Abwasch, väterlich
Ich glaube es war nur einmal in der Familiengeschichte, dass Mutti länger als einen Tag nicht da
war. Der Grund kann nur eine „Müttergenesungskur“ nach der Geburt meiner Schwester Ilona
gewesen sein, also nach 1959.
Umgehend wurde der Ablauf des Haushaltes vom Vater per Dekret organisiert.
Keine endlose Verschwendung von Teller, Tassen, Untertassen und Besteck.
Tagesbefehl: Wir nehmen nur ein Holzbrettchen und einen Schnitzer
(kleines Messer) und mittags war
ohnehin Schulspeisung angesagt. Alle benutzten Teile waren nach dem Essen sofort eigenhändig auf zu waschen.
Vater hatte keine Lust zu dienen. Mutter musste das still erdulden und akzeptieren.
Für uns Brüder war das wie Camping zu Hause und für den Rest der Aufgaben gab es ohnehin
einen Wochenplan.
Alle Abläufe und erledigten Aufgaben wurden vom Aufseher in Gestalt des Erzeugers peinlich
überprüft und im Falle eines negativen Befundes wiederholt.
So wäre kein Brettchen oder Besteck mit
Restschmutz durch gekommen.
So habe ich ab diesem Zeitpunkt aus ehrlichen Herzen meiner Mutti im Haushalt
geholfen. Grundsätzlich muss das „Helfen wollen“ von Herzen kommen. Lernen kann man es nicht.
JFW 10.03.2017