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Die Vernissage - nicht ... mit mir und ohne mich

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"zu poplig ,zu klein, zu unprofessionell"
Veröffentlicht am 18. Januar 2017, 12 Seiten
Kategorie Sonstiges
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Wir schreiben heute den 24.Mai 2014 und ich trete voller Erwartung in die Gefielde von "myStorys" ein. Ich bin A.B.Schuetze. Wir kreuzen das Sternenbild "Schütze" und erkunden dessen Eigenschaften. Da wir gerade davon sprechen ... vergesst alles, was ihr über Schütze-Frauen gelesen habt. So ganz unter uns ... ihr werdet mein Wesen darin nicht entdecken. Hab ich eure Neugier erweckt? Wollt ihr mich kennen lernen? Nichts leichter ...
zu poplig ,zu klein, zu unprofessionell

Die Vernissage - nicht ... mit mir und ohne mich

15. Challenge

Thema:

Schreibt eine realistische Eröffnungsrede

Stell Dir vor Du bist Galerist/IN und in Deiner Galerie stellt im Januar ein regional sehr bekannter Künstler/IN, auf Vermittlung des Landrates, seine Arbeiten aus.

Zur Vernissage kommen erfahrungsgemäß nicht nur Hinz und Kunz sondern alle die Rang , Namen und Geld haben. Auch der Ministerpräsident des Landes und weitere Vertreter aus Politik, Kunst und Wissenschaft haben sich angekündigt. Die Bilder sollen horrende Summen erzielen. Einen Teil davon will der Künstler dem Land zur Förderung von Kunst und Kultur spenden. Normalerweise machst Du, als erfahrene Galerist/In, solche Eröffnung mit links

. Doch diesmal ist es anders. Die Bilder des Künstlers scheußlich und nur hingeluscht, sind überteuert und als Krönung des Ganzen, hat er Dich und Deine Galerie vor der Presse mit Worten wie "zu poplig ,zu klein, zu unprofessionell" runtergemacht und dich ständig im Vorfeld mit seinen Allüren genervt.

Du kommst total derangiert und außer Puste zwei Minuten vor Eröffnung der Ausstellung angerannt. Machst die eine oder andere entschuldigende Geste.

Richtest dein Haar. Zupfst das Kostüm zurecht.

Dann beginnst du mit deiner Rede, die du natürlich nicht erst zu Papier gebracht hast, da du … auf Anraten deines Arztes … eigentlich gar nicht an der Vernissage teilnehmen dürftest. Du räusperst dich ein wenig und lässt dein Sektglas erklingen, um die Aufmerksamkeit, die du bis dahin schon haben solltest, pro forma zu erheischen.


Lady's und Gentleman entschuldigen Sie bitte mein verspätetes Erscheinen. Ich bin untröstlich.

Trotz aller Widerstände meines Psychotherapeuten, konnte und wollte ich mir diesen Abend, für dessen Gelingen ich im Vorfeld all meine Energie, meine Nerven und mein Ego geopfert habe, nicht nehmen lassen. Ich möchte Sie deshalb auf das allerherzlichste zur heutigen Vernissage in meiner kleinen, bescheidenen Galerie … die, um den Werken eines der großen Künstler unseres Landes einen würdigen Rahmen zu verleihen, keine Mühen und Kosten

gescheut hat … willkommen heißen.

Besonders ehrt es mich, wie immer zu solch … besonderen Anlässen, die das künstlerische Schaffen all unserer Menschen fördert und honoriert … den Ministerpräsidenten … An dieser Stelle benennst du alle Vertreter aus Politik, Kunst und Wissenschaft mit Titel, Namen und Funktion. Damit füllst du Zeit, denkst erst einmal nicht an den bekloppten Maler und hältst damit deinen Blutdruck im Normalbereich. … begrüßen zu dürfen. Applaus. Leichte Verbeugung in Richtung der

Prominenz. Dann fixierst du mit arg gehässigem Blick den Künstler, der dich beinahe in den Burnout getrieben hat. Meine lieben Gäste, darf ich Ihnen nun den begnadeten Künstler … Name, den halben Lebenslauf (geboren wann und wo, Eltern, Werdegang wie Studium) und nicht zu vergessen … Auszeichnungen u.s.w., denn das ist wichtig für das Ziel. … vorstellen.

Aus demütiger Dankbarkeit für sein bisher so erfolgreiches Leben, möchte er gern, einen beachtlichen Teil, des bei dieser Ausstellung

erzielten Erlöses aus dem Verkauf seiner … Bilder, dem Land zur Förderung von Kunst und Kultur spenden, um nicht nur talentierten, jedoch noch namenlosen Künstlern den Weg zu Ruhm und Anerkennung zu ebnen, sondern auch der breiten Masse, beginnend im Kleinkindalter bis hin ins hohe Alter, den Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen.

Dafür bitte ich um Applaus. Lassen Sie sich nun von den künstlerisch wertvollen Inspirationen, die liebevoll und in meisterhafter Vollendung auf Leinwand gebannt wurden, verzaubern. Der Wert eines jeden dieser Kunstwerke ist in Ziffern nicht zu benennen. Überzeugen Sie sich bitte selbst. Meine Damen und Herren,

bevor ich Sie nun ihnen selbst überlasse, sei mir noch erlaubt zu sagen … Kunst macht für gewöhnlich hungrig und durstig. Wir haben ein ausgezeichneten renommierten Catering - Service beauftragt, dass neben Kunst und Kultur auch für Leib und Seele Sorge getragen wird. Bedienen Sie sich bitte mit an den kulinarischen Kleinigkeiten, die im benachbarten Raum gereicht werden. Damit verweist du auf die mit silbernen Tabletts herumhetzenden Pinguine, die Kanapees sowie Champagner reichen. Dann verabschiedest du dich. Grinst nochmals in die Menge und machst dich dann von dannen.

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Über den Autor

abschuetze
Wir schreiben heute den 24.Mai 2014 und ich trete voller Erwartung in die Gefielde von "myStorys" ein.
Ich bin A.B.Schuetze.

Wir kreuzen das Sternenbild "Schütze" und erkunden dessen Eigenschaften.

Da wir gerade davon sprechen ... vergesst alles, was ihr über Schütze-Frauen gelesen habt. So ganz unter uns ... ihr werdet mein Wesen darin nicht entdecken.

Hab ich eure Neugier erweckt? Wollt ihr mich kennen lernen?

Nichts leichter als das.
Ich treibe mich meist auf myStorys ... lest meine "Bücher" ... oder auf Facebook, Google u.s.w. herum :))
Irgendwo werdet ihr mich schon finden.

LG von Antje

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Wolkenstill Mittendrin und außen vor ...lässt Du mich hier sein.

Liebstes Schuetzlein ...ich muss noch einmal wieder kommen.
Deine Henriette

Vor langer Zeit - Antworten
Andyhank Da ich KEIN Galerist bin, sehe ich die Sache etwas anders. Ich finde es schon frech und witzig, dass der Redner sich NICHT die Zeit nimmt, vor und nach der Rede zu verbleiben, sodass ein flüchtiger Eindruck entsteht, was wiederum die Wertschätzung der Aura des "Künstlers" herausstreicht.
Ohje, hoffentlich hab ich mich jetzt verständlich ausgedrückt - hab selbst Probleme, es zu verstehen. Ich sag dir, liebe Autorin, das Thema ist echt scheißeschwer, um es mal diplomatisch unausgegoren auszudrücken, dass jeder Versuch des Unprofessionellen eigentlich unweigerlich scheitern muss, so wie meine Rede, deine, andere - aber - in der Hinsicht sich wiederum witzig genug liest, um es gelten zu lassen, dass es so sein könnte.
Am besten, man eröffnet eine eigene Galerie und wartet, dass so ein Blödi auftaucht, um es ihm mal so richtig zeigen zu können ... :D
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze So, so ...hintenrum und um fünf Ecken. Aber ja, das Thema ist eine Herausforderung, wo man dann da steht und überlegt, schreibe ich so, wie es sein sollte oder so wie ich wollte.
Also hab ich mich für den ersten Eindruck, den ersten Gedanken, die erste Inspiration entschieden und ... das da oben war das Ergebnis. Natürlich würde man sich im Ernstfall NIEMALS so benehmen. Da könnte man sich ja gleich selbst beerdigen. Aber so denken ... das darf amn schon. Zumindestens hier.
Dank dir für deine Zeilen.

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks Du hast die Sache mit des Kaisers neuen Kleider auch auf geschickte Art gelöst, kleine Spitzen mit eingebaut. Einzig die Jammerei mit der Krankheit ist aus meiner Sicht absolut mißlingen, weil damit begibt sich die Galeristin in die Abteilung: ich bin bemitleidenswert, und unprofessionell. Und das bleibt an ihr hängen und geht nicht zu Lasten des Malers.
Der teilweise sehr freche und frische Stil hat mir zugesagt und ich kann mir das als Auftakt für eine wirklich witzige, satirische und sehr konfliktträchtige Erzählung vorstellen.
lg vom Klecks
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Ja ... vielleicht hab ich das nicht so richtig rübergebracht und ja, es kommt wahrscheinlich auch beim "hochgeistigen" Publikum mit den dicken Geldsäcken so an. Das mit der Krankheit .... kopfschüttel ...
Eigentlich wollte ich nur verdeutlichen, wie viel mir an der persönlichen Eröffnung der Vernissage liegt, dass es mir ein Herzensanliegen trotz aller Widrigkeiten ist. Aber auch das ist, glaube ich unprofessionell :)
Zum Glück bin ich keine Galeristin und muss auch keine Reen halten.
Als ich das von dir mit dem Auftakt für eine wirklich witzige... gelesen haben, dachte ich sofort an eine Liebesroman --- lach---

Bevor ich jetzt noch mehr Ergüsse hier lasse, sei ganz lieb gerüßt von

Antje :)
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks a.. auch das ist eine Möglichkeit ..., warum nicht :-D
lachkuller ..

Mit dem "Ich bin hier, obwohl ... geht ganz gut mit ner Gipsschiene an der rechten Hand oder sowas .. (Sehnenscheidenentzündung) Da muß man nichts sagen, aber zeigt dennoch sein engagement ;-)
LG vom Klecks
Vor langer Zeit - Antworten
Kornblume Hallo Antje,
schön, dass auch Du Dich beteiligst und eine weitere Lösung zur realistischen Umsetzung der Thematik beisteuerst. Nicht wie sonst sind Deine Gedanken so locker vom Hocker geflossen stimmts? Man merkt dem Text an, dass Du Dich ziemlich quälen musstest.
Nun ein bisschen zum Inhalt.
Seiten 5/6 : Nie und nimmer ,liebe Antje, darfst Du, zwei Minuten vor Eröffnung , ohne Konzept, außer Puste und dem Hinweis auf Dein Kranksein (Therapie) zu solch Vernissage erscheinen. Jeder, aber auch wirklich jeder Besucher (selbst der Dir wohlgesonnene) wird denken:"Na, warum bleibt sie dann nicht gleich zu Hause und lässt jemand kompetentes hier eröffnen. Schließlich sind wir extra hierhergekommen um uns zu amüsieren. Wenn wir schon die Geldbörse aufmachen sollen, dann erwarten wir auch ein Lächeln und ein durchgestyltes Äußeres. Schließlich ist es ihr Job, mit dem Maler klarzukommen. Das bisschen Bilder aufhängen und ihm mal `nen Tee oder Kaffee kochen, kann doch nicht so schwer sein. Die soll sich nicht so anstellen . Landrat, Bürgermeister, Ministerpräsident und Presse sind hier. Was will die denn mehr. Geld ist knapp, da kann sie doch froh sein, wenn sich jemand findet der bei ihr ausstellt und vom Verkauf was spendet."Ja liebe Antje, die Leute sind leider so, denn die meisten Besucher zu dieser speziellen Vernissage sind nur gekommen um zu sehen wie Du den Knatsch im Vorfeld wegsteckst. Also heißt es Zähne zusammenbeißen Kopf hoch und durch. Die Presse wartet doch darauf, das Du Schwäche zeigst, um es genüßich auszuschlachten.
Seite 8/9 "begnadet ,demütig, liebevoll und in meisterhafter Vollendung" der Künstler wird toben und Dich für diese Worte hinterher zu Sau machen. Es wird Dir nichts nützen, das Du einfach weggehst. Er wird Dich anrufen oder bei Dir am nächsten Tag in der Galerie auftauchen.
Das hört sicher schlimm an oder liest sich jetzt sicher furchtbar, doch glaub mir,liebe Antje, die meisten Künstler und besonders die, welche es schon geschafft haben sind höflich, zuvorkommend und suchen nach Mitteln und Wegen das Beste aus allem zu machen weil sie sich Dir und dem Pubklikum verpflichtet fühlen. Nur solch Würstchen wie " Martin B" mein damaliger Künstler, baucht selbst negative Publicity um in der Öffentlichkeit wenigstens man präsent zu sein. (Na, ja das ist jetzt ein bisschen gehässig von mir) Er hat auch nicht wirklich viel verkauft.
(Das hinterher Geschehene wäre schon wieder ein neues Thema)
Ich hoffe, Du kannst über diesen Kommentar schmunzeln und hälst ihn nicht für Klugscheißerei meinerseits. Es liegt mir fern, jemanden zu belehren. Für mich sind alle Eure Beiträge sehr interessant und so manchmal hab ich mir gewünscht, ich hätte damals den Mut gehabt über meinen eigenen, von außen auferlegten, Schatten zu springen.
Grüße an Dich schickt die blaue Blume vom Wegesrand.
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Warum sollte ich liebes Kornblümchen, schließlich sprichst du aus Erfahrung. Das wäre jetzt ungefähr so, als hätte ich euch die Aufgabe gestellt, einem Achtzigjährigen einen Bausparvertrag zu verkaufen, weil er Geld auf 'nem popligen Sparkonto hat, weil die Zahlen stimmen müssen und weil du jede Woche zum Rapport musst und deine Chefin 'ne alte gewinngeile Zicke ist.
Also hab ich mir gedacht, ich würde wahrscheinlich liebend gern so und genau so reagieren in deinem Fall und darauf hoffen, dass das Publikum auf meiner Seite ist, wenn sie den "Schund", für den sie ihr Geld eben mal so aus dem Fenster werfen sollen, sehen.
Aber ja du hast natürlch recht ... das ist Wunschdenken.
In Wirklichkeit hätte ich mich krank gemeldet, ein heißes Wannenbad genommen, ein Glas Rotwein und ein gutes Buch. Reden ist eh nicht mein Ding. Ich hab die Bilder aufgehängt, den Künstler einigermaßen bei Laune gehalten und nun sollen doch die anderen :)
Vielleicht will ja auch der Landrat, der das "Würstchen" vermittelt hat, eine Lobeshymne auf dessen Kunst anstimmen und die Rede halten;)
Im Endeffekt hätte ich weder so noch so gehandelt, hätte mich mit Bauchgrimmen, aber wie aus dem Ei gepellt, dahingeschleppt und lieb und nett meine salbungsvolle Rede rübergebracht, Smalltalk mit der Prominenz gehalten und hinterher ein Röhrchen Aspirin in mich reingeschüttet.
Doch ich sitze hier und schreibe über wenn und aber, und bin froh, dass alles nur eine Challenge war.
Ganz liebe Grüße
von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
Kornblume Also einem 80 -jährigen einen Bausparvertrag aufschwatzen zu müssen ,das wäre für mich eine wirklich unlösbare Aufgabe. Ich kann zwar reden und reden und reden aber jemanden mit Absicht um sein Geld bescheißen, das kann ich nicht.
Gott sei Dank mußte ich das auch noch nie. Dagegen empfinde ich die Aufgabe Bilder eines kleinen mickrigen Künstlers zu bewerben als Kinderspiel.
Die Challenge 16 wartet auf Dich. Wenn Du wieder mitmachen willst,dann trage Dich bitte im Forum ein.
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Ich weiß nicht so richtig - - - das Thema hast du auf jeden Fall geknackt und eine erfrischend neue Lösung gefunden. Hierfür ein Bravo!
Die Geschichte ansich - die Art - die Schreibweise - öhm - - - diesesmal konntest du mich nicht einfangen. Kann nicht sagen, was es ist - dir kein "warum" liefern.
Vielleicht bin ich es selbst - den Kopf voller Gedanken ...
Doch mein Gefühl: Es rieselt an mir hinab und hinterlässt keine Spur.
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