Romane & Erzählungen
Besser die Taube auf dem Dach... - FB 59

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"Lebendige Erinnerungen ... "
Veröffentlicht am 08. März 2017, 6 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
© Umschlag Bildmaterial: André Rosonsky, Foto von "Molly"
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

"Der Lyriker bringt seine Gefühle zum Markt wie der Bauer seine Ferkeln." Wilhelm Busch Habe hier 2010 mit Gedichten begonnen, aber das meiste davon ist für mich inzwischen passé. Man lernt auch als Großmutter nicht aus ;-) Bin in der DDR aufgewachsen, immer berufstätig gewesen, links orientiert. In zweiter Ehe verheiratet, gehören zu meiner Familie drei Enkelinnen. Den Nick "Fleur de la coeur" hat seinerzeit meine Freundin Seelenblume ...
Lebendige Erinnerungen ...

Besser die Taube auf dem Dach... - FB 59

FB 59 Besser die Taube auf dem Dach …

Entsprechend dem bekannten Sprichwort „Besser den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach“ hält mancher es für sinnvoller, sich mit einem suboptimalen Ergebnis zu bescheiden, anstatt einem unerreichbaren Ziel nachzujagen. Nicht so unsere Katze Molly. Von Anfang an war sie – im Gegensatz zum Kater Pascha, der lediglich unentwegt in jeden Korb, Kasten, Keramiktopf hineinsprang oder auch in eine leere Bodenvase schlüpfte - sehr verspielt und mutig. Nicht nur mit den üblichen Bällchen und Fellmäuschen,

Tannenzapfen oder einer entwendeten Zahnbürste trainierte sie spielerisch ihren Jagdtrieb, sie fing auch schon frühzeitig Mäuse, die sie uns ausnahmslos lebendig schenkte. Dagegen war Pascha weniger selbstlos. Er legte uns lediglich die ordentlich heraus-getrennten Mäuseherzen auf die Türschwelle, alles andere pflegte er restlos aufzufressen. Zu Mollys Lieblingsbeschäftigungen gehörte es, vom Fenster aus die Vögel am Himmel zu beobachteten. Dabei erregte sie sich zunehmend, wobei sie auch merkwürdige Geräusche produzierte. Es war wohl am Ehesten eine Art Schnattern, das sie von sich gab. Auch wurde ihr hin und her peitschender

Schwanz dann buschig wie ein Handfeger und man konnte unter dem Brustfell deutlich ihr schnelles Herzklopfen spüren. Gar zu gern hätte sie so einen großen Vogel wie eine Elster, noch lieber eine Krähe, erlegt. Dieses Verlangen wurde offensichtlich immer stärker und bohrender, bis sie eines Abends tatsächlich eine Ringeltaube erwischt hatte und sie im Keller zu rupfen begann …
Bevor wir das oben in unserer Wohnung mitbekamen, hatte die Taube schon reichlich Federn lassen müssen. Nur mit Mühe konnten wir Molly den heftig mit den Flügeln schlagenden Vogel entwinden, zu retten war dieser jedoch nicht mehr …

b.w.


Ergo: Besser die Taube auf dem Dach, als von der Katze gerupft.

© fleur 2017

PS:
Die drei Vorgabewörter
Larve fadenscheinig singen
wurden nicht verwendet


Nach beendeter Auswertung wurde der Text leicht überarbeitet.

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Über den Autor

FLEURdelaCOEUR
"Der Lyriker bringt seine Gefühle zum Markt wie der Bauer seine Ferkeln."
Wilhelm Busch

Habe hier 2010 mit Gedichten begonnen, aber das meiste davon ist für mich inzwischen passé. Man lernt auch als Großmutter nicht aus ;-)
Bin in der DDR aufgewachsen, immer berufstätig gewesen, links orientiert. In zweiter Ehe verheiratet, gehören zu meiner Familie drei Enkelinnen.

Den Nick "Fleur de la coeur" hat seinerzeit meine Freundin Seelenblume für mich ausgesucht. Er hat nichts mit der Gestalt aus den Harry-Potter-Büchern Fleur Delacour zu tun.

Inzwischen bin ich im letzten Lebensquartal angelangt, da küsst mich die Muse nur noch selten. ;-(

mariewolf43@gmail.com

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schnief Eine klasse Umsetzung des Themas!
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Danke dir ♥lich für alles, liebe Manuela,
habe einfach nur eine alte Erinnerung aufgeschrieben ...
Es freut mich sehr, dass sie dir gefallen hat!

Liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Kornblume Hallo Fleur, Deine Geschichte liest sich gut.Flüssig geschrieben ,inhaltlich stimmig(wie von Dir gewohnt).Sprichwort verändert ,Thema bis zum Schluss gut umgesetzt aber leider nur 9 Worte verwendet :-)
Grüße schickt die Kornblume
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Danke, liebe Kornblume, deine Einschätzung freut mich sehr!
Sicher hätte ich auch die fehlenden drei Wörter noch mit ein paar Sätzen in die Geschichte einbauen können, es war vorrangig eine Frage der Zeit.

Lieben Gruß in den Abend
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks eine sehr interessante Variante das Sprichwort umzukrempeln. Die arme Taube. Du hast die unterschiedlichen Charaktere der Katzen sehr fein beobachtet und beschrieben. Lebhaft konnte ich es vor mir sehen. Hat mir sehr gut gefallen. (Talerchen für Dich sind gerade aus :-) )
LG vom Klecks
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Vielen Dank, lieber Klecks,
ich freue mich sehr über dein Lob. Die beiden Katzen waren auch sehr unterschiedlich im Charakter und Temperament. Ich habe sie beide sehr geliebt!
Die Taube hätte der Katze eben nicht so nahe kommen dürfen. Vielleicht war sie aber auch krank oder schon vorher verletzt. Wir haben die "Bescherung" erst mitbekommen, als die Kellertreppe schon voller Federn lag.... mit ihren ausgebreiteten Flügeln hatte die Taube die junge Katze sogar an Größe übertroffen. Dennoch ....

Liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Aufgabe mit Bravour erledigt! Sehr lebendig erzählt. Liebe Grüße Ira
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Danke, liebe Ira!
Habe allerdings nicht alle Wörter bedient ...
Lebendig erzählt es sich immer leicht, wenn es etwas Selbsterlebtes ist. Man hat quasi noch alles vor Augen, auch wenn es inzwischen schon über 15 Jahre her ist...
Freue mich, dass du da warst,
liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Danke Dir für die Münzen. Alles Liebe. Ira
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Aber gerne doch! :-)
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
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