Hat die Liebe eine Chance ?
Liebe und Streit - beides gibt es, so lange wie es uns Menschen gibt.
Krieg oder Streit entsteht, wenn es nicht genügend Ressourcen gibt oder wenn es Menschen gibt, die andere zu ihrem eigenen Vorteil unterdrücken wollen oder wenn es Menschen gibt, die anderen etwas aufzwingen wollen, zum Beispiel den eigenen Glauben.
Liebe dagegen sucht nach Wegen, gemeinsam zum Ziel zu kommen, den anderen als Mensch nicht nur zu akzeptieren,
sondern anzunehmen, so wie er ist und auch für ihn zu sorgen….
Liebe ist nicht auf den eigenen materiellen Vorteil bedacht, wenn dies zu Lasten des anderen geht. (zum Beispiel keine höhere Bequemlichkeit durch Unterdrückung anderer)
Schwierig wird es vor allem, wenn Ressourcen zum Überleben aller fehlen. Aber selbst da führt konsequente Agape dazu, dass man auf sein eigenes Weiterleben ggf. verzichtet. Sie führt dazu, sich Gedanken zu machen, wie sich diese Situation unzureichender Ressourcen langfristig lösen lässt, ggf. unter Inkaufnahme des eigenen nicht-weiter-Bestehens
extrem, und sehr wahrscheinlich nicht erforderlich.
Denn interessanterweise hat die menschliche Vergangenheit / Entwicklung dazu geführt, dass eine derartige Situation recht zweifelhaft ist. Ich wage mal zu behaupte, dass die Menschheit aktuell in der Lage wäre, für alle Menschen ausreichend Güter zur Stillung der Grundbedürfnisse bereitzustellen, wenn wir diesem Ziel weltweit eine entsprechend hohe Priorität geben würden.
Aktuell wird sehr viel für Ressourcen verwendet, die nicht zur Stillung von Grundbedürfnissen dienen, da kann ich mich selbst sicher nicht ausnehmen, da ich in
einem reichen Land geboren bin und es mir schwerfällt, auf bestimmten Komfort zu verzichten, auch wenn ich in Anbetracht der Situation versuche, mich einzuschränken. Ich mag das auch niemandem vorschreiben, das macht überhaupt keinen Sinn, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Liebe macht keine Vorschriften! Es macht aber Sinn, dass jeder sich zumindest Gedanken macht, wie er seine ihm verfügbaren Ressourcen verwenden will.
Auf jeden Fall sind die Ressourcen ungleich verteilt, viele Menschen streben nach „mehr“ unabhängig davon, ob andere genug zum Leben haben oder nicht. Mit Liebe hat das wenig zu tun.
Da gibt es „natürlich“ noch etwas anderes, das in uns wirkt und uns antreibt, ggf. auch nicht darauf zu achten, wie es den anderen geht, es hat viel mit Status, Macht und Bedürfnisbefriedigung zu tun.
Wir alle wissen dass wir zumindest aktuell noch, wer weiß schon wohin die Wissenschaft uns noch bringt sterblich sind, früher oder später ist dieses Leben zu Ende. Also stellt sich jeder - mehr oder weniger die Frage, was Sinnvolles mit diesem endlichen Leben anzufangen?
Eine Art von Sinn ist das Streben nach Status und Macht, es ist anspruchsvoll, es macht stolz (ich habe etwas geschafft und werde
von mir und von anderen dafür anerkannt). Stolz, eine ganz besondere Eigenschaft, die wir uns irgendwann auch einmal etwas genauer anschauen sollten :). Außerdem ermöglicht es einen höheren Grad an Bedürfnisbefriedigung durch Reichtum. Die Crux an der Sache ist, dass dabei nur schwerlich alle erfolgreich sein können. Die Statuspyramide ist nach oben hin spitz, und wenn viele möglichst weit nach oben kommen wollen, kommt es unweigerlich zum Kampf, je nach Grad der Zivilisation mit unterschiedlichen Mitteln von der brutalen Gewalt bis hin zu erlaubtem Einsatz von Verstand, Menschenkenntnis, Geld usw.
So lange in uns Menschen dieses Streben
wirksam ist, so lange wird es schwer sein, allen Genüge zu tun.
Sorry das ist es erst einmal wieder für heute mittendrin - leider wenig Zeit für direkte Fortsetzung hoffentlich bald….