Nach Stunden ermüdender Recherche und keinem einzigen Ergebnis, beschloss Mr. Yagami´s Assistent einen letzten Versuch zu starten und begab sich zur Technikabteilung der Polizeistation und bat die Kollegen sich im Darknet umzusehen und nach knapp 30 Minuten waren sie auf eine Website gelangt, auf der die Termine und Lokation der nächsten Autorennen der Underground Szene bekannt gegeben wurden und als sie weiter herunter scrollten waren die teilnehmenden Wagen abgebildet. „Dort, das ist er!“, meinte der Assistent aufgeregt, als er den metallic blauen
Lamborghini entdeckte. Er kritzelte die Termine und Örtlichkeiten der Rennen in seinen Notizblock, bedankte sich bei seinen Kollegen und begab sich auf direktem Weg zu Polizeiinspektor Yagami. Dort angekommen blieb er erschöpft in der Tür stehen. Yagami sah in verwirrt an. „Wo waren Sie?“ „Ich…ich habe nach dem Lamborghini recherchiert, weil ich nicht Gauben konnte, dass es nichts gab und habe die IT Kollegen gebeten sich im Darknet umzusehen und wir haben tatsächlich etwas gefunden“, erklärte der Assistent. Beim Begriff Darknet sah Yagami ungläubig auf. „Wissen Sie überhaupt, wie Gefährlich es
ist sich im Darknet herumzutreiben?“, fragte er aufgebracht. „Ja schon, aber nun wissen wir, wo die nächsten Rennen der Szene stattfinden“, erklärte der Assistent. Yagami atmete tief ein, überlegte kurz und forderte seinen Kollegen dann auf, ihm die Daten mitzuteilen. „Das nächste Rennen wird morgen Abend stattfinden. Ich werde eine geeignete Einsatztruppe zusammenstellen. Wir werden Undercover vorgehen“, erläuterte er dann seinen Plan.
Ich war sitzten geblieben, bis der Speisesaal nahe zu leer war. Smoke war kurz nach Zecke gegangen, er musste sich um die Patienten auf der Krankenstation kümmern. Verständlich. Aber was sollte ich nun tun? Ich wollte niemanden stören, doch ich konnte auch nicht die ganze Zeit hier bleiben. Ich beschloss mir ein ruhiges Plätzchen zu suchen und zu überlegen, wie ich Zecke und Smoke helfen konnte und was ich mit meinem Leben nun anfangen sollte. Ich stand auf und ging zum Ausgang und über die langen Flure des ehemaligen Hotels, bis ich letztendlich
an eine Treppe gelangte. Ich hörte so viele Geräusche um mich herum, doch zwischen all dem Lärm konnte ich auch die Stille hören, die irgendwo über mir zu sein schien. Ich ging die Treppe hoch, bis ich im zweiten Stock stehen blieb um mich zu orientieren. „Hey, alles in Ordnung?“ Ich erkannte die rauchige Stimme sofort und drehte mich in die Richtung aus der sie kam. Ich spürte Raity direkt vor mir. Von ihr ging so viel Ruhe und Geduld aus, sodass ich in ihrer Nähe alle meine Probleme vergessen konnte. „Ja, ich denke schon. Ich habe nur nach einem ruhigen Platz gesucht, aber habe mich irgendwie verlaufen“, gestand ich.
Raity lächelte gutmütig. „Ich kann dir einen guten Ort zeigen, komm mit“, meinte sie und nahm meine Hand. Ich fühlte, wie die Hitze durch meinen Körper schoss und hoffte, dass man es von außen nicht sehen konnte.
Raity führte Chaos drei weitere Stockwerke hinauf, wobei die Treppe teilweise eingestürzt war und deshalb Leitern als Ersatz dienten oder Umwege gegangen werden mussten. Doch am Ende standen sie vor den Resten einer verglasten Tür. Raity öffnete und die beiden Jugendlichen betraten die ehemalige Dachterrasse des Hotels, welche früher von einem gläsernem Dom umhüllt gewesen war, doch die meisten Scheiben waren bereits zerbrochen und nur noch das Gestell der Konstruktion war übrig geblieben. Hier oben wuchsen viele tropische Pflanzen wie Palmen und
Farn, aber auch viele bunte Blumen und es wirkte wie ein kleiner Dschungel. Raity führte Chaos einen kleinen eingetretenen Weg entlang und auf eine hölzerne Plattform, die in die Krone eines Baumes gebaut worden war. Von dort aus konnte man den gestammten Stadtbezirk übersehen und auch zum Rest der Stadt. Chaos setzte sich, lehnte sich gegen einen dicken Ast und ließ den leichten Wind um sein Gesicht tanzen. „Was kann man dort sehen?“, fragte er Raity, die ihm gegenüber saß und zeigte in die Ferne. „Dort siehst du unseren Bezirk Kokaku. Seitdem hier die verschiedenen Organisationen sich bekriegen, hat die Stadt uns aufgegeben
und verbannt. Es sind bestimmt schon 20 Jahren seitdem vergangen und die Natur herrscht nun über den Bezirk. Überall wachsen Bäume und Flüsse haben ihren natürlichen Weg wiedergefunden“, erklärte Raity. „Ihr seid auch so eine Organisation oder?“, fragte Chaos. „Ja, wir sind psychedelic anarchy und die führende Organisation. Es ist so, dass die Organisationen Verträge geschlossen haben und eine Organisation über allen anderen steht, aber diese wird alle fünf Jahre neu gewählt. Wir wurden nun zum vierten Mal in Folge gewählt, weil unser alter Herr menschlich und politisch sehr fair handelt und alle zufrieden sind. In den
Organisationen wird alle acht Jahre ein neuer Boss gewählt“, erklärte Raity. Chaos nickte und sah in die Ferne, obwohl er nur die Dunkelheit sah.