Januarasche
I
Regenwasser mischt sich mit dem Blattwerk,
nasser kalter Boden,
weich und instabil,
Modergeruch gemischt mit Kastanienholz,
gefallen in eine Art von Trance,
zwischen zwei Welten stehend,
und alles dreht sich,
der Regen wird stärker,
der Blick geht nach oben.
Roter
Augenschmaus,
verziert mit kräftigen Dornen,
eingefasst in Marmorstein,
gegeben vom Herzblut,
wie jedes Jahr um diese Zeit,
stumm bleibt der Mund,
stumm bleibt das Gefühl,
keine Regung tritt heraus.
Januarasche,
verglüht und begraben,
Namen aus dem Leben gewischt,
nur nicht aus den Erinnerrungen,
wird immer noch vermisst,
immer noch dieses nicht wahr haben wollen,
der Verstand immer noch von Tauer
erschlagen.
Rückwerts die Schritte führen,
bis hin zum schwarzen Tor,
vorbei an alten Gräbern,
vorbei an ewiger Ruhe,
vorbei...
Und trotzdem,
nach all den Jahren,
kann man den Schmerz noch spüren.
II
Vernehme freudlose Stille,
wenn rauschend zieht der Schnee durch́s Geäst,
Mahle prangern in der
Mitte,
ein Name schweigend Trübseligkeit auferstehen lässt.
Wo Tränen in die kalte Erde versickern,
ein krächzender Schrei durchbohrt die Besinnungslosigkeit,
verstorben hinter traurig grauen Mauern,
entschwunden in eine unnahbare Befangenheit.
Mahnend zeigt der knorrige Finger,
auf ein weites Feld der Seelen,
gealtert kaum und doch Zeit verloren,
Januarasche,
will erneut die Sinne
nehmen.
Der Weg bekümmernd kurz,
ein einzig Wort verhindert den Atemzug,
der schwankende Gang,
führt zurück durch das vermooste Eisentor,
so bleiben der Realitäten Umarmungen,
nicht genug.
Bildmaterial und Text
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