Die schwarze Träne
" Ich fürchte nicht den Tod,
jedoch die Trauer und die Leere,
welche in mir zurück bleiben. "
© Gebeine
Leiser dunkler Schatten,
Tränendieb in Gier gewunden,
hier im Darm der Zeit gefangen,
wirft weg,
was einst so stark begehrt.
Kein kümmerlich Gebet gesprochen,
kein Lachen hallt mehr durch den Flur, im sterben liegt die Träne nun,
und büßen muss der karge Rumpf.
Erschüttert weicht der Sonne Licht,
der Schatten schreitet weit voraus,
ist nichts als nur ein Stundengrab,
bis Helligkeit ihn wieder ganz verzehrt.
Wie gestrandet setzt sich dumpf,
ein Kegel dürrer Fleck aufs Herz,
dem Schein zum trotz,
verkehrt im Nebel schwermütigen Glanz, angekommen nach langer Reise,
dass Bettgeschirr ganz leer gewischt.
Geheime Zeichen machen laut,
was stehts verborgen blieb,
was kein Mund unbekümmert spricht, umringt vom Zwang,
herbeigeführt von Knochenhand,
eng umschlungen den gedemütigten Leib, niemals wieder losgelassen.
Stein um Stein im nassen Reigen,
auf einem Acker,
ganz in schwarz,
leiser Wind bewegt die Bäume,
und der Schatten thront davor,
eine Rose gleitet aus den Fingern, Schmerz verzieht die Augenlider.
Innerlich bei Zeiten Tod,
Passagen eines trägen Seins,
röte malt die Wolken an,
der Tau im Spiel erfrischt den Grund, verblasst sind all die schönen Lieder, verklingen in den Ecken ewiger Ruhe, fortgetragen von einer schwarzen Träne, verweht,
vom Rauch der Endgültigkeit.
Bildmaterial und Text
© Gebeine 2017