Der Heimat süße Unschuld
Wohin der Wind dich auch trägt,
wo immer dein Zuhause steht
den Samen deiner Heimat,
dir ins Herz gelegt wird keimen.
Als Kind liefst du über grüne
Wiesen, und pflücktest Blumen,
noch feucht vom Morgentau
die Kinderzeit, sie kannte keine
Grenzen und aus den Blumen
wurden Kränze für dein Haar.
Du warst so sicher durch
die Liebe deiner Eltern,
du warst so stark und
unverwundbar
geborgen in der Heimat süßer Unschuld,
nichts konnte dir geschehen.
Mit Kinderaugen sehen, die Schönheit
dieser Welt, auf unsichtbaren schnellen
Pferden durch geheimnisvolle Wälder reiten,
mit Freunden diese Welt entdecken und Liebe
spüren überall, abends glücklich schlafen,
mit manchem süßen Traum.
Dann wurdest du erwachsen, die Welt
wurde dir zu eng, genau wie deine
Schuhe,
du wolltest weiterziehen, das Ganze – Große
sehen – das andere Glück.
Jetzt bist du älter und Sehnsucht nagt an dir,
der Heimat süße Unschuld trägst du tief
im Herzen, sie zieht dich wieder fort
an deinen Heimatort.
Und bist du einst gestorben,
dann liegt dein Leib in Heimaterde,
und eine Amsel singt an deinem Grab.
Die Amsel – die es damals schon gab.