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Du fehlst! (2) - Erinnerungen an mein geliebtes Samtpfötchen

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"Ein Haus ohne Katze ist eben nur ein Haus"
Veröffentlicht am 25. März 2017, 8 Seiten
Kategorie Sonstiges
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, ...
Ein Haus ohne Katze ist eben nur ein Haus

Du fehlst! (2) - Erinnerungen an mein geliebtes Samtpfötchen


Gerne bist du in alle Taschen Schüsseln Tüten oder Kartons geklettert und bist darin herumgehüpft wie ein Floh. Einmal fanden wir dich in einem großen Blumentiopf - schlafend.


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Erinnerst du dich? Als du fast ein Jahr alt warst, mussten wir dich deiner Kronjuwelen berauben lassen. Einge Stunden danach bist du wie ein Besoffener herumgetorkelt und wir mussten aufpassen, dass du keinen Schaden nimmst, wenn du irgendwo hochzuspringen versuchtest. Seitdem warst du gar nicht mehr gut auf Tierärzte zu sprechen. Doch die Kastration musste sein, weil du ja als Wohnungskatze bei uns leben solltest.

Es tat mir ja sehr leid, dass du nie kleine Katzenkinderchen zeugen konntest, denn du warst ja so ein wunderschönes Grautigerchen, hattest die Merkmale einer Egyptian Mau: Deine Augen groß, mandelförmig, Dein Fell - fein, seidig, dicht anliegend. Der Kopf, eine leicht gerundete

Keilform mit zart gekrümmten Nase. Der Körper - gut bemuskelt, hochbeinig und schlank, weder gedrungen noch dünn mit großen, im Ansatz breiten Ohren. Dazu ein mittellanger Schwanz mit leicht gerundeter schwarzer Schwanzspitze. Und auf der Stirn die M-förmige Zeichnung von Auge zu Auge.


Du bist aich nicht gelaufen wie eine "normale" Katze. Ich liebte deinen eleganten Gang, leicht und federnd bis fast zuletzt. Deine Sprungkraft war gewaltig. Du bist aus dem Stand auf die hohen Schränke in unserer Wohnung gesprungen, hattest wohl schon immer einen Drang nach Höherem. Von oben konntest du deine kleine Welt gut überschauen. Ein Mal bist du uns über Nacht ausgebüchst. Mein Mann hatte im Schlafzimmer (Erdgeschoß) das Fenster angekippt. Wie du es geschafft hast, da hinaus zu kommen, ist mir heute noch ein Rätsel, da ein angekipptes Fenster Katzen oft zum Verhängnis wird. So sind wir früh im Dunkeln ums Haus gerannt und haben nach dir gerufen. Dann kam auf

der anderen Seite von einem Baum ein leises „Miau“. Dort hattest du wohl die ganze Nacht gesessen, Angst gehabt und warst froh, als mein Mann dich vom Baum „pflückte“. Noch froher war allerdings ich, weil mir vor vielen Jahren schon einmal ein Kätzchen überfahren wurde. Als wir in den Urlaub fahren wollten, nahmen dich nette Nachbarn in Pflege. Sie waren ganz vernarrt in dich, aber du hast in der ganzen Zeit nur bei ihnen unter dem Bett gessen und bist dort nicht hervorgekommen. Seitdem hatten wir uns entschlossen, dass du in den nächsten Urlaub mitkommst. Du warat zwar sehr zutraulich, aber nur zu uns. Andere Leute hast du immer angefaucht. Es gab zwar anfangs auch mit uns von deiner

Seite aus manche Verständnisschwierigkeiten, dementsprechend sahen unsere Hände und Arme manchmal aus, aber mit der Zeit legte sich das und besonders gern hat du mit meinem Mann auf der Couch gelegen, stundenlang geschnurrt und geschmust.


Heute habe ich meine Betten neu bezogen. Dabei kam mir in Erinnerung, was Du dabei immer angestellt hast. Immer bist Du dann aufs Bett gesprungen und hast mich geneckt. Indem du dich auf den Rücken geworfen und mit den Beinen gestrampelt hast vor lauter Übermut. Oder du hast Scheinangriffe mit der Bettwäsche geführt, bis ich dich genervt aus dem Schlafzimmer getragen und die Türe zugemacht habe. Auch diese Marotte hast du bis fast zuletzt beibehalten.

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Über den Autor

baesta
Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, manchmal etwas bissig, manchmal ernsthaft, machmal übermütig, aber niemals bösartig.
Diesen Aphorismus kann ich nur ans Herz eines jeden Menschen legen: Sich selbst bekriegen - der schwerste Krieg.Sich selbst besiegen - der allerschönste Sieg! - Friedrich Freiherr von Logau
(1604 - 1655), deutscher Jurist, Satiriker, Epigramm- und Barockdichter, Pseudonym: Solomon von Golaw)

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Annabel Liebevolle Erinnerungen, die immer bleiben werden. Mitfühlend gelesen und eigene Erinnerungen aufweckend beschrieben. Mein Sohn erzählt oft noch von s e i n e r Katze, von s e i n e m Hund. Allerdings muss ich auch sagen, dass er derjenige war, der neben Katze Tiger geschlafen hat, wenn sie krank war. Wohl doch seine Katze. Ich danke dir für diese Erinnerungen, die immer wieder ein Lächeln in meine Tag zaubern. So wird es auch bei dir eines Tages sein.
Vor langer Zeit - Antworten
sugarlady Die graugetigerten Katzen sind oft sehr sanftmütig.
Ich kenne keine Katze mit getigertem Fell, die böse oder
kratzbürstig war.
Meist schnurren sie den halben Tag.
L.G. Andrea.

Vor langer Zeit - Antworten
baesta Unsrer hat fast den ganzen Tag nur geschnurrt. Aber er war nur zu uns lieb. Andere Leute mochte er gar nicht.
Danke Dir, auch für den Favo.
LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Er fehlt ... und immer wieder muss man an ihn denken ... ein schnurrendes, schmeichelndes, samtiges ´Familienmitglied`, das auch ´mal seine Krallen ausfahren konnte. Das spricht auch aus dem 2. Teil Deiner Erinnerungen an Deinen Stubentiger, liebe Bärbel.
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Danke Dir, auch dür die Talerchen. Es kommt sicher noch mehr dazu. In all den vielen Jahren, die er bei uns war haben sich eine Menge Erinnerungen angesammelt.
Aber erst muss ich meine Augen noch etwas schonen, bin am Montag operiert worden.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Dann lass´ Deine Augen noch ein bisschen Ferien machen. Gute Besserung!
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
"Du fehlst! (2) - in Memoriam für mein geliebtes Samtpfötchen..."
Der Verlust eines langgeliebten Haustieres ist immer
eine äußerst schmerzliche Tragödie, weil man letztlich in
vielerlei Hinsicht sein eigenes Herzblut daran gehängt hat.
Es ist also rein menschlich gesehen, nur allzu verständlich,
wenn man so intensiv um den Tod seines Haustieres trauert,
denn es gehörte ja sozusagen auch mit zur Familie...
LG
Louis

Vor langer Zeit - Antworten
baesta Lieber Louis, da hast Du vollkommen recht. Es schmerzt auch noch immer, obwohl der Verstand einem sagt, dass das Leben eines Haustieres letztendlich auch endlich ist. So lange hatten wir auch noch kein Tierchen. Das steckt man halt nicht so einfach weg.
Vielen Dank für´s Lesen und die Talerchen.
Noch einen schönen Sonntag wünscht Dir
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Pfauenfeder Kleiner Tiger - ganz groß! Ich finde es super, dass Du seiner weiterhin gedenkst. Und man spürt es in deinen Worten, wie viel Zeit er in Deinen Tag hinein gebracht hatte.
War schön zu lesen. Danke Dir dafür-

Liebe Grüße in den kommenden Sonntag hinein!
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Ja, Du hast recht. Er ist nun schon seit über einem Monat tot und ich habe mich immer noch nicht an den Gedanken gewöhnen können, dass er nicht mehr da ist. Man glaub gar nicht, wie sehr so ein Tierchen in all den Jahren einem ans Herz wachsen kann.
Vielen lieben Dank für den netten Kommi, die Talerchen und den Favo.
Dir auch liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
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