Humor & Satire
Menschen und andere Kleinigkeiten - Fabelhafte Landung - Fortsetzungsroman Bd4

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"Der unterste Angestellte der obersten Karmabehörde im Universum darf sich zum ersten Mal inkarnieren"
Veröffentlicht am 10. Januar 2017, 12 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Mein Leben ist bisher von ständigem Wandel geprägt gewesen. Ich habe in der biologischen Landwirtschaft gearbeitet, in einer Schreinerei, habe die Berufsausbildungen zur Medizinisch-Technischen Laboratoriumsassistentin abgeschlossen und auch zur staatl. dipl. Erzieherin. Ich habe über dreissigmal den Wohnort gewechselt, die längste Zeit habe ich dabei in Bayern verbracht. Zweimal war ich verheiratet und habe drei erwachsene Kinder. Daneben hatte ...
Der unterste Angestellte der obersten Karmabehörde im Universum darf sich zum ersten Mal inkarnieren

Menschen und andere Kleinigkeiten - Fabelhafte Landung - Fortsetzungsroman Bd4

Fabelhafte Landung

Daten über die Inkarnation von: 'Angestellter der obersten Reinkarnationsbehörde, Nummer PBRS17' ZIELORT: Planet Erde, System Sonne, Galaxie Milchstraße, Kontinent Europa, Land Deutschland, Bundesland Bayern, Genaue Adresse verschlüsselt: xeuvjmelg2939. KÖRPER: Ein dort bekanntes Fabelwesen namens ‘Einhorn’, welches von Erwachsenen - die sein Horn nicht sehen können - für ein Pferd gehalten wird.

Lediglich kleine, noch an Märchen glaubende, Kinder sind imstande sein Horn, welches sich mitten auf der Stirne befindet zu sehen. Es gilt allgemein für ein sehr harmloses, nettes Tier, dem alle möglichen romantischen Verklärungen anhaften. Das Horn hat keinen besonderen Sinn, außer dass man es nicht mit einem Pferd verwechselt, was die Meisten aber dennoch tun, da sie besagtes Horn weder sehen noch fühlen können. ZUSÄTZLICHE SUPERKRÄFTE: -Mit Tieren und kleinen Kindern in allen Sprachen kommunizieren können. -Im Wald für Erwachsene unsichtbar

sein. -Auf Zuruf eines Kindes durch Mauern gehen können -Mit dem Horn verwundete Körper heilen und kaputte Dinge reparieren können. Diese Kraft muss durch Mondschein immer wieder aufgeladen werden, ebenso wie die letzte der Kräfte, die überhaupt nur bei Mondschein funktioniert - nämlich: Fliegen. Das ist die einzige Superkraft, die für Superwesen typisch ist, doch verschwindet der Mond auch nur hinter einer Wolke, stürzt man unweigerlich ab.

Die anderen Superkräfte sind eher für Einhörner in Kleinmädchenfilmen typisch.

Aber wir wissen ja wer diese Kräfte ausgesucht hat und zu welchem Zweck. -------------------------------------------- PBRS17 stürzte im Moment ebenfalls ab, nämlich direkt aus einem Pferde-Bauch auf den mit Stroh weich gepolsterten Boden eines kleinen Stalles, welcher zu einem gemütlichen, alten Bauernhof gehörte. Der plötzliche Sturz, nachdem er wie eine Presswurst durch eine viel zu enge Öffnung gedrückt wurde, machte dem untersten Angestellten der obersten Karma-Behörde allerdings gar nichts aus,

so glücklich war er darüber, endlich inkarniert worden zu sein. (Der mitgenommene Gestaltwandler war übrigens durch den Inkarnationsprozess in seinem neuen Körper integriert worden und würde sich erst bei der Rückreise wieder daraus lösen.)

Ansonsten hatte PBRS17 (Sei unbesorgt, bald müssen wir ihn nicht mehr so nennen) so ziemlich alles von seiner Herkunft und Vergangenheit vergessen. Das ist die normale Folge einer Inkarnations-Reise. Alles was er noch wusste, war sein Auftrag: Er sollte diese Welt hier erkunden und herausfinden, wie sie beschaffen war und irgend

jemandem, an den er sich nur schemenhaft erinnern konnte davon täglich berichten. Er beschloss, dieses in seiner Erinnerung schattenhafte, übergroße, Furcht einflößende Wesen der Einfachheit halber Gott zu nennen. Aber für derlei Betrachtungen hatte er nun keine Zeit mehr. Denn das ihm ähnliche, viel größere Wesen, aus dem er heraus gefallen war, wendete und senkte nun seinen Kopf, stupste ihn zärtlich mit der weichen Nase an und leckte ihn mit einer feuchten Zunge sauber. Obwohl seine Erinnerung immer mehr schwand, je länger er sich in dieser Welt aufhielt, wurde ihm kurz und blitzartig bewusst, dass er das hier noch nie erlebt hatte,

und beschloss das andere Wesen Mammi zu nennen - ein Name hinter dem sich alle Dankbarkeit, Liebe und Zuneigung verbarg, zu der er fähig war.



--------------------------------------------- Der Chefinkarnator hatte sich das alles sorgfältig überlegt. Im Karmazentrum hatte man ja kein Interesse daran, das völlig verkorkste Experiment aus der Kindergartenzeit der Planeten-Besiedelung noch länger durchzufüttern.

Darum war ihm sehr daran gelegen, die Weltenretter-Fantasien seines unfähigsten Mitarbeiters bereits im Keim zu ersticken. Pfiffig wie er war, hatte er sich für dessen Inkarnation ein Wesen ausgesucht, das zwar beweglich war und sich unauffällig in der Nähe der Menschen aufhalten konnte (Beobachtung und Dokumentation), dabei aber niemals ernst genommen würde, was völlig ausschloss, dass jemals ein Superheld oder Ähnliches aus ihm werden könnte. Selbst wenn es ihm gelang, sich auch ausgewachsenen Wesen in seiner wahren Gestalt zu zeigen und seine (angeblichen) Superkräfte zur

Schau zu stellen, würde man ihn dafür höchstens in den Zirkus sperren oder in einer Fernsehshow auftreten lassen. Und dass dies das Ende jeder Seriosität ist, weiß jeder. Dabei hatte er allerdings die Verrücktheit der hochgezüchteten Rasse auf dem früh bepflanzten Planeten bei weitem unterschätzt. Sie waren aufgrund ihres bis ins Mark eingefressenen Minderwertigkeitskomplexes und den ebenfalls tief sitzenden Urängsten aus ihrer Zeit als Futter großer Urzeit-Tiere, so derart Weltenretter-geil, dass sie nicht nur Männer in roten Bettlaken und blauen Strumpfhosen in dieser Rolle

akzeptierten, sondern auch Gnome mit Schnauzbart und Kniebundhosen und Langhaarige in weißen Kleidern und ausgelatschten Sandalen. Und dass Letztere Spezies ausgerechnet ebenfalls in einem Stall zur Welt gekommen war, war etwas was der Menschheit leider durch ihr wichtigstes kommerzielles Einkaufs-Fest in guter Erinnerung geblieben war. Übrigens rein zufällig das Datum im Jahr an dem PBRS17 inkarniert wurde: der 24 Dezember in der Zeitrechnung der angeblich intelligentesten Lebensform auf dem Planeten.






Fortsetzung folgt:

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Über den Autor

Iriana
Mein Leben ist bisher von ständigem Wandel geprägt gewesen. Ich habe in der biologischen Landwirtschaft gearbeitet, in einer Schreinerei, habe die Berufsausbildungen zur Medizinisch-Technischen Laboratoriumsassistentin abgeschlossen und auch zur staatl. dipl. Erzieherin. Ich habe über dreissigmal den Wohnort gewechselt, die längste Zeit habe ich dabei in Bayern verbracht. Zweimal war ich verheiratet und habe drei erwachsene Kinder. Daneben hatte ich immer auch künstlerische Ambitionen: Musik, Malen, Schreiben, Theater spielen. Ich bin ein naturverbundener Mensch und lebe gern sehr einfach mit und in der Natur.
Seit 2008 lebe ich in Leipzig, habe mich von einer langen chronischen Krankheit kuriert und bin Anfang dieses Jahres (2017) nun in Rente gegangen. Die letzten Jahre habe ich eine Schreibpause eingelegt, zumindest auf dieser Plattform hier, aber nun bin ich wieder da.
Zeit für ein neues Spiel... Mal sehen was mir so einfällt...

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