Vorwort
Die Geschichte darf gerne weiterverwendet werden wenn
1) Kein Geld damit verdient wird
2) Der Name der Autorin bei jeder Veröffentlichung DEUTLICH genannt wird (Susanne Weinsanto aka JeanneDarc)
3) Ich bei weitergehenden Verwendungswünschen VORHER gefragt werde. Das Bild stammt von Pixabay und darf laut dortiger Lizenzinfo frei für kommerzielle und nicht kommerzielle Projekte verwendet werden.!
Das Rätsel der Verschwundenen Socken
Sabine fand es irgendwie unheimlich. Seit Tagen hatte sie kein Auge mehr zugemacht.
Gerade letzte Nacht hatte sie sich aus lauter Verzweiflung eine Polenta gemacht und gegessen und kaum dass sie sie fertig gegessen hatte machte sie sich die nächste. So ging das viele Nächte, und sie merkte gar nicht, wie sie immer dicker und dicker wurde.
Zur Zeit hatte sie Urlaub, so dass sie das Haus nicht verliess. Sie verstand es nicht, wie manche Menschen eine getrübte Stimmung
bekamen, wenn sie mehrere Tage nicht aus dem Haus gingen.
Sabine war da anders. Sabine liebte es, alleine zuhause zu sein. Sie zog des Öfteren auch den Telefonstecker und schaltete die Türklingel ab. Sie wusste es nicht warum, aber sie verstand auf dieser Welt so vieles nicht. Sie wollte es inzwischen auch gar nicht mehr verstehen und schloss sich so oft es irgendwie ging alleine zuhause ein.
Vielleicht war der Grund für ihre Schlaflosigkeit auch einfach der, dass die ganze Anspannung und der Stress des Alltags jetzt im Urlaub von ihr abfielen. Sie wusste es nicht, aber es war nervig. Sie wollte
endlich wieder schlafen.
Als sie einmal versuchte, ihren Lieblingsrock mit dem passenden Unterrock anzuziehen, da merkte sie es, dass sie innerhalb der letzten Woche mindestens 5 Kilo oder noch mehr zugenommen hatte. So sehr sie sich auch anstrengte, er passte nicht mehr. Früher konnte sie, mit der Hand noch in ihren Bund fassen, jetzt kam sie nicht einmal mit den Fingerspitzen zwischen den Bund und die Haut. Und wie dieser Unterrock erst drückte, nein, sie musste ihn sofort wieder ausziehen. „Schade“, dachte sie, „der Unterrrock mit meinem Lieblingsrock, die schwingen doch beim Tragen so schön.“
Sabine ging ans Fenster und schaute auf den Hof. Sie sah ihre Hühner und Hennen und ein Kapaun war dort auch.
Als sie eine weile hinaus gesehen hatte, bekam sie einen diffusen Schwindel. Sie konnte es sich nicht erklären, wieso ihr jetzt schwindlig wurde. Vielleicht lag das aber auch einfach an den vielen schlaflosen Nächten. Sie strebte danach, ihr Gleichgewicht wieder in den Griff zu bekommen. Da hörte sie, wie ihre Waschmaschine seltsame Geräusche machte. Trotz ihres Schwindelgefühls machte sie sich auf den Weg in die Waschküche, in der die Waschmaschine stand.
Dort sah sie nicht nur, dass die Waschmaschine gerade am Abpumpen war, nein, sie sah auch einen Gegenstand, der wie eine umgedrehte Salatschüssel aussah und über der Waschmaschine schwebte. Und obwohl die Sonne durch das Fenster herein schien, warf dieses seltsame Ding keinen Schatten.
Das fand Sabine erst richtig unheimlich. Sie versteckte sich und beobachtete, was passiert. Sie sah, wie immer wieder Socken durch die Waschmaschinenwand hindurch gesaugt wurden und in dieser umgedrehten Salatschüssel verschwanden.
Sabine dachte darüber nach, ob sie versuchen sollte irgendwie mit dieser Salatschüssel in Kontakt zu kommen. So richtig traute sie es sich zuerst nicht. Dann nahm sie aber allen Mut zusammen und ging auf die Salatschüssel zu. Leise sagte sie:
„Hallo“
und sie bekam auch eine Antwort. Die Salatschüssel antwortete mit einer blechernen Stimme:
„Hallo“
Sabine nahm noch einmal allen Mut zusammen und fragte: die Salatschüssel: „Wer seid ihr? Wo kommt ihr her? Und warum klaut ihr Socken?“
Die blecherne Stimme sagte:
„Um unsere Energie herzustellen, benötigen wir viele Socken. Und weil die Socken nass sein müssen zur Energieherstellung und wir auf unserem Planeten kein Wasser haben, haben wir uns entschlossen immer bei Euch Menschen die Socken aus den Waschmaschinen zu klauen."
Plötzlich verschwand die Salatschüssel, und Sabine fand sich in ihrem Bett wieder und fragte sich, ob sie alles nur getraeumt hatte, ob sie vielleicht doch geschlafen hatte? oder ob sie tatsächlich das Rätsel der verschwundenen Socken gelöst hatte...