Gedichte
Der Tod spielt mir ein Geigenlied

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"gespenstige Alltags Melodien, aus den Seiten einer hölzernen Fidel entflieh?n,"
Veröffentlicht am 07. Februar 2017, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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gespenstige Alltags Melodien, aus den Seiten einer hölzernen Fidel entflieh?n,

Der Tod spielt mir ein Geigenlied

Der Tod spielt mir ein Geigenlied

Karge Felder, düstere Wälder, Donnergrollen und Gewitterwind, Regen fällt auf ein Sorgenkind, Schilf bewegt sich an einem dunklen See, so das er fast zerbricht, Schmerzgewimmer durch die Wellen spricht. Grauer Wolkenmob malt grimmige Formen, Lachen verhallt in kümmerliche Sorgen, gespenstige Alltags Melodien, aus den Seiten einer hölzernen Fidel

entflieh́n, bleibt nur ein See und nicht das Meer, die Augen nass und Blicke leer. Zart streicht Bogenhaar die Därme, ein müder Kopf schweift verlangend in die Ferne, süße Münder lallen schöne Lügen, dann müssen Leib und Seele sich ihnen fügen, ach Trübsal spiel doch bitte weiter, mal besonnen und auch heiter, spiel die Töne hoch und schnell, greif fester hinein ins Klanggestell. Die Blitze zucken übers Wasser, Gesichter der Trauer werden

blasser, auf dem Steg sitzt stumm und starr, ein alter Mann mit weißem Haar, sehnt sich nach seiner letzten Reise, und der Herbst zupft die Geige leise. Legt langsam seinen Körper aufs feuchte Holz, hoch an Weisheit gleicht dem Stolz, mit Würde geht er seinen Weg, zurück bleibt eine entleerte Hülle auf dem Steg, dann ertönt des Todes Geigenlied, nimmt fort den Schmerz aus jedem Glied, schwarze Schwäne verneigen ehrfürchtig

sich, denn dieser Alte, bin in der Zukunft ich.



Bildmaterial und Text © Gebeine 2017



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Kornblume Bis dahin fließt aber noch viel Wasser vom See, über den Fluss, ins Meer.
Ob es wirklich so kommt, wie Du es Dir heute wünscht, bleibt abzuwarten. Das wirkliche Leben hält auch für Dich noch so manche Überraschung bereit, von der du jetzt noch nicht ahnen kannst ob du weise oder töricht handeln wirst.
Hallo Andy,
"Der Tod spielt mir ein Geigenlied " den Titel finde ich stark. Er hat mich auf den Text sehr neugierig gemacht.
Grüße durch das Dunkle der Nacht schickt die Kornblume
Vor langer Zeit - Antworten
Gebeine Das ist und bleibt die große Frage,was noch vor einen liegt, wie lange es dauert und wohin die Reise geht. Ich lass mich überraschen,jedoch ist am Ende jeder gleich. Vielen Dank auch an dieser Stelle.
Grüße
Andy
Vor langer Zeit - Antworten
Pfauenfeder Jaa- Geschmunzelt hatte ich auch. Wenn er auf den See blickt, nicht auf das Meer :D
Naja, wer aber denkt schon - im Leben seiend - an den Tod? Da sind die schwarzen Schwäne wohl Schuld dran....
Fazit: schaurig.-lustig und Poesie erklimmt die Sprossen der Gemüter, die mehr im Dunklen verweilen mögen.
Aber im Ernst: wenn der Weise sich auf den Grund legt, ist die Würde zu groß, als dass er in Vergessenheit geraten sollte.... - Allein, und nur in Stolz gekleidet? Da kommen die Raben und gucken nur

Lieben Gruß von mir! -
Vor langer Zeit - Antworten
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