Vorwort
Die Geschichte darf gerne weiterverwendet werden wenn
1) Kein Geld damit verdient wird
2) Der Name der Autorin bei jeder Veröffentlichung DEUTLICH genannt wird (Susanne Weinsanto aka JeanneDarc)
3) Ich bei weitergehenden Verwendungswünschen VORHER gefragt werde. Das Bild stammt von Pixabay und darf laut dortiger Lizenzinfo frei für kommerzielle und nicht kommerzielle Projekte verwendet werden.!
Olga sucht...
Olga fühlte sich irgendwie seltsam. Jetzt war sie schon 69, und doch wusste sie bis heute nicht, wo sie dazu gehört. Sicher, sie war sich bewusst, dass sie anders war als andere, aber warum konnten die anderen Menschen sie nicht einfach so nehmen, wie sie eben war.
Sie überlegte sich, was an ihr so alles anders war. Als Erstes fiel ihr ihre dunkle Hautfarbe auf, die für eine Schwedin schon ungewöhnlich war. Damals als sie gebo-ren wurde, hatte ihr Vater deshalb gedacht, dass er mit ihrer Mutter fremd gegangen war.
Erst als Olga ein bisschen Ahnenforschung gemacht hatte, und sich herausstell-te, dass dier Ur-ur-uropa von Olga dunkelhäutig gewesen war, erst da war wieder Frie-den in der Familie. Sie wunderten sich alle etwas, dass auch nach so vielen Generati-onen die dunkle Hautfarbe vererbt werden konnte. Doch mit etwas Recherche im In-ternet merkten sie schnell, dass das zwar ungewöhnlich, aber durchaus möglich war.
Hinzu kam dann, dass sie als Mann geboren wurde, und keine geschlechtsanglei-chende Operation hatte, so dass sie auch von den Transsexuellen nicht so richtig als zugehörig empfunden wurde. Als das noch nicht genug wäre war sie auch noch im Geiste ein wenig
Kind geblieben. Was freute sie sich, wenn ihre Enkelin zu Besuch kam und sie auf den Spielplatz gingen.
Oft sass Olga mehr auf der Schaukel als ihre Enkelin, und eigentlich war es ihr ganz egal, was die anderen dabei dachten. Aller-dings wollet sie eben doch auch irgendwo einfach nur dazu gehören. Immer wieder versuchte sie es, doch egal ob sie in ein Transsexuellen_Treffen, ging oder zu einem Treffen der „dunkelhäutigen“ auch wenn sie mit ihren Enkeln unterwegs war und die Schaukeln und Karussells auf den Spielplätzen viel mehr in Beschlag nahm, als die dortigen Kinder. Immer wurde sie komisch angesehen. Irgendwann dachte Olga: „So
kann das nicht mehr weiter gehen, ich brauche auch soziale Konakte, die mich ver-stehen“ und sie setze eine Anzeige in die Zeitung
jung gebliebene Alte, dunkelhäutig aus Nordeuropa, die als mann geboren wurde und heute eine Frau ist, und die manchmal mehr Kind als Erwachsene ist, sucht Men-schen, die sie so akzeptieren, wie sie eben ist.
Diese Anzeige setzte sie in jede Zeitung, die sie finden konnte. Jeden Tag schaute sie in ihren Briefkasten, doch lange kamen nur Zuschriften, die man von vornherein nicht ernst nehmen konnte. Gerade als Olga schon
nahe daran war, die Anzeige wie-der aus der Zeitung herausnehmen zu lassen, die sie erst einmal für 4 Wochen be-zahlt hatte, gerade da fiel ihr ein unscheinbarer Brief auf. Sie musste ihn öffnen, auch wenn sie ahnte, dass auch dieser Brief sehr wahrscheinlich nur wieder von irgendei-nem Spinner geschrieben worden war.
Als sie den Brief öffnete, las sie:
„Hallo unbekannte, junge Alte, als ich Deinen Brief las, wusste ich, ich muss der Schreiben, denn ich bin 45, und fühle mich wie 80. Ich komme aus Nigeria und bin hellhäutig, und ich wurde als Frau geboren. Ruf mich doch mal an"
Sofort griff Olga zum Hörer und riief den Briefschreiber an. Sie verstanden sich auf Anhieb, und der Briefschreiber stellte sich als Ottokar vor. Da mussten sie beide zu-sammen lachen.
„Ottokar und Olga“ hört sich lustig an...“
Sie unterhielten sich sehr lange, und bald schon trafen sie sich auch.
Beide hatten ein wenig Angst, dass sie sich bei dem Treffen nicht mehr so gut ver-stehen würden, wie am Telefon. Diese Angst war voellig unbegründet. Auch als sie sich sahen verstanden sie sich auf Anhieb. Bald schon merkten sie, dass sie zusam-men gehörten und sehr viele gemeinsame Interessen haben. Beide hatten schon als Kind den großen Wunsch gehabt eines Tages in einer
Band zu spielen. Da sie so große Ähnlichkeiten hatten und sich so gut verstanden entschlossen sie sich diesen Traum wahr werden zu lassen.
Bald schon hatten sie ihren Traum wahr gemacht und eine Band mit dem Na-men„Oh hoch zwei“ gegründet., weil sie ja wollten, dass ihre Zuschauer immer „Oh“ riefen, wenn sie auf der Bühne standen.
Bald schon hatte die Band der beiden grosse Erfolge, und es kamen noch mehr Menschen in die Band, die sich irgendwie nirgends so wirklich zugehörig fühlrten. Doch alle diese Menschen fühlten sich plötzlich doch zugehörig - nämlich der Band, und vielleicht
war das ja ein kleiner Teil des Grundes für ihren Erfolg.
Und wer weiss? Vielleicht treten sie ja eines Tages auch bei Dir im -Ort auf, .oder sie schicken die Autorin, die diese Geschichte geschrieben hat...