Schreib mir was!
„ Sieben, acht, neun, verflixt, das stimmt wieder nicht, ich hasse diese Bürokratie,“ schimpft Tim, nachdem er zum wiederholten Mal die Materiallisten verglichen und jedes mal was Anderes rausbekommen hat. Er schiebt die Listen zu einem Stapel zusammen, legt sie in die Ablage zurück. Grübelnd geht er ins Wohnzimmer, will in der Programmzeitschrift nachsehen, was im Fernsehen geboten ist, als es an der Tür
klingelt. ´´ Halb elf ´´ denkt er kurz, ´´ so spät noch jemand.´´ Er ist etwas erstaunt, als Cindy vor der Tür steht, Sohn Ricki auf dem Arm. „Wir hatten grad nichts Anderes vor,“ beginnt sie stockend „und ..da ..dachten ..wir… dass wir dich besuchen könnten.“ Tim merkt, dass sie Mühe hat, nicht zu weinen. Er kennt Cindy gut, weiß, dass sie grossen Kummer hat, sonst würde sie
nicht so spät mit Ricki bei ihm vor der Tür stehen. „Na, das nenn ich aber eine gelungene Überraschung,“ begrüsst er Cindy versucht, ihr die Spannung zu nehmen, die ihr offensichtlich sehr zu schaffen macht. „Kommt rein, darauf müssen wir anstossen.“ Er macht die Tür weit auf. „Darf ich dir Ricki abnehmen ?“ Cindy legt Tim ihren Sohn vorsichtig auf den
Arm. „Ja, ich hoffe nur, dass er nicht aufwacht. Er ist erst vorhin eingeschlafen.“ Promt wacht Ricki auf, sieht sich mit grossen Augen um, will anfangen zu weinen. Aber dann erkennt er Tim, kuschelt sich mit ausgebreiteten Armen an ihn. „Mama Him gehen,“ murmelt er schläfrig. Tim drückt ihn sanft an
sich. „Da habt ihr mir aber eine grosse Freude gemacht.“ Bis er sich mit Ricki im Wohnzimmer auf die Couch gesetzt hat, ist er in seinen Armen wieder eingeschlafen. Cindy ist tief gerührt, wie gut Tim mit ihm umgeht. Sie hat sich in den Sessel gesetzt, damit er Ricki hinlegen, ihm seine Jacke ausziehen kann. Ihre Nerven sind zum Zerreissen angespannt. Der Streit mit Frieder hat sie mehr mitgenommen, als sie sich eingestanden hat und sie ist
heilfroh, dass ihr unterwegs nichts passiert ist. Tim spürt, dass Einiges vorgefallen sein muss. Er nimmt Ricki wieder auf den Arm, um ihn in´s Bett zu bringen. „ Ich bring Ricki in´s Bett. Schenkst du uns was zu trinken ein?” Vorsichtig legt er ihn im Kinderzimmer in´s Bett, deckt ihn mit einer leichten Decke zu. Zufrieden murmelnd dreht Ricki sich zur Seite, kuschelt sich in die Decke. „Schlaf gut mein kleiner
Freund.“ Nach ein paar Augenblicken geht Tim in`s Wohnzimmer zurück. Cindy sitzt zusammengekauert im Sessel, hält sich ein Taschentuch vor den Mund, versucht, ihre Tränen zu unterdrücken. Als sie Tim in´s Zimmer kommen sieht, springt sie auf, fliegt in seine Arme, klammert sich an ihn, als hinge ihr Überleben davon ab. Sie kann jetzt auch ihre Tränen nicht mehr zurück halten. Ihr Körper zittert vor Anspannung. Tim fragt sich, was wohl vorgefallen ist. Er hat Cindy noch nie so völlig fertig
erlebt. Auch Ricki war voller Angst, als er an der Tür aufgewacht ist, ihn mit grossen Augen angesehen hat. Sanft streicht er Cindy über den Kopf, ihren Rücken, lässt sie weinen. Ihre Tränen fliessen über ihre Wangen, tropfen auf sein Hemd. Immer wieder wird ihr Körper von Weinkrämpfen geschüttelt und mit jedem mal klammert sie sich fester an Tim. Ihre Versuche, ihm zu erzählen, was vorgefallen ist, gehen in einem heiseren Schluchzen unter. So geht Tim, Cindy an sich gedrückt, zum Sideboard, holt zwei Gläser aus dem
Schrank, schenkt von dem Likör ein, den er vor ein paar Tagen von einem Kunden bekommen hat. „Komm, setzen wir uns und dann erzählst du mir, was passiert ist.“ Cindy nickt kurz, nimmt ihr Glas in die Hand, setzt sich neben Tim auf die Couch. Sie schafft es aber nicht, ihm zu erzählen, warum sie mit Ricki so spät zu ihm gekommen ist. Wieder wirft sie sich in seine Arme, klammert sich weinend an ihm fest. Tim kann grad noch das Glas festhalten und auf den Couchtisch stellen, bevor Cindy es vor Zittern verschüttet. Er streichelt ihr wieder den
Rücken, drückt sie sanft an sich, lässt ihr Zeit, sich zu beruhigen. Cindy schafft es dann, das Glas mit beiden Händen fest zu halten, trinkt es zitternd aus. Der weiche, angenehm schmeckende Likör schenkt ihr eine wohlige Wärme. Tim vermutet, dass Stiefsohn Frieder der Grund für Cindys Kommen ist. „Frieder ?“ fragt er auf Verdacht. Cindy nickt kurz, schmiegt sich wieder an ihn. Eine schlimme Vermutung steigt in Tim
auf. „Hat er dich oder Ricki geschlagen?“ Wieder antwortet Cindy nicht, schüttelt den Kopf, sieht Tim mit grossen Augen an. „Bin mit Ricki abgehauen, bevor er´s tun konnte.“ Jetzt nimmt Tim Cindy in die Arme, drückt sie fest an sich. „Er hätte dich. .Ricki.. geschlagen, wenn du nicht abgehauen
wärst?“ Jetzt bricht es aus Cindy raus. Sie kann einfach nicht mehr, muss über das Ganze reden. Weinend schmiegt sie sich in Tim´s Arme. „Wir haben uns über das Taxi unterhalten,“ beginnt sie zu erzählen, „ Frieder war nicht abgeneigt, einen oder zwei Fahrer einzustellen, weil er allein nicht mehr nachkommt, seit er für dieses medizinische Labor Kurierfahrten macht. Er ist fast jeden Tag bis in die Nacht unterwegs und es soll noch mehr dazu
kommen.“ Cindy setzt sich bequem in die Couch, schlägt ihre Beine im Schneidersitz übereinander. Erst jetzt fällt Tim auf, dass sie ihren Schlafanzug an hat. Cindy sieht kurz an sich runter. „Wollte grad ins Bett, als er von der letzten Fahrt nach Hause kam. Hab gemerkt, dass er völlig fertig ist, ihn gefragt, warum er nicht endlich jemand einstellt. Er ist an die Bar gegangen, hat sich einen Whisky eingeschenkt, ihn auf einen Zug ausgetrunken. Wir haben über die
letzte Zeit geredet, was alles so war, das er nicht mitbekommen hat, weil er ständig unterwegs ist, als die von diesem Labor angerufen haben. Sie hatten noch einen Schnellschnitt, der dringend zur Uni gefahren werden muss, weil nur die solche Untersuchungen machen können und dürfen.“ „Lass mich raten,“ fragt Tim kurz, „ es ist dir nicht gelungen, ihn trotz Alkohol vom Fahren abzuhalten?“ „Hab´s gar nicht versucht, nachdem er gleich seine Jacke genommen hat und zum Auto gelaufen ist. Als er zurück kam, hab ich ihm gesagt, dass ich mir
grosse Sorgen mache, weil er soviel um die Ohren hat. Er soll sich doch überlegen, dass Ricki und ich ihn brauchen. Ich dachte, er versteht meine Sorgen, hab ihm gesagt, dass er nicht Rickis Vater ist.“ Dicke Tränen steigen Cindy wieder in die Augen. „Ich dachte, wir sind lang genug zusammen und ich kann es ihm jetzt sagen, kann ihm sagen, dass wir auch gemeinsame Kinder haben
können, er doch nicht so viel weg sein soll… aber er ist total ausgerastet, hat mich über den Tisch in die Couch geworfen. Hure… hat er geschrien…. Ricki nicht von mir… du Hure…. hast mich verarscht…. mich ausgenutzt….wolltest mir einen Balg unterjubeln… du fickst mit so einem Scheisskerl und ich soll den lieben Daddy spielen….du hast sie wohl nicht alle..“ Weinend schmiegt Cindy sich wieder an Tim, erzählt mit stockender Stimme
weiter. „Ich konnte ihm nicht sagen, dass ich schon seit wir uns kennen, mit mir kämpfe, wie und wann ich es ihm sagen soll, hab ihn gebeten, nicht so zu schreien, aber da kam Ricki ins Zimmer, voller Angst, dass Frieder mich schlagen will, hat sich an mich geklammert. 2 Nimm deinen scheiss Balg… hat er geschrien…du Hure..verschwinde…such dir einen anderen Idioten… aber nicht mich. Als ich ihn gefragt hab, wo ich um die Zeit noch hin soll, hat er nur noch lauter
geschrien… mir doch egal....raus mit dir und dem scheiss Balg." Als er drohend auf mich zu kam, hab ich Ricki genommen, bin raus gelaufen. Zum Glück spielt er immer mit meinen Schlüsseln, nimmt sie mit in´s Bett, nuckelt am Anhänger, ich hätte keine Zeit mehr gehabt, sie zu suchen…. und… ja.. da sind wir..“ Tim ist schockiert, wie Frieder sich Cindy und Ricki gegenüber benommen hat. Er verspürt grosse Lust, sofort zu ihm zu fahren, ihn zu verprügeln, wie er
es mit Cindy gemacht hätte, wenn sie nicht weg gelaufen wär. Dass Frieder nicht Rickis Vater ist, hat er nicht gewusst, findet es aber gut, dass Cindy den Mut hatte, es ihm zu sagen. Viele andere Frauen hätten es für sich behalten. Cindy sieht Tim mit grossen Augen an. „Tim… ich hab mit keinem Scheisskerl gefickt… Rickis Vater ist bei einem Arbeitsunfall um´s Leben gekommen…. ich wusste da noch nicht, dass ich schwanger bin. Es war so schwer…. ich konnte es lang nicht überwinden, dass Robby nicht mehr da ist… hatte leichte
Blutungen, dachte erst, es ist, weil ich beruflich Stress hatte…. bitte…Tim… ich bin keine Hure..“ Tim schenkt sich noch einen Likör ein. „Möchtest du auch noch einen?“ Cindy hält ihm ihr Glas hin. „ Ja bitte, schmeckt echt gut.“ Die wohlige Wärme, die sich mit dem Likör in ihr ausbreitet, lässt sie etwas entspannen. Tim trinkt sein Glas aus, stellt es auf den
Tisch. „Frieder ist ein Arschloch. Er hat dich gar nicht verdient.“ Tim´s Nähe beruhigt Cindy zusehends. Sie fühlt sich in seinen Armen wohl. „Ricki ist total durcheinander. Er hat fast den ganzen Weg vor Angst geweint, ist erst kurz nach der Autobahn eingeschlafen.“ „Komm, wir sehen mal nach ihm.“ Tim nimmt Cindy an der Hand, geht mit ihr leise in´s
Kinderzimmer. Ricki liegt mit angewinkelten Armen und Beinen auf dem Bauch, schläft tief und fest. Cindy umarmt Tim, schmiegt sich eng an ihn. „Er hat sich in deinen Armen gleich beruhigt.“ Tim spürt ihre grossen festen Brüste unter dem dünnen Stoff ihres Shirts, streichelt ihren Po. „Du bist keine Hure. Dass du deinen Freund verloren hast, war sehr schwer für
dich. Ricki und du ihr bleibt bei mir. Morgen sehen wir weiter.“ Cindy küsst Tim sanft auf den Mund. „Danke.“ Tim drückt ihr einen Finger auf die Lippen, nimmt sie wieder mit ins Wohnzimmer zurück. „Möchtest du noch was trinken?“ „Nein, ich versuch zu schlafen. Muss morgen meine Sachen aus der Wohnung
in der Maierstrasse holen. Hab das Appartement gekündigt und der neue Mieter will am Montag einziehen.“ „Soll ich dir helfen?“ Cindy schüttelt den Kopf. „Muss nur ein paar Koffer und Taschen packen, Kleinigkeiten mitnehmen. Das Appartement ist möbliert.“ „Wenn du willst, kannst den Bus nehmen.“ „Au ja, danke.“ Cindy küsst Tim auf die Wange. „Dann muss ich nicht zweimal
fahren.“ „Gut, dann bezieh ich das Bett frisch. Kannst in meinem Zimmer schlafen.“ „Das brauchst du nicht. Ich schlaf auch auf der Couch oder bei Ricki.“ „Du sollst das Zimmer haben. Es ist grösser. Da kannst du deine Sachen besser unterbringen. Ich richte mir das Eckzimmer ein.“ Cindy ist einverstanden. In dem Zimmer kann sie besser nach Ricki sehen, sollte er in der Nacht aufwachen. In der
seitherigen Wohnung haben sie in einem Zimmer geschlafen. „Ja, dann kann ich besser nach Ricki sehen, wenn er aufwacht. Er hat seither noch nicht allein in einem Zimmer geschlafen.“ Tim räumt die Likörflasche auf, bringt die Gläser in die Küche. „Ich räum noch auf und hau mich dann hin. Schlaf gut.“ Cindy küsst ihn auf die Wange. „Nochmal danke und gute
Nacht.“ Dann geht sie ins Schlafzimmer, zieht die Vorhänge zu. Tim spült in der Küche die Gläser aus, als er ihren Aufschrei hört. Er lässt die Gläser im Wasser liegen, trocknet sich im Laufen die Hände ab. Cindy hat sich hinter dem Vorhang versteckt, starrt aus dem Fenster. Draussen ist erst ein lautes Brummen, dann ein knirschendes Rattern zu hören, als würde ein Auto mit hoher Geschwindigkeit vor´s Haus fahren. „Das ist der Nachbar,“ erklärt Tim,
„wenn er mit seinem Jeep den Kiesweg rauf fährt, hört es sich so an. Er fährt abends noch mal raus, lässt seinen Hund in den Mahdwiesen laufen.“ Cindy klammert sich zitternd an Tim. „Lass mich nicht allein… ich hab Angst..“ „Ich räum noch die Gläser weg, dann komm ich zu dir. Dagobert wird solang auf dich aufpassen.“ Cindy sieht Tim fragend an. „Dagobert?“ Lächelnd deutet Tim zur
Terrassentür. „Das ist Dagobert, ein Berner Sennenhund. Der Nachbar hat ihn von seiner Schwester bekommen. In der Hintertür ist eine Klappe eingebaut, durch die er jederzeit raus kann. Wenn er bei mir noch Licht sieht, kommt er rüber, holt sich ein paar Streicheleinheiten ab und geht wieder.“ Jetzt sieht Cindy den Hund vor der Tür sitzen. Neugierig schaut er, ob Tim endlich aufmacht, damit er seine Ration Streicheleinheiten bekommen
kann. Mit lauten Ummpfff…. hmmmpfff…hfffttt.. Seufzern kommt er ins Zimmer, als Tim ihm die Tür aufmacht. „Grüß dich Dago,“ begrüsst er ihn. Der Hund setzt sich hin, beugt den Kopf vor, als wollte er sagen: „ Worauf wartest du noch, fang endlich an.“ Tim krault ihn am Kopf, hinter den Ohren und am Bauch. „Dago mein Freund, ich möchte dir Cindy vorstellen. Sie wohnt ab heute bei
mir.“ Ummffff….hffftt… hmmmppfff… wird Cindy von Dagobert begrüsst. Er streckt ihr seine dicke Pfote entgegen, leckt ihr die Hand ab, als Cindy ihn begrüsst. „Du bist aber ein Lieber,“ streicht sie ihm über den Kopf, „ da wird Ricki sich freuen, er mag Hunde.“ Schluurp… schluurp.. leckt Dagobert Cindy das Gesicht ab, als wollte er ihr sagen, dass er sie auch mag. Dann streckt er hechelnd seinen Hintern hoch, dreht sich um und rennt zu seinem
Herrn zurück. Cindy hat das Gefühl, als wollte er ihr im Weglaufen noch zurufen, dass er sich auf Ricki freut, aber jetzt leider keine Zeit mehr hat. „Dagobert mag dich,“ lacht Tim und schliesst die Tür. „Ja, ist ein lieber Kerl, aber er hat mich vollgeschlabbert,“ lacht Cindy mit, „ uaahh..alles nass hast du was zum Anziehn für mich?“ Tim holt eine Schlafanzugjacke aus dem Schrank.Im Weggehen zieht Cindy ihr Shirt aus. Tim betrachtet ihre wippenden
Brüste, geht dann in die Küche, nimmt die Gläser aus dem Spülbecken, trocknet sie ab und räumt sie ins Sidebord zurück. Bis Cindy aus dem Bad kommt, hat er die andere Betthälfte frisch bezogen. Die Schlafanzugjacke ist ihr etwas zu gross, sieht aber sehr sexy aus. Fröstelnd kuschelt sie sich in´s Bett. „Ist doch ein bischen frisch geworden.“ Als Tim sich in´s Bett legt, schmiegt sie sich zusammengerollt an ihn, versucht,
die Ereignisse vom Tag wenigstens für kurze Zeit zu vergessen. Tim´s Nähe tut ihr gut. Nach wenigen Minuten ist sie eingeschlafen....
PamolaGrey Es freut mich, wenn dir die Geschichte gefällt, danke schön… L.G. Pam |