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Es war einmal ein alter russischer Nussknacker, der war bei seinem Besitzer in Ungnade gefallen weil er sich einen seiner Holzzähne ausgebissen hatte. So lag er nun eingestaubt auf einem Dachboden und dachte über sein Leben nach. Nag war sein Name. Wer ihm den Namen gegeben hatte wusste niemand. Vermutlich kam er aber vom Nüsse öffnen. Es machte dann immer irgendwie ein leises ,,Nagˮ und daher wohl sein Name. Doch wie gesagt nun biss er keine Nüsse mehr. Nicht das er es nicht mehr gekonnt hätte. Das wäre auch mit einem Zahn weniger gegangen; aber
es wollte eben niemand. Nun im ganzen war seine Situation eher Trostlos. Er lag nun da und lag nun da bis des Tages der alles ändern sollte. Es war nicht viel das Veränderung brachte, doch war es ein kleines Mäuschen das seine Höhle auf dem Dachboden baute. Nicht viel ist vielleicht falsch gesagt. Die Maus baute dort ihren Bau und beachtete nichts weiter dabei. Bis eines Tages das Loch gebissen und die Nahrung knapp wurde. Mäuse haben gute Zähne und sind recht Intelligent aber eine Nuss zu knacken dazu fehlt es ihnen an den Möglichkeiten. Und doch lagen viele diese Leckerbissen gerade in greifbarer Nähe. Die Maus fand welche konnte sie
aber nicht öffnen. Lange suchte sie eine Möglichkeit an den Inhalt zu kommen und sie zu öffnen aber sie fand keine und blieb hungrig.
Nun, man kann es sich ja schon denken fast wie all das weiterging. Nag war ja auch noch da, nur wusste die Maus noch nicht um sein können. Doch alles findet sich wenn es soll. So war die Maus hungrig und der Nussknacker einsam. Eines Tages suchte die Maus in seiner Nähe nach Fressen und da stand nun, oder besser lag, Nag.
,,Was bist den duˮ, fragte die Maus ihn neugierig als sie auf ihn stieß. Und dieser antwortete scheu nach langer
Redepause:
,,Ich bin ein Nussknacker Mäuschenˮ.
,,Ohhh, sowas gibt es; und du machst das zum Berufˮ, fragte die Maus weiter erstaunt.
,,Ja, natürlichˮ antwortete Nag stolz, doch dann dachte er wieder an seinen fehlenden Zahn.
Er erzählte der Maus von allem und wie es ihm ergangen war. Diese hörte Mäuschenstill zu und dann machte sie ihm einen Vorschlag:
,,Ich komme dich regelmäßig besuchen und du knackst mir meine Nüsse zu Futter, wäre das abgemacht?ˮ
Der Nussknacker überlegte etwas, dann stimmte er
zu.
Von dem Tag war das harte Los von Nag dahin und alles anders. Die Maus kam ihn sehr regelmäßig mit Arbeit für seine Zähne besuchen und dieser hatte endlich das Gespräch und die Bestätigung die er lange vergeblich suchte. Die Maus war dankbar, sie nutze ihn nicht aus, sie ölte seine schon rostigen Teile mit selbstgepresstem Nussöl und wenn sie nicht verscheucht worden sind dann sind sie heut noch am knacken und Freunde.