Der Ofen bullert wohnlich warm
Frau Mutti strickt am Tisch mit Wolle
Der kleine Lux sitzt auch daran
Und liest vertieft das Buch „Frau Holle“
Frau Mutti hat die Füße oben
Sie kitzeln weich vom Stuhl das Kissen
Vom Lux, der darauf flauschig sitzt
Dem Po ist dies ein Leckerbissen
Noch ist es still im Zimmer, bloß
Im Ofen knackt es manchmal zart
Wenn Hölzchen mit den Flämmchen spielen
Dann ist die Ruhe nur apart
Vom Lux das Kissen plötzlich wallt
Die Vibration Frau Mutti fühlt
Sie schaut den Lux entgeistert an
Der nur drauf loslacht, aufgewühlt
Frau Mutti sagt: „Der Stuhl, der bebt …“
Der Lux erwidert nur: „Nanu …“
Er tut, als wäre nichts geschehen
Und denkt, sie gibt bald sicher Ruh
Es rumpeln nicht nur Stuhl und Kissen
Der Hosenstoff, der flattert fein
Es flieht auch etwas … aromatisch
Am Fuß hinaus, ins Zimmer rein
Frau Mutti jedoch guckt nun streng
Der Lux erwidert: „JAAA“ – und geht
Dorthin, wo rauschen die Gewässer
Wo man liegt, sitzt und auch steht
Die Schiebetür versperrt die Sicht
Der Lux, der macht es sich bequem
Natürlich vorher: Hosen runter
Denn MIT – das wär’ nicht angenehm
Sogleich singt Lux in hellsten Tönen
Im Gleichtakt mit gewissen Klängen
Die unterschwellig brummend, knatternd
Versuchen sich vorab zu drängen
Tiefe Knattertöne böllern
Es rumort im Bad und kracht
Die Akustik schwingt vollendet
Lux, der trällert falsch … und lacht
Es schallt ein „Schüssel“ durch die Tür
Ein „Liedlein“ und manch andres Wörtchen
Denn unwillkürlich, übertönend
Vereinzelt … knattert’s laut im Örtchen
Dann macht er „LALALA …“ und „LÜLÜ …“
Spontan, so könnt ein Lauscher meinen
Doch immer nur zum Übertönen
In Dur und Moll, so will es scheinen
Die Resonanzen doppeln sich
Vervielfacht hallt es von den Wänden
Der Keramik, hoch hinaus
Man meint, da wolle jemand senden …
Dann etwas später raschelt es
Ein Wasserfall rauscht bald darauf
Ein „TRALLALA …“ der Lux pfeift leise
Dann poltert es – die Tür geht auf
Schon sitzt der Lux, als wäre nichts
Gewesen … lesend, Beine hängend
Frau Mutti strickt, die Füße kuscheln
Vom Lux das Kissen, weich und drängend
Die Melodie vom Lux jedoch
Verdampft in Noten in die Welt:
„Erschallen Töne in die Schüssel …
… erklingt ein Liedlein bis nach Brüssel …“