sind kahl
und so schwarz wie ein Pfahl,
die Felder sind weiß
und auf dem See liegt Eis.
In den seither vergangenen Jahrzehnten hat sich mein Schreibstil sicher geändert - ist erwachsen geworden -, aber die Freude am Schreiben ist ungetrübt.
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FLEURdelaCOEUR
Ein makabres Drabble!
Das mit der Polenta-Maisgries gefüllten Socke finde ich etwas weit hergeholt, wohl dem knappwortigen Genre geschuldet.
Weiter sage ich mal nichts, weil man ja nichts verraten soll.