Vorbemerkung
Ich stelle hier den kleinsten Schnemann der Welt vor.
Copyright: G.v.Tetzeli
Cover: Monika Heisig
Schneemann Nano
(Todd Simpson, Elektronenmikroskop, Western University Ontario, Canada)
Ich nenne ihn einfach Nano. Es ist der kleinste Schneemann der Welt. Todd Simpson baute ihn zusammen. Nano ist natürlich nicht aus Schnee gebaut, sondern aus Siliciumdioxid und Platinmolkularpartikel.
Nano hat eine gewaltige Größe von 2,7 Mikrometer, also 0,003 Millimeter, oder anders gesagt drei tausendstel Millimeter. Jeder Kugeldurchmesser beträgt nur 0,9 Mikrometer. Zum Vergleich: Ein Haar hat 50-100 Mikrometer Durchmesser, ein Blutkörperchen 7,5 Mikrometer.
Also, dem Herrn Todd war es gelungen winzige Kügelchen aus Siliziumdioxid auf einer Unterlage anordnen lassen. Dazu bastelte er ein Sieb. In einem extrem dünnen Kunsstofffilm, einem Polymer schnitt er
kleinste Löcher mit sogenannter Elektronenstrahllithografie.
(Ebenfalls Todd Simpson)
Wie bei einer Maschine, welche die Eier nach
Größe sortiert, plumpsten diese Kügelchen durch. Manchmal plumpsen zwei Kügelchen hintereinander durch dieselbe Masche. So kam es zu dem Zufall, dass schließlich drei Kügelchen übereinander gestapelt waren. Die Polymerschicht, also das "Sieb" löst man wieder auf. Zurück bleiben eben diese Kügelchen.
Dann hieß es nur noch die drei Kugeln zu ergänzen. Dazu bediente er sich einer Ionenfeinstrahlanlage. Damit fräste er die Augen und den Mund. Weil das Instrument vor allem Platin extrem präzise deponieren kann, bekam Nano eben eine Platinnase. Die Focused-Ion-Beam-Anlage löst dabei mit dem Ionenstrahl ein platinhaltiges Molekül auf, das formbar wurde.
So entstanden auch die Arme.
Schade, dass man Nano nur durch das Elektronenmikroskop sehen kann.
Wissen sie was? Ich baue draußen einen Schneemann. Der ist dann 1 Meter hoch. Ich bin also ca. 500.000 mal so gut.
Vor allem kann ich ihn ohne Hilfsmittel ansehen.