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Du fehlst (1) - Erinnerungen an mein verstorbenes Samtpfötchen

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"Eine Geschichte für Tierfreunde"
Veröffentlicht am 16. März 2017, 18 Seiten
Kategorie Sonstiges
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, ...
Eine Geschichte für Tierfreunde

Du fehlst (1) - Erinnerungen an mein verstorbenes Samtpfötchen

Vorwort

Eine Geschichte nur für Tierfreunde gedacht, denn verstehen und nachempfinden kann nur, wer selbst ein Tier betrauert.


So mancher mag es übertrieben finden, dass man einem alten Kater so nachweinen kann. Aber ein Tier, welches sich derart eng an seine Familie angeschlossen hattte und welches man bis zuletzt gepflegt hat, ist einfach ein großer Verlust.

Der Verstand sagt einem: "Es war gut so, wie es war, weil Tiere auch nicht das ewige Leben haben."

Nur das Herz mag sich nicht damit abfinden, dass es nun nicht mehr da ist.

-- 1 --

Immer wenn ich an dich denke,

wird gar traurig mir ums Herz.

Dass ich dir nicht helfen konnte,

war mein allergrößter Schmerz.



So lange Zeit hast Du uns begleitet, warst

stets an unserer Seite, hast zu der Zeit, wenn mein Mann von der Arbeit kam, schon im Vorsaal gesessen und auf ihn gewartet. Nun ist es still geworden in unseren Räumen.


Mir fehlt dein leises Miau, Miau

wenn du um Futter gebettelt hast.

In letzter Zeit warst du schier unsersättlich,

obwohl dein Futternapf immer gefüllt war.

Dann hast du aber meist nur die Soße aufgeschleckt und das andere blieb liegen. Meist klang es wie bei einem Schweinchen, so hast du geschmatzt und vieles ging auch daneben, so dass ich immerzu am Putzen war.

Du konntest dich auch selber nicht mehr richtig putzen und so musste ich dein

Mäulchen immer mit einem nassen Läppchen säubern.



Das hättest du dir in jüngeren Jahren nie gefallen lassen.Die Medizin vom Tierarzt hast du leider nur zwei Wochen genommen, dann war für dich Schluß. Wir fanden die Tabletten

dann immer irgendwo in der Wohnung, wo du sie wieder ausgespuckt hattest, obwohl ich sie immer in allerhand leckerer Wurst eingewickelt und sie nur mit einer Pinzette in den Wurst- oder Fleischstückchen "verpackt" hatte.

So habe ich es halt mit Homöopathie versucht und es ging auch seit über einem Jahr ganz gut, aber die Schilddrüsenüberfunktion war leider nicht aufzuhalten. Die kleinen Kügelchen habe ich in einer Spritze aufgelöst und dir ins Mäulchen gegeben. Das schien dir sogar zu schmecken, denn wenn ich die kleine Spritze in der Hand hatte, kamst du freiwillig und hast es dir ins Mäulchen träufeln lassen


Seit fast zwei Jahren hattest du immerzu Durchfall und bist mehr und mehr mehr abgemagert, obwohl du doch so großen Hunger hattest.

Oft hast du es dann nicht mehr auf dein Katzenklo geschafft und manches Häufchen an anderer Stelle hinterlassen. Zum Glück

meist an Stellen, wo ich es schnell weg machen konnte.

Dich deswegen einschläfern zu lassen, kam mir nicht in den Sinn, denn du bist immer noch auf´s Sofa oder den Tisch gesprungen.


Wenn dir zum Streicheln zumute war,

bist du auf meinen Schoß geklettert,

hast mir deine Pfötchen auf die Brust gelegt

und mich unverwandt angeschaut. Stundenlang hast du geschnurrt, allerdings klang es in letzter Zeit lauter und kratziger.

Vielleichst waren es Hilferufe, die du aussandtest und ich habe sie nur nicht verstanden.



Es war ja zu sehen, dass du immer mehr abgebaut hattest und nun mache ich mir Vorwürfe, dass ich so dumm war, das nicht zu erkennen, deine Hilferufe nicht gehört habe.

Vielleicht musstest du zu lange leiden, aber du warst immer ein Stehaufmännchen und liebtest das Leben bis zuletzt.

Du warst so müde und fandest doch keinen

Schlaf. Immer, wenn du dich hingelegt hattest, standest du nach fünf Minuten schon wieder auf und hast dir wieder ein anderes Plätzchen gesucht.

Du hattest auch ständig Durst und überall musste wir Schälchen mit Wasser hinstellen, sogar im Waschbecken. Denn wenn sich jemand von uns die Hände wusch, warst du

auch gleich da und wolltest dieses Wasser saufen. Das ging natürlich gar nicht und so stellten wir immer ein Näpfchen mit Wasser auch da hinein.


Man konnte an den letzten beiden Tagen schon sehen, dass die Kraft dich immer mehr verließ.

Der Tierarzt, denn ich gebeten hatte zu uns nach Hause zu kommen, kam nicht, so musste ich wohl oder übel mit dir in die nächste Tierklinik fahren. Du lagst in deiner Transportbox, die Hinterbeinchen ganz dicht an den Bauch gezogen, verkrampt und schautest mich nur unverwandt an.

Diesen letzten schweren Weg hätte ich dir gern erspart, denn du hattest große Angst, als die Tierärztin dich aus der Box nahm und kralltest dich mit letzter Kraft an meinem Arm fest.

Dann ging alles ganz schnell. Du hast nicht mal gezuckt, als sie die Narkosespritze setzte und plötzlich löste sich deine Verkrampfung. Du lagst ganz still und friedlich da, als würdest du schlafen. Ich hielt dich im Arm und heulte

wie ein Schloßhund.


Nun hast du deine letzte Ruhestätte in unserem Garten gefunden unter dem gro0en Eichbaum, der dir im Sommer Schatten bieten wird und wo die Morgensonne die Blumen auf deinem Grab küsst. Schlafe wohl mein kleiner Freund. Du hast nun viel Zeit zum Ausruhen.


Was von dir blieb, sind viele schöne Erinnerungen an einen wundervollen graugetigerten Kater und viele Bilder.


-- 2 --


Nun erinnere ich mich, als ich dich eines schönen Tages zusammen mit deinem

Schwesterchen mit nach Hause brachte

Mein Mann staunte nicht schlecht, über die neuen "Mitbewohner", als er von der Schicht nach Hause kam.

"Nö," meinte er, "das kommt gar nicht infrage! Wir gehen beide arbeiten, da können wir die Katzen gar nicht gebrauchen!"

"Ist ja nicht für lange," beschwichtigte ich ihn.

"Wenn ich sie nicht genommen hätte, wären beide tot. Das konnte ich doch nicht zulassen, oder?"

Ihr wart auch sofort heimisch bei uns, fandet sofort euer Katzenklo und dann ging die wilde Jagd los, über Tische und Bänke.Dabei ging schon mal einiges zu Bruch.

Als mein Mann dich kleinen Kater dann das erste Mal in den Händen hilt und du dort auch gleich eingeschlafen warst, hattest du auch sein Herz im Sturm erobert.

Zwei Katzen aber wollte er nicht in der Wohnung haben, zumal dein Schwesterchen auf einmal unsauber wurde und damit zu verstehen gab, dass ihr etwas nicht passte. Also gaben wir sie schweren Herzens an tierliebe Menschen weiter. Von da an warst du

alleinger Herrscher in unserer Wohnung.


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Hörbuch

Über den Autor

baesta
Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, manchmal etwas bissig, manchmal ernsthaft, machmal übermütig, aber niemals bösartig.
Diesen Aphorismus kann ich nur ans Herz eines jeden Menschen legen: Sich selbst bekriegen - der schwerste Krieg.Sich selbst besiegen - der allerschönste Sieg! - Friedrich Freiherr von Logau
(1604 - 1655), deutscher Jurist, Satiriker, Epigramm- und Barockdichter, Pseudonym: Solomon von Golaw)

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otello05 liebe Bärbel, ich kann deinen Schmerz nachvollziehen, denn unser Dicker "KATZE" ist 2020 im Februar über die Regenbogenbrücke gegangen, ich werde nun alle meine Bücher bis zum Ende vervollständigen, Deine Geschichte ist sehr traurig, aber auch wunderschön geschrieben, vielen Dank dafür
gglg karin
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Unser Kater war schon stattliche 19 Jahre alt und so lange hatten wir ihn fast auch. Da wächst man zusammen und man fragt sich wieso die Zeit so schnell vergeht.. Ich denke noch heute mit Wehmut oft an ihn.
Danke Dir, auch für all die Geschenke.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Ninamy67 Ohhhh...wie traurig. Mir tut es weh wenn ich nur daran denke eines meiner Kleinen zu verlieren. Ich kann also deinen Verlust sehr gut nachempfinden.

LG
Nina
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Danke. Es ist zwar nun schon zwei Jahre her, aber er fehlt mir immer noch, obwohl wir uns einen neuen, schon etwas älteren Kater in die Wohnung geholt haben, der mir über viele Trauer hinweg geholfen hat.
Es sind aber schon drei weiter Bände hier im "Umlauf", alle mit dem gleichen Titel. Wenn Du Lust hast, schau doch mal nach in meinem Profil. Da kann man es in der Suchzeile eingeben.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Ninamy67 Ahhh...ich guck gleich mal :)
Vor langer Zeit - Antworten
hingekritzelt Hallo Bärbel,
ich kann das sehr gut nachvollziehen. Eine Katze hatte ich zwar zuletzt als Kind (schwarz mit weißen Pfoten und weißer Schwansspitze!), aber ich hab jahrelang mit einem Schäferhund zusammen gelebt, der aus schwierigen Verhältnissen kam und mich deswegen umso mehr geliebt hat. Irgendwo hab ich die Geschichte von dem im "Archiv" - vlt. hole ich sie demnächst mal hervor
Als ich ihn wegen HD einschläfern lassen musste, hab ich auch geflennt. Das weiß ich noch so genau, weil ich eine helle Jeans an hatte und da die Tropfen drauf platschten. Bis zum Schluss hat er mich so vertrauensvoll angeguckt und nichts Böses geahnt. Furchtbar.
Danach hatte ich nie wieder einen Hund. Vlt. später mal, wenn ich Rentner bin....
Du hast das prima zusammen gefasst. Besser geht nicht :-)
Liebe Grüße
Uli
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Hallo Uli,
einen Hund hätte ich auch gerne gehabt. Deshalb war ich jahrelang im Tierheim und hatte dort auch einen Border Collie Mix, der auch als Problemhund galt. Aber zwischen uns war wohl der "Funke" übergesprungen und mir hat er vertraut. Ich konnte alles mit ihm machen, das Fell bürsten, Zecken sogar aus der Augengegend klauben.
Ich hätte ihn zu gerne für immer zu mir genommen, aber mein Mann war dagegen und unser alter Kater hätte auch was dagegen gehabt. Außerdem hätte er bei uns Treppen steigen müssen, da wir nur in einer Wohnung leben und das konnte ich ihm, weil er ja auch schon Arthrosen entwickelt hatte, nicht antun. Also habe ich ihn mehrmals in der Woche besucht. 2017 wurde er aber dann doch vermittelt und seitdem habe ich ihn nicht wieder gesehen. Aber ich denke auch heute noch oft an ihn. Tiere können einem so viel geben und sind mit so wenig zufrieden.
Ich habe ja über unseren Kater noch weiter geschrieben und bin auch noch dabei, weiter zu schreiben, alle unter dem gleichen Titel.
Danke fürs Feedback und den Favo.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
hingekritzelt Sich im Tierheim um Hunde kümmern, macht auch nicht jeder, Respekt!
Ich wünsch Dir n schönen Tag, Bärbel.
Schlafen war ätzend - ich trag ja nachts immer noch so ne Plastik-Klappe und die Pflaster halten nicht immer die ganze Nacht
LG Uli
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Ich habe es auch noch einmal gelesen. Deine Erinnerungen an den "Herrscher" in Euer Wohnung sind mit Herzblut geschrieben und berühren mich sehr.
Ein ♥chen hast Du ja schon bekommen. Gern würde ich Dir noch Taschengeld schenken, darf ich aber nicht.
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Liebe Kara, recht vielen Dank , dass Du´s nochmals gelesen hast.
Taschengeld ist nicht wichtig.
Nochmals viele Dank und
LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
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