Vorwort
Die Geschichte darf gerne weiterverwendet werden wenn
1) Kein Geld damit verdient wird
2) Der Name der Autorin bei jeder Veröffentlichung DEUTLICH genannt wird (Susanne Weinsanto aka JeanneDarc)
3) Ich bei weitergehenden Verwendungswünschen VORHER gefragt werde. Das Bild stammt von Pixabay und darf laut dortiger Lizenzinfo frei für kommerzielle und nicht kommerzielle Projekte verwendet werden.!
Wenn WÜNSCHE IN ERFÜLLUNG GEHEN
Sabine ging es nicht besonders gut. Sie wusste, sie musste an ihrem Leben etwas ändern. Doch wie sollte das gehen? Sie hatte kein Geld und keine Zeit, um etwas zu ändern. Außerdem wusste sie gar nicht, wo sie anfangen sollte. Das Einzige was sie wusste. war, dass sie etwas ändern musste und das so schnell wie möglich.
Sie hatte schon immer gerne Geschichten geschrieben und auf dem Keyboard ge-spielt, aber irgendwie erfüllte sie das noch nicht genug. Da fiel ihr ein, dass sie vor vie-len Jahren einmal bei einer Theatergruppe
mitgewirkt hatte. Zu dieser Zeit hatte sie sich auch ernsthaft überlegt, ob sie eine Ausbildung zur Schauspielerin machen möchte. Wie das manchmal so ist, kam es aber anders. Sabine machte dann eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten. Sie fühlte sich in diesem Beruf alles andere als wohl. Jeden Tag im Büro sitzen und irgendwelche Akten sortieren, das war so gar nicht ihre Welt.
Jeden Abend wenn sie nach Hause kam, musste sie sich irgendwie kreativ künstle-risch beschäftigen. Das half ihr zumindest ein bisschen über ihren täglichen Frust hinweg.
Sie fühlte sich wie eine Gefangene. Ihre Seele wollte frei sein und kreativ arbeiten, gerne auch 10 Stunden und mehr am Tag. Sie brauchte aber das Geld aus ihrer Arbeit als Verwaltungsfachangestellte. Es schien, als würde es keinen Ausweg geben. Das Einzige was passierte, ist, dass Sabine noch weniger Geld hatte, weil ihre ganzen künstlerischen Sachen Geld kosten. Sie veröffentlichte ihre Geschichten im Eigenver-lag,
und musste erst einmal Geld vorstrecken. Die Bücher wurden in ihrem Bekannten-kreis
gerne gelesen, aber Geld verdiente sie nicht damit.
Auch für ihren Keyboardunterricht musste sie zahlen, und auch damit konnte sie kein Geld verdienen. Die Puppen für ihr Puppenspiel kosteten Geld.
und auch bei der Schauspielerei investierte sie Geld für Kleidung für ein Fotoshoo-ting, für diverse Bücher, für Fahrtkosten zu Castings und für vieles weitere mehr.
Sabine gab aber nicht auf. Auch wenn ihr Dispo durch die Ausgaben meist fast bis
zum Anschlag ausgereizt war, sie machte weiter.
Und eines Tages passierte es. Sie bekam einen Anruf, dass sie die Rolle bekommen hätte. Niemals hatte sie damit gerechnet, ausgerechnet diese Rolle zu bekommen.
Sie, die keine Schauspielausbildung hatte, ausgerechnet sie hatte zahlreiche aus-gebildete Schauspielerinnen abgehängt. Sie war die Auserwählte, die eine Sekretärin,
spielen durfte. Sekretärin spielen, war für Sabine als Verwaltungsfachangestellte natürlich nicht besonders schwierig. Vielleicht war das der Grund, warum die Produk-tion sie ausgewählt hatte? „Egal“ dachte Sabine, „Wer weiss schon was die bei den Produktionen denken, Hauptsache ich hab die Rolle“ Sabine fuhr in den nächsten
Supermarkt, kaufte sich eine Flasche Sekt. Während Sie diesen trank, rief sie eine Freundin nach der anderen an und fast alle fanden es toll, dass Sabine das erreicht hatte. Sie wussten von Sabine, dass, wenn Sie etwas wirklich wollte, sie dermaßen dafür kämpfte, dass sie oftmals Dinge erreichte, die andere niemals für möglich hiel-ten.
Nur einige wenige sagten zu ihr „Ach, Sabine, das kannst Du doch nicht“ oder
„Mach Dich doch nicht lächerlich“ und dergleichen mehr.
Sabine war das egal. Sie verfolgte weiterhin konsequent ihr Ziel.
Der Film indem Sabine die Sekretärin spielte, wurde ein grosser Erfolg. Ab diesem Zeitpunkt
bekam sie immer wieder kleine Rollen. Natürlich bekam sie auch Absagen, aber schon bald kamen auch immer wieder Produktionsfirmen auf Sabine zu und frag-ten sie, ob sie die Rolle haben möchte.
Nur selten lehnte Sabine ein Angebot ab. Irgendwann war sie soweit, dass sie ihre Stelle als Verwaltungsfachangestellte kündigen konnte.
Sabine dachte und hoffte, dass sie nun endlich frei wäre. Schnell musste sie aber feststellen, dass sie zwar wesentlich freier war als in ihrem Bürojob, aber dass sie trotzdem auch irgendwie gefangen geblieb. Gefangen von der Notwendigkeit Geld zu verdienen. Als
ihre große Glanzzeit im Film vorbei war, musste sie auch Rollen an-nehmen, die sie eigentlich nicht spielen wollte, weil sie sonst ihre Miete und ihren Le-bensunterhalt nicht mehr hätte zählen können.
Jetzt hatte sie zwar den Beruf, den sie immer wollte, aber nun fragte sie, sich ob es nicht doch besser gewesen wäre Verwaltungsfachangestellte zu bleiben und das an-dere nur als Hobby zu betreiben.
Gefangen und abhängig vom Geld war sie ja trotzdem geblieben...