°Einleitung° ...
Ich will euch kurz von ihm erzählen! Von wem fragst du? Von Teutazinoba?
Teutazinoba war nicht der übliche Räuber wie er im Buche steht oder den sich Robin Hood hätte ausgewählt; obwohl ich bei letzterem nicht ganz sicher bin. Teutazinoba machte sich nichts aus Geld und Schmuck und anderem Plunder zu stehlen. Er stahl gerne Brombeeren aus Nachbarsgarten oder Äpfel oder auch mal einen Kohl oder Kürbis vom Acker eines Bauern. Warum wirst du nun fragen, und warum nennt er sich dann Räuber. Nun, er war einer. Wenn auch nicht der übliche. Er
ging sehr suptil und überlegt bei seinen Diebstählen vor und das machte ihn wirklich zu etwas besonderem seiner Art.
Üblich ist ja eher, Kutsche oder ähnliches ausgeraubt; und mitgenommen was da ist.
,,Wozu dasˮ, dachte sich Teutazinoba und klaute nur Dinge die niemandem ernsthaft fehlten oder die er sofort verwerten konnte. Eben besagte Nahrung und ähnliches.
So kam es das sich eines Tages folgendes zutrug und begab. Davon will ich euch nun erzählen.
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Teutanzinoba war in bester Räubermanier auf einem Waldweg unterwegs; oder besser campierte dort für eine Weile. Als er eben einen Topf erhitzt hatte über einem kleinen Feuer kündigte sich durch rufen und Peitschenhiebe, Pferdegekeuch und Räderknarren eine Kutsche des Weges an. Der Räuber überlegte. Sollte er sich eine Beute der üblichen Art holen. Es reizte ihn schon, doch brachte er es nicht auf die Reihe. Er war ein Dieb wohl vielleicht aber kein böser Geselle.
Teutanzinoba ließ die Kutsche ziehen. Doch kam gleich darauf ein Fuhrwerk
mit einigen Weinfäßern darauf hinterher. Er entschloß sich dort sein Diebesglück zu versuchen. Er näherte sich der Straße, winkte dem Pferdefuhrwerk zu und brachte es zum halten. ,,Können sie mich mitnehmenˮ, fragte er ruhig. Der Kutscher hatte nichts dagegen und lies ihn hinten Platz nehmen. Wärend die Kutsche anrollte rollte Teutanzinoba ein Fass aus dem Wagen und gab ihm einen Schubs in Richtung Straßengraben. So sei es den später zu holen dort. Er verwikelte den Kutscher auf dem Bock in ein Gepräch über den Wald so dass dieser abgelenkt war und die Sache gelang. Noch ein paar Minuten übte er sich in Geduld und fuhr dann nach dem
Ablenkungsthema mit der Bitte fort er möge ihn doch absteigen lassen. Getan so. Er lief die restliche Strecke zurück und da lag das Fass im Graben und war unberührt. Vielleicht besser so dachte Teutozinoba und wollte sich wieder mit dem Fass zu seiner Feuerstelle zurück begeben. Da kam die Kutsche die gewendet hatte abermals zurück und Teutozinoba sah dies als untrügliches Zeichen seiner Mission an. Er hielt die Kutsche an, bat die Fahrgäste mit bösen Worten auszusteigen und stahl die Kutsche samt Inhalt.
,,Das also war ein großes Verbrechenˮ, dachte er. Er hielt ein kleines silbernes Kreuz das er dem Beifahrer der Kutsche,
einem geistlichen, entwendet hatte in Händen und betrachtete es. Irgendwie ging eine seltsame Macht davon aus. Es war anders ein Kreuz und eine ganze Kutsche zu stehlen als nur ein paar Salat oder Kohlköpfe; und das merkte er - er spürte sein Gewissen.
Aber die Sache fand noch zum Guten. Teutazinoba überlegte auf dem Kutschbock, dann wendete er sie und fuhr eiligst zu den Bestohlenen Insassen zurück. Er hing sich ein Halstuch vor den Mund und übergab die Kutsche an die verdutzten Insassen und den verdutzten Kutscher eiligst zurück.
Er lief und lief - hatte ein reines Gewissen, wie es schien, danach. Und als
er außer Sichtweite war war da noch ein anderes Gefühl in Ihm. Es passte wieder für ihn und er schwor sich fortan ein anderes Leben zu führen. So kam es das Teutanzinoba später auf einem Bauernhof als Knecht anfing.
Er spielte mit den Kindern des Bauern und es war einfach ein anderes Leben als als Räuber und Wegelagerer, Strauchdieb und Taugenichts.
Teutozinoba taugt heute was, könnte man sagen, und wen er nicht mehr seinem schlechten Impuls nachgibt so klaut und stielt er heute höchstens noch einige
Zuckerstücke aus der Zuckerdose die er für seinen Kaffee braucht. Den er ist kein schlechter Mensch und war es nie.