Sprichwort: Morgenstund hat Gold im Mund.
Vorgabewörter:
Larve
Himmel
bohren
schlüpfen
Zahnbürste
singen
Kasten
selbstlos
Herzklopfen
fadenscheinig
Tannenzapfen
abends.
Mit einem schnellen Ruck setzte ich mich in meinem Bett auf. Was war das für ein Geräusch? Es ist 3 Uhr 28, verkündet mir mein Radiowecker entschuldigend. Er war es also nicht, der mich aus meinen Träumen gerissen hatte.
Abends gab es einen spannenden Krimi im Fernsehen. Daher war ich etwas beunruhigt eingeschlafen. Die Kriminalität in unserer Gegend war ja stetig im Steigen begriffen. Die offenen Grenzen luden allerlei dunkle Gestalten ein. Nicht alles war so gut, wie manche Politiker es uns fadenscheinig beteuerten.
Ich beschloss im Erdgeschoß nachzusehen und schlüpfte mit Herzklopfen bis zum Hals rasch in meine Pantoffeln.
Da hörte ich es wieder. Nachbars Hahn weckte lautstark seine Damen, und das in Minutenabständen. Scheinbar wollte er jede einzelne von der Stange holen.
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!
Na warte, du Biest, dir werde ich es morgen zeigen. Im Geist schmückte ich bereits meinen Vorzimmerspiegel mit seiner schönsten Schwanzfeder, vielleicht würde sie auch in einem
Gesteck aus Tannenzapfen recht dekorativ wirken.
Mein Backrohr funktionierte noch ausgezeichnet, vielleicht würde er auf einen Besuch vorbeikommen wollen, ich würde es völlig selbstlos zur Verfügung stellen. Ob der Nachbar wohl ein Einsehen haben würde, denn der Hahn war manchmal ganz nützlich, wenn er seinen Hennen die dicken Schmetterlingslarven aus dem Garten servierte, abgesehen von seinen anderen Aufgaben.
Als ich mich wieder zu Bett begeben wollte, stolperte ich und stieß mit dem Kopf gegen den Kasten.
Himmel, Kreuz und Donnerwetter! Ich hörte alle Englein singen.
Mit bohrenden Kopfschmerzen versuchte ich noch einige kuschelige Augenblicke im Bett zu genießen, bis ich zu meinem Date mit meiner Zahnbürste musste.